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Soziale Kohäsion ist ein zentrales politisches Ziel vieler Regierungen, nicht zuletzt der Europäischen Union. Wie der Crowding-out-Effekt durch staatliche Wohlfahrtsleistungen mit sozialer Kohäsion zusammenhängt, ist jedoch noch nicht hinreichend erforscht. Ausgehend von einem Verständnis der sozialen Kohäsion, das private Spenden, freiwilliges Engagement, Vertrauen und soziales Kapital als Indikatoren für Kerndimensionen sozialer Kohäsion betrachtet, führt diese These eine systematische Literaturanalyse von 41 von Experten begutachteten Publikationen durch, die die Crowding-Out-Hypothese in Bezug auf diese Indikatoren testen. Die Ergebnisse zeigen, dass Gesamtspenden teilweise verdrängt werden, aber der Effekt ist nicht linear und das Ausmaß des Effekts wird durch andere Faktoren mitbestimmt und kann durch die Gestaltung der politischen Maßnahmen abgeschwächt werden. Während direkte Transferleistungen stärker mit einem Verdrängungseffekt zusammenhängen, weisen Förderungen von Non-Profit-Organisationen einen weniger starken Verdrängungseffekt auf, und entsprechende Förderregelungen, die ein gleichwertiges Spendenaufkommen der empfangenden Organisationen voraussetzen, sind besonders wirksam bei der Abschwächung des Crowding-Out-Effekts und können sogar ein Crowding-In bewirken. Nichtmonetäre Indikatoren des Sozialen Kohäsion werden durch großzügigere Sozialleistungen eher gefördert. Darüber hinaus wird gezeigt, dass der Crowding-out-Effekt selbst dann, wenn er auftritt, nicht gleichmäßig über alle demografischen Gruppen verteilt ist und dass ein größeres öffentliches Wohlfahrtsangebot eine "Demokratisierung der Philanthropie" anregen und damit zu einer größeren sozialen Kohäsion beitragen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass wohlfahrtspolitische Maßnahmen so gestaltet werden können, dass sie die Verdrängung privater Beteiligung abschwächen und gleichzeitig die Integration eines breiteren Segments der Gesellschaft in die Bereitstellung öffentlicher sozialer Güter fördern, wodurch der soziale Zusammenhalt gestärkt wird. Eine unzureichend konzipierte Wohlfahrtspolitik kann jedoch auch zu einer Verringerung privater und gemeinschaftlicher Initiativen führen. Daher sollten bei der Entwicklung künftiger politischer Maßnahmen auf den verschiedenen Ebenen die potenziellen Auswirkungen auf die Ergebnisse der sozialen Kohäsion bereits in einem frühen Stadium der Politikformulierung sorgfältig geprüft werden. Social cohesion is a central policy objective of many governments, not least of the European Union; however, how the crowding-out effect of government welfare provision relates to social cohesion is underexplored. Based on an understanding of social cohesion that considers private donations, volunteering, levels of trust and social capital as indicators of core dimensions of social cohesion, this thesis conducts a systematic literature review of 41 peer-reviewed publications that test the crowding-out hypothesis with respect to these indicators. The results show that aggregate monetary donations are partially crowded-out, but the effect is non-linear and the magnitude of the effect is determined by other contributing factors and can be mitigated by policy design. Whilst direct government expenditures are more strongly linked to a crowding-out effect, subsidies evince less strong crowding-out and matching-subsidy schemes are particularly effective in weakening the crowding-effect and may even promote crowding-in. Non-monetary indicators of social cohesion are more likely to be crowded in by more generous welfare provision. In addition, evidence is provided that even when crowding-out occurs, it is not uniform across demographic groups and that greater public welfare provision can stimulate a "democratization of philanthropy", thereby contributing to greater social cohesion. The results suggest that welfare policies can be designed to attenuate the crowding-out of private participation while promoting the integration of a broader segment of society into the provision of public social goods, thereby fostering social cohesion. However, poorly conceived welfare policies can also result in a reduction of private and community-led initiatives. Therefore, future policy development at different levels should carefully consider potential implications on social cohesion outcomes at early stages of policy formulation. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2023

