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Hintergrund: Studien der letzten 15 Jahre konnten aufzeigen, dass das Fasziensystem bedeutende Eigenschaften und Funktionen besitzt, welche in der Physiotherapie berücksichtigt werden sollten. Aufgrund der Komplexität sind noch nicht alle Anwendungsgebiete bekannt. Fragestellung: Welche Indikatoren sprechen für die Notwendigkeit einer Faszientherapie und wie wirkungsvoll ist diese. Ergebnisse: Die Nozizeptoren des Fasziengewebes weisen bei Frauen eine höhere Dichte (p < 0.001) als bei Männern auf. Die Schmerzwahrnehmung des Gewebes im Vergleich zum Muskel (p < 0.001) und der Haut (p < 0.01) ist signifikant stärker und das Schmerzareal ist größer (p < 0.05). Bei älteren Menschen konnte eine negative Korrelation der Bindegewebsdicke der hinteren Oberschenkelfaszien mit der Beweglichkeit der lumbalen Flexion (p < 0.05) festgestellt werden. Bei chronischem Low Back Pain zeigt eine Therapie Verbesserungen in Bezug auf Schmerz und Aktivitäten im alltäglichen Leben (p < 0.005). Weiters konnte eine bessere Beweglichkeit des Hüftgelenkes nach einer Totalendoprothese in Bezug auf Flexion (p = 0.04), Extension (p = 0.001), Außenrotation (p = 0.04) und Abduktion (p = 0.05) erzielt, sowie eine Verbesserung der Harrison Hip Scale (p = 0.002) festgestellt werden. In der Prävention von Supinationstraumata konnten im Kontrollverlauf der Interventionsgruppe keine Unfälle verzeichnet werden, während es bei der Kontrollgruppe 50 % waren. Die Faszientherapie führt weiters zu signifikanten Unterschieden bei der sehr niedrigen Herzfrequenz (p = 0,04) und der maximalen Herzfrequenz (p = 0,03). Eine Therapie mechanosensitiver Nerven führt zu einem verbesserten Bewegungsausmaß hinsichtlich des Nervus medianus (p < 0.001), des Nervus radialis (p = 0.036) und des Nervus ulnaris (p = 0.02). Im Bereich der Narbenbehandlung post Sectio caesaria zeigen die Daten eine Verkleinerung der Narbenfalte am linken Ende (p = 0.027), am rechten Ende (p = 0.04) sowie auch in der Mitte (p = 0.023), und eine Abnahme der Aponeurosendicke (p = 0.002). Ebenso wird die Beweglichkeit (p = 0.048) bedeutend verbessert. Die Punkte für die Lebensqualität stiegen nach 8 Wochen im Mittel um circa 25 %. Conclusio: Die Faszientherapie erweist sich bei unterschiedlichen Beschwerden und Pathologien als wirksam und indiziert. Aufgrund der geringen Studienanzahl und der teils minderen Qualität sind weitere Forschungen erforderlich. Background: Studies over the past 15 years have shown that the fascial system has important properties and functions that should be taken into account in physiotherapy. Due to its complexity not all areas of application are known. Objectives: The aim of this thesis is to analyze indicators in favor of fascia therapy and its effectiveness. Results: The nociceptors of the fascial tissue have a higher density in women (p < 0.001) than in men. The pain perception of the tissue compared to muscles (p < 0.001) and skin (p < 0.01) is significantly stronger and the pain aura is greater (p < 0.05). In older people, a negative correlation of the connective tissue thickness of the posterior femoral fasciae with the mobility of lumbar flexion (p < 0.05) was found. In chronic low back pain, therapy shows improvements in pain and activities of daily living (p < 0.005). Furthermore, it yielded a better mobility of the hip joint after a total endoprosthesis with regard to flexion (p = 0.04), extension (p = 0.001), external rotation (p = 0.04), abduction (p = 0.05) as well as an improvement of the Harrison Hip Scale (p = 0.002). In the prevention of supination trauma, no accidents were recorded in the follow-up of the intervention group, compared to 50 % in the control group. Fascia therapy also led to significant differences in very low heart rate (p = 0.04) and maxi-mum heart rate (p = 0.03). Mechanosensitive nerve therapy leads to improved range of motion in the median nerve (p < 0.001), radial nerve (p = 0.036) and ulnar nerve (p = 0.02). In the post-sectio caesaria scar treatment area, the data show a reduction in the scar fold at the left end (p = 0.027), at the right end (p = 0.04) and also in the middle (p = 0.023), and a decrease in aponeurosis thickness (p = 0.002). Similarly, mobility (p = 0.048) is significantly improved. Quality of life scores increased by an average of about 25 % after 8 weeks. Conclusion: Fascia therapy has proven to be effective and recommendable for treating various complaints and pathologies. Due to the low quality and low number of stu-dies, further research is required. verfasst von: Hannah Cantuária Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Bachelorarbeit FH JOANNEUM 2022

