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Die konstituierende Sitzung des Thüringer Landtags ist bis Samstag, 9:30 Uhr, unterbrochen. Die AfD hat auf der parlamentarischen Bühne mit ihrem Alterspräsidenten Jürgen Treutler ein Stück aufgeführt, das offenbart, welches Verständnis sie von demokratischen Institutionen hat. Die anderen Fraktionen haben geschlossen dagegengehalten. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass sich dieses Stück am Samstag fortsetzt. Was ist passiert?

Die Datenmacht des Staates stellt für Bürger*innen und ihre Rechte im heutigen Zeitalter eine zentrale Gefahr dar. Unabhängige Datenschutzbehörden sollen Missbräuche dieser Datenmacht verhindern. Autoritäre Kräfte, die nach den anstehenden Landtagswahlen auch in deutschen Landesregierungen beteiligt sein könnten, könnten allerdings versuchen, diese Kontrolle zu neutralisieren.

This paper aims to enhance our knowledge about late-medieval epidemic outbreaks in specific parts of Eastern Central Europe. The first part on modern-day Eastern Germany discusses narrative evidence and its use in the current research on plague history, before bringing in municipal records on testaments and conveyances from Görlitz and Stralsund for the reconstruction of seasonality and mortality rates, as well as funeral inscriptions and pictorial evidence from Erfurt as indirect indicators of plague waves. After a brief discussion of the scarce narrative sources, the second part of the paper concerning Bohemia works with the evidence of the Libri Confirmationum, a source originating from the chancellery of the archbishops of Prague. Every new appointment to a benefice was supposed to be approved by one of the vicars general of the archbishop, and this confirmation usually gives the reason for the vacancy. Expanding on Eduard Maur’s research, death statistics and their frequency are analyzed statistically. The paper provides insight into new evidence for the reconstruction of plague waves, mortality rates and seasonality, and thereby highlights the characteristics of the plague in Eastern Central Europe.

This paper aims to enhance our knowledge about late-medieval epidemic outbreaks in specific parts of Eastern Central Europe. The first part on modern-day Eastern Germany discusses narrative evidence and its use in the current research on plague history, before bringing in municipal records on testaments and conveyances from Görlitz and Stralsund for the reconstruction of seasonality and mortality rates, as well as funeral inscriptions and pictorial evidence from Erfurt as indirect indicators of plague waves. After a brief discussion of the scarce narrative sources, the second part of the paper concerning Bohemia works with the evidence of the Libri Confirmationum, a source originating from the chancellery of the archbishops of Prague. Every new appointment to a benefice was supposed to be approved by one of the vicars general of the archbishop, and this confirmation usually gives the reason for the vacancy. Expanding on Eduard Maur's research, death statistics and their frequency are analyzed statistically. The paper provides insight into new evidence for the reconstruction of plague waves, mortality rates and seasonality, and thereby highlights the characteristics of the plague in Eastern Central Europe. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Viele der Maßnahmen, die jetzt erwogen werden, um sich gegen das Szenario einer schrittweisen Machtübernahme der rechtsextremen AfD zu wappnen, betreffen das Parlamentsrecht. So wichtig und richtig es ist, den automatischen Zugriff der AfD auf diese Ämter zu beschränken oder Blockademöglichkeiten zu minimieren, so merkwürdig bleibt, dass in der Debatte ein Aspekt regelmäßig ausgeklammert bleibt, der die Durchführung der Wahlen betrifft. Die geheime Wahl des Regierungschefs ist aus demokratischer Sicht nur schwer zu rechtfertigen.

Einmal angenommen, die AfD bekäme eine absolute Mehrheit im Thüringer Landtag. Und einer ihrer Abgeordneten verharmloste auf einer Parteiveranstaltung den Holocaust. Oder schlüge eine Demonstrantin krankenhausreif. Sofern er nicht bei Begehung der Tat oder im Laufe des folgenden Tages deshalb festgenommen würde, könnte seine Fraktion es zumindest für die Dauer der Legislaturperiode verhindern, dass er dafür zur Verantwortung gezogen würde. Dieser Immunitätsschutz offenbart im Lichte einer möglicherweise extremistischen Parlamentsmehrheit einen blinden Fleck.