Volunteering is an important form of social participation, and significant for social integration into society. However, not all population groups have engaged in volunteering in equal proportions, even before the COVID-19 pandemic. This chapter examines how access to volunteering changed for individual population groups in the second half of life during the Covid-19 pandemic, and whether the pandemic contributed to an increase in inequality in volunteering.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Gelingensfaktoren eines erfolgreichen Freiwilligenengagements und -managements. Es wird untersucht, ob es Faktoren gibt, die eine langfristige Bindung von Freiwilligen an eine sozialwirtschaftliche Organisation begünstigen, welcher dieser Faktoren gerade zu Beginn des Engagements ausschlaggebend sind und ob es einen Zeitpunkt gibt, an dem es sich entscheidet, ob Freiwillige sich langfristig in einer sozialwirtschaftlichen Organisation engagieren. Hierzu wird auf die Entwicklungen in der Freiwilligenarbeit eingegangen, inwiefern sich die Bedingungen für sozialwirtschaftliche Organisationen und Freiwillige verändert haben. Anschließend werden die Organisationsebene betrachtet und verschiedene theoretische Ansätze zum Freiwilligenmanagement und zur Freiwilligenarbeit und die Hinleitung zur praktischen Umsetzung anhand zweier Modelle dargestellt. Des Weiteren werden die Perspektive der Freiwilligen beleuchtet und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Motiven und Motivationsfaktoren zusammengefasst, um daraus theoretische Bindungsfaktoren abzuleiten. Aufbauend auf den theoretischen Erkenntnissen werden im empirischen Teil der Arbeit anhand eines Leitfadens qualitative Expert:innneninterviews mit acht Expert:innen geführt. Da für die Beantwortung der Forschungsfrage vor allem die Gegenüberstellung der beiden Perspektiven von sozialwirtschaftlichen Organisationen und Freiwilligen interessant ist, wurden jeweils Interviewpaare aus einer für das Freiwilligenmanagement verantwortlichen Person aus einer sozialwirtschaftlichen Organisation und einer:m Freiwilligen gebildet und die Fragebögen dementsprechend aufeinander abgestimmt, um beiden Perspektiven ausreichend Raum für ihre Ansichten zu geben. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring) und eines aus den theoretischen Erkenntnissen deduktiv gebildeten und entlang des transkribierten Interviewmaterials induktiv angepassten Kategoriensystems wurden die Erkenntnisse zur Forschungsfrage zusammengetragen und ausgewertet. Anschließend wurden aus den so gewonnenen Ergebnissen Handlungsempfehlungen für sozialwirtschaftliche Organisationen in Hinblick auf Veränderungen ihres Freiwilligenmanagements zum Zweck der langfristigen Bindung von Freiwilligen ausgesprochen. The present thesis deals with success factors of a successful volunteer engagement and volunteer management. It also examines whether there are factors that promote the long- term commitment of volunteers to a social economy organization, which of these factors are crucial at the beginning of the commitment, and whether there is a point in time at which it is decided whether volunteers will commit themselves to the organization in the long term. For this purpose, first the developments in volunteering will be discussed and to what extent the conditions for social economic organizations and volunteers have changed. Afterwards the organizational perspective is regarded and the different theoretical approaches to volunteer management and volunteer coordination are explained as well as the practical conversion of these based on two models. Furthermore, the perspective of the volunteers is also analyzed and scientific findings on motives and motivational factors are summarized in order to derive theoretical binding factors. Based on the theoretical findings, the empirical part of the thesis will be based on interviews with eight experts conducted with the help of a thoroughly elaborated interview guideline. Since for the answer to the research question above all the confrontation of the two perspectives of social-economical organizations and volunteers is interesting, in each case interview pairs were formed from a person responsible for the volunteer management and actual volunteers from the corresponding organization and the two questionnaires have been set up in a way that the answers complement each other and give both sides enough space for their individual perspectives. By means of qualitative content analysis according to Mayring and a category system that was initially formed deductively from the theoretical findings and inductively adapted after reviewing the transcribed interview material, the findings regarding the research question were compiled and evaluated. Subsequently, recommendations for action for social economy organizations regarding changes in their volunteer management for the long-term retention of volunteers were pronounced from the results collected in this way. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2023