Fragestellung: Die operative Stabilisierung partiell instabiler lateraler Kompressionsfrakturen ist umstritten. Neuere Studien weisen darauf hin, dass das Lig. pectineum als sekundärer Stabilisator des vorderen Beckenrings wirken könnte. Ziel dieser Studie war es daher, den Einfluss der [zum vollständigen Text gelangen Sie über die oben angegebene URL]

Aging is a one-way process associated with profound structural and functional changes in the organism. Indeed, the neuromuscular system undergoes a wide remodeling, which involves muscles, fascia, and the central and peripheral nervous systems. As a result, intrinsic features of tissues, as well as their functional and structural coupling, are affected and a decline in overall physical performance occurs. Evidence from the scientific literature demonstrates that senescence is associated with increased stiffness and reduced elasticity of fascia, as well as loss of skeletal muscle mass, strength, and regenerative potential. The interaction between muscular and fascial structures is also weakened. As for the nervous system, aging leads to motor cortex atrophy, reduced motor cortical excitability, and plasticity, thus leading to accumulation of denervated muscle fibers. As a result, the magnitude of force generated by the neuromuscular apparatus, its transmission along the myofascial chain, joint mobility, and movement coordination are impaired. In this review, we summarize the evidence about the deleterious effect of aging on skeletal muscle, fascial tissue, and the nervous system. In particular, we address the structural and functional changes occurring within and between these tissues and discuss the effect of inflammation in aging. From the clinical perspective, this article outlines promising approaches for analyzing the composition and the viscoelastic properties of skeletal muscle, such as ultrasonography and elastography, which could be applied for a better understanding of musculoskeletal modifications occurring with aging. Moreover, we describe the use of tissue manipulation techniques, such as massage, traction, mobilization as well as acupuncture, dry needling, and nerve block, to enhance fascial repair., publishedVersion

Problem: Die am häufigsten verwendeten Transplantatmaterialien in der Tympanoplastik sind Temporalisfaszie, Knorpel und Perichondrium. Es soll die Hörverbesserung in Abhängigkeit des Transplantates untersucht werden. Methode: Es wurden 206 Patienten untersucht, bei denen von 2005 bis 2014 eine Tympanoplastik Typ I in Underlay-Technik im St. Elisabeth Hospital Bochum durchgeführt wurde. Die funktionelle Erfolgsrate wurde mithilfe der prä- und postoperativen Reintonaudiogramme ermittelt. Ergebnis: Für Faszientransplantate zeigte sich eine Hörverbesserung von 10.89 dB, für Knorpel-Transplantate von 10.0 dB und für Perichondriumtransplantate von 9.39 dB. Diskussion: Faszie, Knorpel und Perichondrium können bezüglich der funktionellen Erfolgsrate als gleichwertig eingestuft werden, wobei die Transplantatwahl stets von der Pathologie abhängig ist.

Die nekrotisierende Fasziitis (NF) ist eine lebensbedrohliche Infektion der oberflächlichen Muskelfaszie und angrenzenden subkutanen Gewebe mit hoher Mortalität und Morbidität. Ziel der Studie ist die Untersuchung von Behandlungsabläufen und Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus werden funktionelle Ergebnisse mithilfe validierter Fragebögen (Short Musculoskeletal Form Assessment (SMFA) und Short Form 36 (SF-36)) ermittelt und miteinander verglichen. Ferner wird eine Analyse der Einflussfaktoren für die perioperative Mortalität durchgeführt. 69 erwachsene Patienten mit chirurgisch behandelter NF wurden identifiziert. Ausgewertet wurden Ergebnisse und Komplikationen sowie die prospektive Bewertung des langfristigen funktionellen Outcomes. Eine nekrotisierende Fasziitis bleibt im Hinblick auf eine optimale medizinische Behandlung eine Herausforderung. Die Mortalität und Morbidität in der erwachsenen Bevölkerung ist hoch.

