Das Erlernen des Substantivgenus im Deutschen kann eine große Herausforderung beim Zweitspracherwerb sein. Substantive mit manchen spezifischen phonologischen Endungen sind aber tendenziell mit einem gewissen Genus verbunden. Die Nomina auf -ə sind überwiegend Feminina. Jedoch fehlt bisher eine komplette, systematische Untersuchung der Genusverhältnisse bei den nicht-femininen Nomina auf -ə. Weiterhin hat die bisherige Forschung die Möglichkeit nicht berücksichtigt, dass die deutschen Muttersprachler selbst sich bei der Genuswahl unsicher sind und deshalb eine sogenannte Vermeidungsstrategie verwenden: d.h., dass sie die Genusangabe bei gewissen Nomina vermeiden. Die in dieser Arbeit durchgeführte systematische Untersuchung der Nomina auf -ə berücksichtigt sowohl ihre Semantik als auch ihre Herkunft. Es wurde ein Algorithmus entwickelt, der bei diesen Substantiven die Genuszuweisung von deutschen Muttesprachlern zusammenstellt. Das Material der Untersuchung bildet ein Korpus von 2.5 Millionen Verwendungen von Nomina auf -ə in Wikipediadiskussionen. Von den 2526 untersuchten Nomina auf -ə sind 549 Maskulina und 132 Neutra. Von diesen 681 nicht-femininen Nomina haben 85 Prozent eine semantisch motivierte Genuszuweisung. Weitere 13 Prozent machen diejenigen Nomina aus, die ihre Endung -ə im Deutschen bei der Entlehnung aus einer Fremdsprache beibehalten haben. Bloß 15 der nicht-femininen Nomina, 2 Prozent, sind arbiträr und haben ein einheimisches -ə. Anhand der Korpusuntersuchung ist festzustellen, dass die deutschen Muttersprachler zwar die nicht-femininen Nomina auf -ə nicht fälschlicherweise mit einem femininen Genus verwenden. Sie tendieren jedoch dazu, diese Substantive häufiger ohne Genusangabe im Vergleich zu den femininen Nomina zu verwenden. Diese Tendenz ist sträker u.a. bei Lehnwörtern., The German gender system for nouns can pose challenges for non-native speakers. There are however tendencies that some distinct phonological endings are connected to a certain gender, i.e. nouns ending in -ə are mostly feminine. Nevertheless, the gender of the masculine and neutral nouns in this ending has previously not been systematically investigated. Furthermore, the possibility that German native speakers use so-called risk-avoiding strategies, avoid using a gender marker with these nouns since they are unsure of the correct gender assignment, has also not been considered. In this thesis, the nouns ending in -ə are systematically investigated, both regarding their semantic and their heritage. An algorithm has been developed that classifies the gender usage of these nouns among German native speakers based on a text corpus consisting of 2.5 million usages of them on German Wikipedia. Out of the 2526 investigated nouns ending in -ə, 549 are masculine and 132 neutral. Among these 681 non-feminine nouns, 85 percent have a gender assignment that is semantically motivated. An additional 13 percentage points are loanwords in a non-native -ə ending that has been preserved when the noun entered the German language. Merely 15 of the non-feminine nouns, 2 percent, have an arbitrary gender and a native -ə ending. Based on the corpus analysis, it is to be concluded that, while not using the non-feminine nouns with an incorrect gender assignment, the German native speakers tend to avoid assigning them a gender.