Freiwilligenarbeit und Feuerwehrwesen sind in Österreich eng miteinander verbunden. Rund 99 Prozent aller Feuerwehrleute leisten ihren Dienst ohne finanzielle Entschädigung. Neben altruistischen Motiven scheint es auch Hinweise für egoistische Motive für freiwilliges Engagement zu geben. Die vorliegende Masterarbeit interpretiert Freiwilligenarbeit als Investitionsgut und untersucht den Effekt einer Mitgliedschaft bei einer Freiwilligen Feuerwehr auf das Einkommen. Um die Forschungsfrage zu beantworten, werden erstmals Mitgliederdaten des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes mit Registerdaten der gesetzlichen Sozialversicherung verschränkt. Um für die Selbstselektion in eine Feuerwehrmitgliedschaft zu kontrollieren, wird die regionale Variation der Mitgliederdichte als Instrumentvariable verwendet. Meine Analysen liefern statistische Beweise für das Investitionsmodell. Ich finde einen kausalen Effekt einer Feuerwehrmitgliedschaft auf das Einkommen. Bei zehnjähriger durchgängiger Mitgliedschaft beträgt die Einkommensprämie für Feuerwehrmitglieder 4.775 Euro pro Jahr, dies entspricht einer Einkommenssteigerung von 17,5 Prozent gemessen am Durchschnittseinkommen. Die Ergebnisse legen nahe, dass egoistische Motive von Freiwilligen in einer Gesamtbetrachtung zu berücksichtigten sind. Voluntary work and firefighting are closely related in Austria. Around 99 percent of all firefighters work on a voluntary basis. In addition to altruistic motives, there seems to be evidence for egoistic motives for volunteering. This master thesis interprets volunteer work as an investment good and examines the effect of membership in a volunteer fire brigade on income. To answer the research question, data on members of the Upper Austrian Fire Department Association are merged with register data from the Austrian Social Security Database. To control for self-selection into firefighter membership, I use regional variation in membership density as an instrument variable. My analyses provide statistical evidence for the investment model. I find a causal effect of firefighter membership on income. With a 10-year continuous membership, the annual income premium for fire brigade members is 4,775 Euro, which corresponds to an increase of 17.5 percent in income compared to mean income. The results suggest that selfish motives of volunteers should be taken into account in an overall assessment. eingereicht von David Josef Grabner Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Universität Linz 2023

Purpose: Although volunteer tourism has been studied via several theoretical lenses, little is known about the behavioural intention of potential volunteer tourists from developing nations. This study aimed to identify the behavioural intention of potential volunteer tourists and the factors motivating them. This study extends the theory of planned behaviour (TPB) to identify the potential volunteer tourists’ behavioural intentions by adding four motivations: altruism, personal development, escape, and travel. Methods: A total of 272 valid responses were collected through an online survey. SmartPLS 3.0 was used to test the hypotheses. Results: The findings indicate that attitude, perceived behavioural control, subjective norms, escape, and personal development positively influences potential volunteer tourists’ intention to take part in volunteer tourism programs. However, altruism and travel do not influence the potential volunteer tourists’ intention to take part in volunteer tourism programs. Implications: Volunteer tourism organisers will get help from the present study’s findings to design or improve volunteer tourism programs and activities accordingly, resulting in improved volunteer tourism experiences and, ultimately, impacting the tourists’ intention to take part in volunteer tourism programs., SUBMITTED: SEP 2022, REVISION SUBMITTED: DEC 2022, 2nd REVISION SUBMITTED: FEB 2023, 3rd REVISION SUBMITTED: APR 2023, ACCEPTED: MAY 2023, REFEREED ANONYMOUSLY, PUBLISHED ONLINE: 10 JUNE 2023

