1. Unterstützende Infusionen in der integrativen Onkologie bei Brustkrebs und gynäkologischen Krebserkrankungen – Bericht über die Zufriedenheit der Patientinnen sowie über selbstberichtete Wirkungen und Nebenwirkungen
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Matthias W. Beckmann, Sophia Antoniadis, Carolin C. Hack, Hanna Langemann, Anna-Katharin Theuser, Peter A. Fasching, Natalie Weber, Stock Katja, Anna Lisa Brandl, and Janina Hackl
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Gynecological oncology ,business.industry ,Medicine ,business - Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Während einer Krebstherapie leiden viele Patienten an Mangelernährung oder Vitaminmangel. Die Behandlung nährstoffbezogener Mangelzustände sollte daher eine Ernährungstherapie und gegebenenfalls auch eine orale oder intravenöse Substitution von Mikronährstoffen beinhalten. Über Infusionstherapien mit mehreren Nährstoffen liegen nur wenige Informationen vor. Das Ziel dieser Studie bestand in der Entwicklung standardisierter Infusionsprotokolle für die Infusion von Mikronährstoffen im Rahmen der integrativen Medizin (IMed-Infusionen) und der Beschreibung von Nebenwirkungen der Behandlung und der Therapiezufriedenheit der Patientinnen. Methoden Für die IMed-Sprechstunde wurden in Zusammenarbeit mit der Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen 4 spezielle Formulierungen für die intravenöse Anwendung entwickelt. Zwischen Oktober 2015 und Januar 2018 wurde eine retrospektive Querschnittsstudie durchgeführt, in der 45 Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen oder Brustkrebs (BK) unter IMed-Infusionstherapie aufgenommen wurden. Von 20 Patientinnen wurden mithilfe eines standardisierten Fragebogens zu IMed-Infusionen Nachbeobachtungsdaten erhoben. Ergebnisse Während des Studienzeitraums wurden insgesamt 280 IMed-Infusionen verabreicht. Die meisten Patientinnen haben IMed-Regenerationsinfusionen erhalten (78 %). Die Patientinnen litten in der Mehrzahl der Fälle an BK und wurden mit Chemotherapie behandelt. Die meisten Patientinnen gaben ein hohes oder sehr hohes Maß an Zufriedenheit mit der Organisation (60 %), der allgemeinen Behandlung (65 %) und der Beratung (85 %) an. Über eine subjektive Besserung von krankheits- oder therapiebedingten Symptomen wie Fatigue, Polyneuropathie und Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit berichteten 70 % der Patientinnen, während 75 % eine subjektive Steigerung ihrer Lebensqualität angaben. Nebenwirkungen traten nur selten auf und waren leichter Natur. Schlussfolgerungen Die Therapie mit IMed-Infusionen bei Frauen mit BK oder gynäkologischen Krebserkrankungen muss denselben Standards genügen wie Arzneimitteltherapien. Obwohl es sich bei Vitaminen um Nahrungsergänzungsmittel handelt, sind eine gründliche Erhebung der Anamnese sowie eine angemessene Aufklärung der Patientinnen unerlässlich. Hierfür haben sich standardisierte Vorgehensweisen, wie im Rahmen der IMed-Sprechstunde der Fall, als hilfreich erwiesen.
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- 2019
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