Kontext: Für physiologische Bewegungsabläufe, in der Rehabilitation oder bei der Prävention von Verletzungen ist eine uneingeschränkte Beweglichkeit essentiell. Eine reduzierte Flexibilität ist jedoch im Bereich der ischiocruralen Muskulatur häufig zu beobachten. Dahingehende Beweglichkeitsverbesserungen erscheinen somit in vielen Bereichen der Physiotherapie von Relevanz. Ziel: Im Rahmen dieser Arbeit wird die Wirksamkeit klassischer Massage der Hamstrings zur Verbesserung der Beweglichkeit im Hüft- beziehungsweise Kniegelenk untersucht. Als Methodik dient dafür eine Literaturrecherche und -bewertung. Zusätzlich wird vergleichend untersucht, welche Wirkung eine Selbstmassage mittels Faszienrolle hat. Fragestellung: Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet: „Wie wirkt die klassische Massage der Hamstrings hinsichtlich der Verbesserung der ROM im Vergleich zur Selbstmassage mit einer Faszienrolle?“ Hauptergebnisse: Durch klassische Massage der Hamstrings kann die ROM im Hüft- beziehungsweise Kniegelenk erweitert werden. Im Rahmen der Studienauswertung zeigte sich, dass Selbstmassagen mit einer Faszienrolle weniger effektiv sind. Ein Vergleich der beiden Interventionen konnte aufgrund der Heterogenität der Studien jedoch nur eingeschränkt angestellt werden. Schlussfolgerungen: Die passive Intervention der klassischen Massage eignet sich zur Beweglichkeitsverbesserung im Zuge von Therapiesitzungen und bietet sich aufgrund der Wirksamkeit als Maßnahme an. Um die Beweglichkeit zu verbessern, kann auch die Selbstmassage mit einer Faszienrolle als Heimübungsprogramm eingesetzt werden. Es bedarf dahingehend jedoch noch weitere Forschungsarbeit. Context: Unrestricted mobility is essential for physiological movements, in rehabilitation or in injury prevention. Reduced flexibility can often be observed in the ischiocrural muscles. A corresponding improvement in mobility appears relevant in many areas of physiotherapy. Objective: In this research, the effectiveness of Swedish massage of the hamstrings to improve mobility in the hip or knee joint is examined. A literature search and evaluation were used as methodology. In addition, a comparative investigation is carried out regarding the effects of self-massage using foam rollers. Question: The central question of this research is: "How does Swedish massage of the hamstrings work with regard to improving the ROM compared to self-massage with a foam roller?" Mainresults: The ROM in the hip or knee joint can be increased by Swedish massage of the hamstrings. The evaluation of the studies showed that self-massages with a foam roller are less effective. Due to the heterogeneity of the studies a comparison of the two interventions could only be made to a limited extent. Conclusion: The passive intervention of Swedish massage is effective for improving mobility. Thus, it is a suitable measure within therapy sessions. To increase mobility, self-massage with a foam roller can also be used as a home exercise program. However, further research is still required.