Eine einschlägig fachliche Perspektive berücksichtigt möglicherweise nicht die möglichen Synergien mit anderen Disziplinen, verwandten Themen und Ansätzen. Die vorliegende Arbeit überwindet diese Grenzen durch eine differenzierte Betrachtung von Soziologie und Ökonomie. Ehrenamtliche Arbeit als Faktor des Sozialkapitals wird als Referenz in der Gesellschaft verwendet. Aus diesem Grund werden zunächst die politischen und historischen Bedingungen des Ehrenamts erörtert. Das Sozialkapital wird auch auf unkonventionelle Weise dargestellt, um das Blickfeld zu erweitern. Die ana-lysierte Literatur ordnet den Begriff "Ehrenamt" ein und führt zu einem Einblick in die Forschungstätigkeit in diesem Bereich. Der Strukturwandel des Ehrenamtes, internationale und nationale Aspekte werden im Theorieteil näher beschrieben. Für das engagierte Individuum und die Gesellschaft ist der Ressourcenfaktor gleichermaßen wichtig und knüpft an die Sozialkapitaltheorie an. Die Daten und Studien, die in dieser Arbeit verwendet werden, stammen aus offiziellen europäischen Regierungserhebungen und Publikationen. Insgesamt werden fünf Studien mit sechs Indizes wie Gini-Index und Demokratieindex kombiniert. Sie decken mehrere Themenbereiche wie Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ab und ermöglichen einen ganzheitlichen Einblick. Die Daten dieser Studien werden pro Land statistisch untersucht, wobei verschiedene Methoden wie t-Tests, Korrelationskoeffizienten und Visualisierungen zum Einsatz kommen. A concentrated professional perspective might not consider potential synergies with other disciplines, related matters and approaches. The present work overcomes this limitations through a differentiated examination of sociology and economics. This thesis approaches a wide range of topics from the perspective of social capital. Voluntary work as a factor of social capital is used as a reference in society. For this reason, the political and historical conditions of voluntary work are discussed first. Social capital is also presented in an unconventional way, expanding the field of vision. The analyzed literatur classifies the term „volunteer work“ and leads to an insight into the research activity in this area. The structural change in voluntary work in more detail from international and national aspects is also topic of the theoretical part. The resource factor is equally important for the committed individual and society and connects to social capital theory. Data and studies that were used in this thesis originated from European official governmental surveys and publications. In total, five studies were combined together with six indices like Gini-index and democracy index. They span multiple topics as economic, social and political areas and allow a holistic insight. The data of these studies were statistically examined per country utilizing different methods as t-testing, correlation coefficients and visualization. eingereicht von Katharina Sophia Falkinger, BEd Angefertigt an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz Masterarbeit Universität Linz 2023 Arbeit auf den öffentlichen PCs in den Bibliotheken der JKU+Medizin abrufbar

In this article, I explore the network of volunteers helping Ukrainian refugees who have ended up on Russian territory while fleeing the war zone. Based on 31 in-depth interviews with the members of the volunteer network in Telegram, I analyze their attitudes toward the war and motives for joining the network. I further demonstrate that for the participants in this chat, helping Ukrainian refugees is in essence an alternative to anti-war street protests.

Dieses Forschungsprojekt untersucht, ob sich Freiwilligenarbeit und Youth Leadership (engl. Leadership in der Jugend) positiv auf die Motivation, um eine Führungsposition in der Arbeitswelt einzunehmen, auswirken und beleuchtet die geschlechterspezifischen Faktoren.

Purpose: The insurmountable tensions and turmoil caused by the COVID-19 pandemic in welfare systems worldwide demand governmental as well as non-governmental support, especially from the volunteer sector, which can be a powerful resource for mitigating the pandemic’s impacts. To identify ways of mobilising the enormous human resources of the baby boomer generation in particular, whose members are currently on the brink of entering retirement, the factors that have enabled and restricted volunteer management during the pandemic in Tyrol, Austria are examined. Design/Method/Approach: Following a qualitative approach, the authors performed 27 problem-centred interviews with representative senior citizens, retirees and individuals about to retire and companies in Tyrol. The authors evaluated the data in qualitative content analysis. Findings: Self-determination, time flexibility, acceptance of volunteer work in one’s social network and previous personal experience with volunteering are key determinants of sustainable volunteer work amongst retirees. Companies and a well-established acquisition management strategy also play a significant role in promoting volunteer work. Practical Implications and Originality/Value: The study involves a holistic analysis of volunteer work at the individual and organisational levels. By capturing the potential of e-volunteering and how it improves the capacities of classic face-to-face volunteer work, it can support the development of more resilient infrastructures for supporting volunteer work. Research Limitations/Future Research: The interpretation of visual and non-verbal signals was difficult due to the use of phone and online interviews, and the results should not be generalised. Even so, our findings pave the way for future studies on mechanisms determining virtual volunteering and volunteer management. Paper type: Empirical

Mit dem Projekt «engagement-lokal» möchte die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft die Freiwilligenarbeit vor Ort unterstützen. Zentral ist dabei eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Stadt/Gemeinde, Bevölkerung und Vereinen sowie wirtschaftlichen Unternehmen. Wir begleiten die beteiligten Städte und Gemeinden und leitet daraus übertragbare Ansätze ab. Dieser Artikel fasst erste Erkenntnisse zur Halbzeit des Projekts zusammen.