In Germany and the United States, political factions have emerged in the last decade that have challenged some of the core institutions, conventions, and norms of liberal democratic life. In both countries, subnational units of government—states or municipalities—have operated as staging grounds for parties or factions of parties that reject some or all necessary elements of democratic practice. While they have used different institutional tactics to this end, many basic elements of political strategy can be observed across the two cases.

Die AfD ist die erste (populistische) Rechtsaußenpartei in der Bundesrepublik Deutschland, der der Einzug in alle 16 Landtage, den Bundestag sowie das Europäische Parlament gelang. Bis heute gibt es keine „Zauberformel“ im Umgang mit ihr, wenngleich die anderen Parteien mit der Zeit viel über ihre parlamentarische Arbeitsweise und populistische Funktionslogik gelernt haben. Ein Grund dafür liegt darin, dass die AfD das Parlament als Bühne nutzt, um sich – auch und vor allem außerhalb der Parlamente – als Opfer der „Altparteien“ und als einzige „wahre Opposition“ zu inszenieren. Dazu arbeitet sie mit gezielten Provokationen und bricht formelle sowie informelle parlamentarische Spielregeln.

Recht und Gesetz sind keine Garanten dafür, dass sich staatliche Akteure an demokratische Spielregeln halten. Friedhelm Hufen hat in der FAZ kürzlich einen Text veröffentlicht, in dem er implizit das Gegenteil behauptet: Potenzielle Wahlerfolge der AfD in einem deutschen Bundesland seien keine Gefahr für die freiheitlich demokratische Grundordnung, weil die „Mechanismen der streitbaren Demokratie” und die Gewaltenteilung Schutz genug sind. Aber Hufen verfehlt den Kern der Debatte. Here is why.

Es gibt wirksame Mittel, Sand ins Parlamentsgetriebe zu streuen, also das parlamentarische Verfahren zu verzögern oder sogar Beschlüsse zu verhindern. Obstruktion gehört zum Parlamentarismus. Sie ist in einem Parlament leicht zu praktizieren, aber schwer zu bekämpfen. Bislang werden Obstruktionsmittel von parlamentarischen Minderheiten, vor allem von Oppositionsfraktionen, genutzt. Je größer die Oppositionsfraktionen sind, desto mehr Obstruktionsmittel stehen ihnen zur Verfügung.

Dass Art. 18 GG die Verwirkung von Grundrechten ermöglicht, hat lange selbst in der Wahrnehmung vieler Juristen kaum eine Rolle gespielt. Im Studium wird die Vorschrift bestenfalls als Element der wehrhaften Demokratie mit im Wesentlichen symbolischer Bedeutung erwähnt. Seit kurzer Zeit scheint ein Verwirkungsverfahren vielen aber ein taugliches Mittel zu sein, um das (weitere) Erstarken der AfD zu verhindern. Gefordert wird – sogar per Petition – ein entsprechender Antrag gegen den thüringischen AfD-Vorsitzenden Höcke. Bei genauerer Prüfung erweist sich diese Idee als nicht hinreichend durchdacht.

Der Thüringer Landtag hat mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD am 8.12.2023 erneut eine Waldrechtsänderung beschlossen, um den Ausbau der Windenergienutzung im Wald zu beschränken. Der Landesgesetzgeber läuft damit Gefahr, die verfassungsrechtlichen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts aus dem Beschluss vom 27.9.2022 zu unterlaufen. Darin hat das BVerfG das pauschale Verbot von Windenergieanlagen im Wald im Zuge der dritten Änderung des Thüringer Waldgesetzes in der Fassung vom 21. Dezember 2020 für verfassungswidrig und nichtig erklärt. Dem Land fehlte insoweit schlicht die Gesetzgebungskompetenz für das Bodenrecht. Auch beim neuen Versuch dürfte dem Landtag die Gesetzgebungsbefugnis fehlen, auch wenn sich die rechtliche Lage inzwischen etwas komplizierter darstellt.