Manuelle Therapien verfolgen das Ziel, das Gewebe des Körpers zu beeinflussen. Diese Untersuchung befasst sich mit der Möglichkeit, mittels Impedanzmessung und Ultraschallelastographie Gewebeveränderungen zu quantifizieren und damit objektiv messbar zu machen. Mittels einer bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) kann der Wassergehalt und der physiologische Zustand eines durchströmten Gewebeabschnitts ermittelt werden. Aufgrund der kapazitiven Eigenschaften von Zellmembranen, geben die Reaktanz und der Phasenwinkel Aufschluss über deren Integrität. Für die Zwecke dieser Studie war die Bestimmung des relativ oberflächlich gelegenen Bereichs der Lumbalfaszie und zugehöriger Muskelschichten von Interesse, weswegen die Elektroden mit einem Abstand von nur 6 cm linear paravertebral angebracht wurden. Das durchströmte Areal befand sich demnach zwischen diesen Elektroden, in den am besten leitfähigen Anteilen der Muskulatur und der Faszie. Gemessen wurde deren Zustand vor, während und nach einer manuellen Bindegewebsmanipulation (BGM) von 4 Minuten Dauer. Die Ultraschall-Elastographie bildet über das normale Ultraschallbild hinaus auch die Härte bzw. Weichheit des Gewebes ab. Dazu wird der Schallkopf während der Untersuchung in eine gleichförmige Schwingung versetzt und die Resonanzcharakteristik des Gewebes auf diese Impulse gemessen. Die Ergebnisse werden als farbliches Overlay über das normale Ultraschallbild gelegt und als Histogramm der Härte-Verteilung angegeben. Die Lumbalfaszie wurde in genau jenem Bereich elastographisch untersucht, wo auch die Impedanzparameter bestimmt worden waren, und zwar vor und nach der BGM. Das Histogramm wurde geräteseits ausgewertet und der Mittelwert, die Standardabweichung, die Kurtosis und der Skew-Wert bestimmt. Die Fragestellung der Studie betrachtet die Möglichkeit der quantitativen Auswertung eventuell auftretender Gewebsreaktionen auf die kurze BGM. Es wurden Daten einer sportphysiotherapeutischen Evaluation von 58 Personen anonym ausgewertet. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 72 Jahre alt, davon 30 Frauen und 28 Männer mit unterschiedlichen sportlichen Hintergründen. Von allen Teilnehmern wurden die biometrischen Daten (Alter, Größe, Gewicht) bestimmt. Außerdem wurden Daten hinsichtlich ihrer sportlichen Aktivität, der Schmerzgeschichte und einer eventuellen Medikamenteneinnahme erhoben. Nach der Eingangsmessung sämtlicher Parameter erfolgte die manuelle, beidseitige Behandlung des zu untersuchenden Abschnitts der Lumbalfaszie. Die Behandlung dauerte vier Minuten. Es ergaben sich sowohl signifikante Unterschiede der Ruhewerte vor der BGM, als auch Unterschiede in der Reaktion auf die manuelle Arbeit. Die weiblichen Teilnehmer weisen im Ausgangswert um ein Siebtel höhere Impedanzwerte der EZM auf als die männlichen Personen und reagierten langsamer in den zellulär verankerten Größen der Reaktanz und des Phasenwinkels. Eine ähnliche Ausgangsbasis und Reaktion weist die Gruppe der über 60-Jährigen im Vergleich zu den zwei jüngeren Altersklassen und außerdem die Teilnehmergruppe mit einem BMI>25 auf. Genau entgegengesetzte Werte findet man bei der Gruppe, die mehr als dreimal pro Woche Sport treiben: bei ihnen ist die Resistanz erniedrigt und die Reaktanz/der Phasenwinkel erhöht. Während das Alter weniger Einfluss auf die Gewebshärte zu haben scheint, findet man bei den Sportlern Werte der US-Elastographie, die auf ein weicheres Gewebe hindeuten. Die Häufigkeit von Schmerzen führt in diesem Versuch zu erniedrigten zellulären Werten, die Resistanz und die Ultraschallmessung weisen jedoch keinen signifikanten Unterschied auf. Eine hohe Schmerzintensität führt dagegen zu einer tendenziell erniedrigten Resistanz. Die US-Elastographie zeigt im Ausgangswert bezüglich der Schmerzen keine einheitliche Richtung, erfährt aber tendenziell eine größere Veränderung durch die BGM.

In der vorliegenden Arbeit wurde ein Fußkompartmentsyndrom künstlich erzeugt und anschließend zwei Fasziotomietechniken zur Entlastung hinsichtlich des Erfolges und der klinischen Brauchbarkeit miteinander verglichen. Die Druckmessung erfolgte an fünf definierten Punkten des Fußes. Das Kompartmentsyndrom ist künstlich hergestellt worden, indem Ringer-Lösung in das zentrale Kompartment eingebracht wurde. Es kamen zwei Fasziotomietechniken zur Anwendung: der mediale Entlastungsschnitt und die einfache dorsale Inzision. Alle Füße wurden sowohl mit dem medialen, als auch mit dem dorsalen Schnitt entlastet. Sie unterschieden sich lediglich hinsichtlich der Reihenfolge zur Durchführung der Inzisionen. Als Fasziotomietechnik zur Entlastung aller bedeutsamen Fußkompartimente sollte ein dorsaler Schnitt im Anschluss an die mediale Inzision durchgeführt werden. Bei anschließend erhöht gemessenen Druckwerten im Calcaneuskompartiment kann die mediale Inzision problemlos erweitert werden.