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ZusammenfassungZentrales Bauteil des Genius® 90 Therapie Systems ist der sogenannte Genius-Tank, dem die frische Dialyseflüssigkeit entnommen und in den die verbrauchte Lösung nach der Dialyse zurückgeführt wird. Daher kommt der sicheren Aufbereitung des Systems eine besondere Bedeutung zu. Hierfür wird ein Aufbereitungsverfahren unter Verwendung von UV-Licht in Kombination mit einem chemischen Desinfektionsmittel angewendet. Ziel der hier beschriebenen Untersuchung war es, die Wirkungsbreite und Wirkungstiefe dieses Aufbereitungsverfahrens unter praxisnahen Phase-3-Bedingungen zu ermitteln. Dazu wurde das Gerät mit Mikroorganismen und Viren künstlich kontaminiert und die Wirkung der einzelnen Verfahrensschritte ermittelt. Im Gegensatz zu der üblichen Vorgehensweise praxisnaher Untersuchungen machen Aufbereitungsverfahren medizinischer Geräte unter Phase-3-Kriterien meist eine neuartige Arbeitsweise erforderlich – im Falle der hier vorgestellten Untersuchung sogar die Konstruktion eines speziellen Geräts zur Platzierung von Keimträgen im Genius-Tank. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass bereits UV-Licht allein sowie in Kombination mit einem chemischen Desinfektionsmittel unter praxisnahen Bedingungen eine sichere Wirksamkeit gegen Bakterien (Pseudomonas aeruginosa) und bakterielle Sporen (Bacillus subtilis), Schimmelpilze (Aspergillus brasiliensis) und Viren (Murines Parvovirus) besitzt.

Desinfektionsmittel werden zunehmend nach europaischen Standards gepruft und die Kurzbezeichnungen dieser Standards finden sich immer haufiger auf den Etiketten dieser Mittel. Daher ist die Kenntnis des europaischen Prufkonzeptes zur Beurteilung der Wirksamkeit und Verlasslichkeit in der Dialyse angewendeter Desinfektionsmittel wichtig. Dies gilt besonders fur die viruzide Wirksamkeit. Wirksamkeitsprufungen erfolgen im Allgemeinen in einem 2-stufigen Verfahren, welches aus einem Vortest (Suspensionstest) und einem praxisnahen Haupttest (Keimtragertest/4-Felder-Test/Probandentest) besteht. Wahrend die Prufmethoden zur Ermittlung der bakteriziden Wirksamkeit aber nahezu abgeschlossen sind, weisen die analogen Verfahren zur Viruzidieprufung immer noch grose Lucken auf, an deren Schliesung allerdings mit Nachdruck gearbeitet wird.

Wie uberall im medizinischen Bereich, so gilt es auch in der Dialyse, „Healthcare-Associated Infections“ (HAI) zu vermeiden. Dies hat in Deutschland zur Schaffung eines weiteren Funktionstragers fur Hygiene gefuhrt: des „Hygienebeauftragten in der Dialyse“. Im Hygienemanagement einer Dialysestation fallen ihm eine Reihe spezieller Aufgaben zu. Damit liegen die Schwerpunkte etwas anders als diejenigen des Krankenhaushygienikers, der Hygienefachkraft oder des hygienebeauftragten Arztes.

Die Ebola-Virus-Epidemie, welche bis das Fruhjahr dieses Jahres beobachtet werden konnte, hat nicht nur die Bedeutung passender Schutzbekleidung deutlich gemacht. Sie hat auch gezeigt, dass dem korrekten An- wie Ablegen dieser Kleidung eine wichtige Rolle zufallt. Generell dient Schutzkleidung in der Dialyse der Infektionspravention. Daruber hinaus macht hier aber der Umgang mit gefahrlichen, insbesondere atzenden Chemikalien und v. a. Desinfektionsmittelkonzentraten auch den Gebrauch einer speziellen chemikalienbestandigen Schutzkleidung notwendig.

Ziel der Aufbereitung von Wasser im medizinischen Bereich ist die Entfernung von gelosten organischen und anorganischen Substanzen sowie von Mikroorganismen und Viren. Ein weiteres Ziel ist die Beherrschung von Biofilmen in wassrigen Systemen. Fur diesen Zweck wurde eine Vielzahl physikalischer und chemischer Verfahren entwickelt. Deren Funktionsprinzip wird vorgestellt und eine mikrobiologische Bewertung vorgenommen.