In ihrem Grundsatzprogramm plädiert die AfD für eine „zeitgemäße Medienpolitik“. Auf seiner Parteitagsrede im November gab Björn Höcke persönlich Einblick in die medienpolitischen Pläne der Partei: „Was passiert denn, wenn Höcke dann Ministerpräsident wird? Kündigt er denn die Medien-Staatsverträge? Ja, das macht der Höcke dann, ja!“ Doch was dann? Ein wichtiger Aspekt einer „zeitgemäßen Medienpolitik“ wäre der Aufbau eines eigenen AfD-Parteisenders. Der wäre zwar mit § 53 Abs. 3 MStV unvereinbar, jedoch bieten sich die nach dem geltenden Thüringer Landesmediengesetz zulässigen sogenannten Bürgermedien als missbrauchsanfällige Alternative an.

Erst der Wahlsieg, dann der Griff nach dem höchsten Amt im Parlament: Die AfD könnte die Demokratie in Thüringen im kommenden Jahr auf eine sehr ernste Probe stellen. Aber das Schlimmste ließe sich verhindern – noch.

After the state elections next year, the Thuringian constitution probably can't be amended any more without the votes of the AfD. Which is why precautions must be made – as long as that is still possible.

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Legenda o św. Wojciechu o inc. Adelbertus alto sanguine (AAS) jest zachowanym w dwóch rękopisach skrótem tzw. Żywotu drugiego św. Wojciecha w dłuższej redakcji (inc. Nascitur purpureus flos). Artykuł przybliża kontekst hagiograficzny powstania legendy w 2 poł. XIII lub 1 poł. XIV w., rękopisy ją zawierające oraz związki między nimi. Ponieważ legenda należy do tradycji pośredniej Nascitur szczególna uwaga poświęcona została metodzie pracy redaktora oraz możliwości wykorzystania AAS dla krytyki tekstu Nascitur w redakcji dłuższej. W ramach próby datowania i lokalizacji przeróbki omówione zostały ślady kultu św. Wojciecha w średniowiecznym Erfurcie (przede wszystkim relikwie, ale też rękopisy liturgiczne, kalendarze). Do artykułu dołączone jest wydanie legendy na podstawie obydwu zachowanych kopii.

This paper is focused on the manuscript collection Mc 282, University Library Tübingen. The four volumes of Mc 282 were collected in the 18th century and contain selected texts written for, or copied at, the Councils of Constance, Basel, and Trent. The author analyses the contents of the collection, the compilation process, the historical genesis of the compilation, and its alleged purposes. Thus, this case study contributes to knowledge on the reception of medieval and early modern reform councils in the "Kurmainzer Reformabsolutismus" of the 18th century, and on the genesis of modern manuscript collections in the Erfurt Charterhouse. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Terrestrial subsurface microbial communities are not restricted to the fluid-filled void system commonly targeted during groundwater sampling but are able to inhabit and dwell in rocks. However, compared to the exploration of the deep biosphere, endolithic niches in shallow sedimentary bedrock have received little interest so far. Despite the potential contribution of rock matrix dwellers to matter cycling and groundwater resource quality, their identity and diversity patterns are largely unknown. Here, we investigated the bacterial diversity in twenty-two rock cores in common limestone-mudstone alternations that differed in rock permeabilities and other geostructural and petrological factors. 16S rRNA gene analysis showed the existence of a unique rock matrix microbiome compared to surrounding groundwater. Typically, shallow weathered limestones contained bacterial groups most likely originating from soil habitats. In low-permeable mudstones, we found similar communities of oligotrophic heterotrophs, and thiosulfate-oxidizing autotrophs, without relation to depth, rock type and bulk rock permeability. In fractured limestone, the bacterial communities of fracture surfaces were distinct from their matrix counterparts and ranged from organic matter decomposers in outcrop areas to autotrophs in downdip positions that receive limited surface input. Contrastingly, rock matrices from lithologically corresponding, but highly isolated environments, were dominated by spore-forming bacteria, oligotrophic heterotrophs and hydrogen-oxidizing autotrophs. Neither depth, matrix permeability nor major mineralogy dominantly controlled the endolithic bacterial diversity. Instead, a combination of subsurface factors drives the supply of niches by fluids, matter and energy as well as the (re)dispersal conditions that likely shape bacterial diversity. Unlabelled Image • Bacterial patterns differ between niches of high- and low-bulk rock permeability • Depth and matrix permeability are minor controls of endolithic diversity. • Surface input or isolation control endolithic bacterial communities • Oligotrophic heterotrophs dominate bacterial communities in isolated niches • Bacterial communities on fracture surfaces differ from those inside the matrices. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