Silke van Dyk, Tine Haubner: Community-Kapitalismus. Hamburg: Hamburger Edition 2021. 978-3-86854-354-4

Die Geflüchtetenschutzkrise 2015 fortfolgend hat Menschen aus verschiedensten Gründen motiviert, sich spontan und auch langfristig in der freiwilligen Arbeit mit Geflüchteten zu engagieren. Quantitative Studien belegen einen Aktivierungsschub der Zivilgesellschaft in Deutschland. Die Befunde zeigen, dass Frauen - im Vergleich zum gesamten Bereich des bürgerschaftlichen Engagements - in der freiwilligen Geflüchtetenarbeit zu einem höheren Anteil aktiv sind. Es fehlt an qualitativen Studien zur Motivation der Engagierten und an einer Genderdifferenzierung, um Teilhabepotenziale zu erkennen. Ziel der Arbeit ist es, anhand problem-zentrierter Interviews einen Einblick in die Motive von den befragten Frauen* für ein Engagement in der Geflüchtetenarbeit zu erhalten, um so zu untersuchen, inwiefern die Geflüchtetenschutzkrise auf die Aktivierung von Frauen* gewirkt hat. Aus der Zusammenschau von quantitativen Studien, die die Motivation von Engagierten ab dem Jahr 2015 untersuchen, ergeben sich Besonderheiten des Engagementfeldes der freiwilligen Geflüchtetenarbeit. War es vor 2015 noch eine exklusive Gruppe, die sich unabhängig von etablierten Organisationen insbesondere für die Rechte von Geflüchteten einsetzte, unterstützen ab 2015 große Teile der Bevölkerung die ankommenden Menschen in unterschiedlicher Form. Die akut wahrgenommene Krisensituation hat als Auslöser für das Engagement gewirkt und die Motive verändert. Als weitere Besonderheit des Engagementfeldes ist der Kontext der gesellschaftlichen und politischen Polarisierung des Engagements in der Geflüchtetenarbeit hervorzuheben. Dieser Kontext legt nahe, dass die Motive der Engagierten möglicherweise über individuelles Engagement hinausgehen und - ähnlich wie in sozialen Bewegungen - im Kollektiv gesellschaftliche und politische Ziele und Wirkungen durch das Engagement verfolgt werden. Der qualitative Ansatz dieser Forschungsarbeit bietet die Möglichkeit, die Motive der engagierten Frauen* auch anhand von Theorien aus der Bewegungsforschung zu untersuchen. Die qualitativen Forschungsergebnisse zeigen die Komplexität der Motive von engagierten Frauen* in der Geflüchtetenarbeit auf: In der qualitativen Analyse der Interviews wurde festgestellt, dass konkrete Auslöser und Schlüsselmomente im Zusammenhang mit der Geflüchtetenschutzkrise eine relevante Rolle für die Aktivierung aller Befragten gespielt haben. Die mediale und lokale Präsenz der akuten Notsituation war Auslöser für organisiertes Engagement, einher-gehend mit der Möglichkeit direkt und lokal tätig zu werden. Auch die mediale Wahrnehmung von einer Vielzahl von Freiwilligen hat den Eindruck vermittelt, dass durch die Zivilgesellschaft der "Krise" begegnet werden kann und so das Motiv verstärkt, sich als Teil dieser Bewegung in Helfergruppen und Nachbarschaftsinitiativen zu organisieren. Dabei stand bei der Auswahl für die Unterstützungsform von Geflüchteten für die Befragten im Vordergrund, schnell und nach identifizierten Bedarfen zu unterstützen. Mit der Veränderung des Engagementfeldes von der akuten Nothilfe hinzu einem etabliertem Engagementfeld können die Befragten ihre persönlichen, wie auch beruflichen Fähigkeiten, auf vielfältige Weise einbringen. Zudem zeigt sich, dass sich auch NGOs und soziale Bewegungen in dem Feld verstärkt vernetzt haben und hier niedrigschwelliger Zugang für die Befragten möglich war. Als dominantes Motiv für die Auswahl der Zielgruppe der Geflüchteten konnte das Bewusstsein einer Verantwortung gegenüber Menschen in Not ausgemacht werden, sowie eine hohe Identifikation mit den Adressat*innen, teilweise aufgrund eigener Diskriminierungserfahrungen. Dabei waren das Staatsversagen und der daraus hergeleitete zivilgesellschaftliche Handlungsbedarf ein deutliches Motiv. Die Reflexion der eigenen Privilegien wird erst durch die mediale Präsenz der Notsituation und dem direkten Kontakt mit Geflüchteten angestoßen. Unabhängig von der Zielgruppe ist für die Befragten freiwilliges Engagement aber auch ein Wert an sich, welcher in der freiwilligen Geflüchtetenarbeit Ausdruck findet. Es zeigt sich, dass die Befragten insbesondere im direkten Kontakt mit Geflüchteten Wirksamkeit erfahren, was stark zum Weitermachen motiviert. Dabei begreifen die Befragten ihr Engagement im direkten Kontakt mit Geflüchteten in der Nachbarschaft als gelebte Willkommenskultur, wobei sie gesellschaftliche Integration - in Differenz zum verbreitetem Integrationsverständnis - nicht einseitig, sondern als gesamtgesellschaftlichen Prozess verstehen. Ein weiteres deutliches Motiv ist eine Stigmatisierung von Geflüchteten durch Gesellschaft und Politik, der das Engagement als Zeichen entgegengesetzt werden soll und zu kollektivem Handeln in der Geflüchtetenarbeit motiviert. In der Forschungsarbeit werden Spezifika des Engagementfeldes der freiwilligen Geflüchtetenarbeit herausgestellt - der direkte Kontakt zu den Adressat*innen, die lokalen Zugangsmöglichkeiten und auch die Polarisierung des Engagementfeldes - die katalysierend auf die Beteiligung von Frauen* wirken. Hier wird ein Potenzial der Aktivierung von Bürger*innen erkannt, dass zur Bereicherung im Leben, zur gesellschaftlichen Mitgestaltung führt und als politisches Statement verstanden wird.

