1. Stabilität der beruflichen Endziele im Verlauf der fachärztlichen Weiterbildung
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S. Birck, Martin Scherer, Jobst-Hendrik Schultz, N. Janßen, C Stosch, A Schmidt, R Wagner, H. van den Bussche, Bernt-Peter Robra, and Benjamin Gedrose
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Political science ,medicine ,General Medicine ,Postgraduate training ,Career choice - Abstract
Hintergrund und Fragestellung: Im Rahmen einer multizentrischen Kohortenstudie untersuchten wir die Praferenzen von Medizin-Absolventen in Bezug auf Tatigkeitsort und Position nach ihrer facharztlichen Anerkennung. Untersucht wurden insbesondere mogliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Wir verglichen die Angaben mit einer zwei Jahre zuvor durchgefuhrten Befragung der gleichen Teilnehmer. Methodik: Es handelt sich um eine standardisierte postalische Befragung der „KarMed“-Kohorte nach zweijahriger Weiterbildung. Die Kohorte umfasst 1012 Absolventen des Medizinstudiums des Jahrgangs 2009 in den medizinischen Fakultaten Erlangen, Giesen, Hamburg, Heidelberg, Koln, Leipzig und Magdeburg. Die Rucklaufquote nach der ersten Befragung betrug 48 %. Ein Jahr spater lag sie bei 87 % und 2 Jahre spater bei 89 %. In allen drei Befragungen waren etwa zwei Drittel der Teilnehmer Frauen. Angewandt wurden deskriptive Statistik und Regressionsanalysen. Ergebnisse: Auch nach zweijahriger Weiterbildung wurde – unabhangig vom Geschlecht – das Krankenhaus im Vergleich zur Niederlassung deutlich bevorzugt. Gesunken war die Attraktivitat der leitenden Positionen im Krankenhaus insbesondere bei Mannern, wahrend sie bei Frauen ohnehin schon gering war. In der vertragsarztlichen Versorgung stieg die Attraktivitat einer Angestelltentatigkeit deutlich an, vor allem bei Frauen. Auf der personalen Ebene hat die Untersuchung ergeben, dass knapp 60 % der Befragten nach 2 Jahren das gleiche Berufsziel anstrebten wie zum Zeitpunkt der Approbation. Geschlecht, Elternstatus und Studienort (Ost/West) hatten bis dato keinen Einfluss darauf, ob jemand sein Berufsziel im Verlauf der 2 Jahre wechselte oder nicht. Folgerung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die ursprunglichen Berufsvorstellungen wahrend der Weiterbildung hinsichtlich Ort und Position bestehen bleiben. Daher sind weiterhin dringend Masnahmen zu entwickeln, die eine hohere Attraktivitat und Erreichbarkeit von arztlichen Leitungspositionen im Krankenhaus vor allem fur Arztinnen gewahrleisten. Vergleichbares gilt fur die Moglichkeiten einer Angestelltentatigkeit in der vertragsarztlichen Versorgung.
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- 2014
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