The vast amount of sermons from Augustine of Hippo makes their transmission process extremely complicated to follow. Critical editions of Augustine’s sermons show the progress of western textual criticism. This article reviews recent discoveries of sermons from Augustine, resuming the process of the nomenclature system, and especially introducing three important discoveries since the 1990’s. The last part of the article focuses on the latest discovery. In 2015, the 101st volume of the critical edition Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum (CSEL) published 13 sermons of Augustine., one of them being a newly discovered sermon. Two are augmented versions. The rest have been reevaluated and renamed as pseudo-Augustine or from other Christian writers. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

As early as the first months after the Second World War had ended, newly founded Jewish communities were beginning to form in Germany. These communities were established further in the years to follow, in the course of which new synagogues and community centers were erected. In today’s perceptions, these building projects are often seen in the context of the efforts of gentile society to make reparations (Wiedergutmachung). This article examines the possibilities and conditions under which non-Jewish post-Nazi society was operating in regard to enabling “Jewish building (Jüdisches Bauen)”, and highlights the tremendous influence that political action has had on the projects of the Jewish communities. The synagogue projects in Mannheim and Würzburg are used as examples to illustrate this issue as it reflects in the Federal Republic of Germany. This article brings forth, for the first time, a description of the situation in the German Democratic Republic providing an overview on the extent of the construction activity. Subsequently, observations over the use of the term and the concept of “Jewish building (Jüdisches Bauen)” are outlined.

Johann Pachelbel’s sacred vocal music, especially his works composed for the specific needs of the Nuremberg liturgy, can be considered the apex of his compositional achievements. This paper discusses some background liturgical performance practice issues and analyzes the pieces from the point of view of their structure and style. The appendix contains a catalogue of Pachelbel’s sacred works.

Betrachtet man die städtebauliche Entwicklung der Stadt Erfurt in der Gründerzeit, so stehen oftmals nur die Architektur und die künstlerische Intension ihrer Schöpfer im Vordergrund. Die bautechnische Leistung der Ingenieure jener Zeit, die auf natur‐ und technikwissenschaftlicher Grundlage planten, entwarfen, konstruierten und berechneten, bleibt im Hintergrund. Dieser Beitrag soll daher die Erfurter Brücken der Gründerzeit und die Ingenieure, die sie erschufen, würdigen. Erfurt – Bridges of the 19th Century If we examine the town planning development of the City of Erfurt during Germany's period of expansion in the 19th century, we often focus solely on the architecture and the artistic intentions of its creators. The structural achievements of the engineers of that time, who planned, designed, built and calculated on a scientific and technical basis, are often ignored. This article therefore aims to pay tribute to the Erfurt bridges of this part of the 19th century and the engineers who created them. [ABSTRACT FROM AUTHOR]