The aim of the present study is to investigate the potential link between religious participation and civic engagement in Sweden. Religious participation probably plays a different role in a secular context compared to a context where religion and politics are more intertwined. First, do those who regularly attend religious services in Sweden volunteer and participate in charitable giving more often compared with those who do not? Second, are those who regularly attend religious services more, or less, politically active between elections compared with those who do not in Sweden? Third, do those who regularly attend religious services in Sweden receive more requests to volunteer than those who do not? The study uses survey data on volunteering from random samples of individuals in Sweden. Results showed that volunteering was limited to a restricted group of organizations. There is a higher propensity among those who regularly attend religious services to volunteer within political parties. Those who frequently attend church were significantly more often requested to volunteer by someone else.

Unter anderem aufgrund des höheren Lebensalters und der steigenden gesundheitlichen Fitness im Alter, sowie demographischer Verlagerungen der österreichischen Bevölkerung werden die Möglichkeiten sozialer Inklusion und „sinnvoller“ Aktivitäten nach dem Erwerbsleben immer mehr zum gesellschaftlichen Thema. Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Rolle ehrenamtlicher Arbeit im Alter und beschreibt, welche Auswirkungen diese Tätigkeiten auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene haben können und welche Einflussfaktoren die Entscheidung, ehrenamtlich tätig zu werden, beeinflussen. Es werden unterschiedliche Sichtweisen auf das „produktive Alter“ und die damit verbundenen Problematiken kritisch beleuchtet und schlussendlich wird die Rolle, die Sozialen Arbeit im Diskurs des Ehrenamtes im Alter spielt, beziehungsweise spielen kann, genauer betrachtet. Due to a higher life expectancy, better health, as well as demographic changes within the Austrian population, there is more and more awareness, that the discourse of social inclusion and “meaningful” activities in retirement is becoming important. This bachelor thesis looks at the role of volunteer work after retirement, identifies which impact it might have on personal and societal level, and provides an analysis of the aspects that influence the possibility to work as a volunteer within the defined age cohort. In addition, this paper looks critically at the different perceptions of a “productive old age” and possible negative consequences related to these views. Finally the role that Social Work plays, or can play, within the discourse of volunteerism in old age is being discussed.