The virological safety of medicinal leeches has to be ensured prior to their use on patients. While leeches can be kept and bred under standardized conditions, feeding them horse blood adds a non-standardized component, which poses some risk of infection of the treated patients. Here, we investigated the speed at which blood-borne viruses are degraded by the microbial flora in the leech intestine, in order to define the safety of the product and the length of the necessary quarantine period prior to its administration to patients. Feeding blood was spiked with bovine viral diarrhea virus (BVDV), reovirus, and murine parvovirus (10(7) ID₅₀ ml(-1)). The virus titer in the intestinal contents of the leeches was determined using permissive cell cultures and compared to that of the original virus titer at the following time points: immediately after feeding; after 3, 14, and 30 days; and monthly thereafter until the 7th month. The BVDV titer was below the detection limit of 10(1) TCID₅₀ ml(-1) after 3 months, while reovirus and murine parvovirus titers were undetectable after 4 months. No positive virus findings were obtained at later time points. Thus, when fed the blood of vertebrates, the finished product "Medicinal leech, Hirudo verbana" can be considered virologically safe if the animals are maintained at 20 °C, which corresponds to their natural habitat conditions and ensures a high metabolic rate. Therefore, after the last feeding, a quarantine period of 4-6 months and appropriate care at room temperature, which supports microbial degradation and digestive processes, are recommended.

Zum Wirkstoff Peressigsaure gibt es in vielen Bereichen der Desinfektion kaum eine Alternative. Die Substanz wird vor allem durch ihre breite Wirksamkeit gegen Mikroorganismen, Viren und Biofilme geschatzt. Weitere Vorteile sind die gute Umweltvertraglichkeit, Reinigungsleistung und der geringe Harte- und Kaltefehler. Nachteilig konnen sich dagegen Verschmutzungen durch organisches Begleitmaterial (insbesondere Blut und Eiweis) auswirken. Auch die Verfallszeit von Konzentraten wie von Anwendungslosungen muss beachtet werden.

Bei der klassischen Desinfektion werden meist pulverformige oder flussige Desinfektionsmittelkonzentrate mit Wasser auf eine vorgegebene Gebrauchskonzentration verdunnt und angewendet. Wer das nicht mochte, dem stehen oft auch gebrauchsfertige Anwendungslosungen („ready for use“) und sogar vollstandige Anwendungssysteme zur Verfugung, z. B. vorgetrankte und gebrauchsfertig abgepackte Desinfektionswischtucher. In den letzten Jahren wurde mit In-situ-Generierungssystemen eine dritte Alternative fur den Anwender bereitgestellt. Bei diesen Systemen wird die Wirkstofflosung unmittelbar vor Gebrauch hergestellt. In der Regel geschieht dies durch Elektrolyseverfahren (Diaphragmalyse, Membranzellelektrolyse), wobei man als Ausgangschemikalien in aller Regel unproblematische Substanzen wahlt, z. B. Kochsalz. Aus diesen werden dann vor Ort hoch wirksame Desinfektionsmittel-Anwendungs-Losungen hergestellt.

In Dialyseeinheiten sind zum Schutz der Patienten regelmasige mikrobiologische Kontrollen des Permeats (Reinwassers) sowie der Dialysierflussigkeit vorzunehmen. Mindestens 2-mal jahrlich sollte die mikrobielle Gesamtkeimzahl fur beide Medien bestimmt und die Abwesenheit von Pseudomonas aeruginosa bestatigt werden. Daruber hinaus ist eine Messung der Endotoxingehalte erforderlich. Zu den mikrobiellen Grenzwerten fur die Dialysierflussigkeit, das Permeat und die Konzentrate werden unterschiedliche Angaben gemacht, je nach Richtlinie und verwendeter Technologie. Neben den Pflichtuntersuchungen werden eine Anzahl weiterer regelmasig zu uberprufender kritischer Punkte oder Verfahren empfohlen. Umgebungsuntersuchungen auf virale Kontaminationen sind bislang noch kein Standard.

Desinfektionsmittel gehoren neben den Reinigern zur wichtigsten Praparategruppe in der Hygiene. Deshalb ist es notig, die Grenzen dieser Praparategruppen zu kennen. Nur so kann die Sicherheit fur den Patienten und fur das Personal gewahrleistet werden. Die folgende Ubersicht gibt einen Uberblick zu den Faktoren, welche die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln beeinflussen.

Die klassischen Spendersysteme fur Desinfektionswischtucher wurden in den letzten Jahren weiterentwickelt. Heute findet man grose wiederbefullbare Entnahmedosen fur Tucher, die mit desinfektionsmittelvorgetrankten Tuchrollen beschickt werden und uber eine Standzeit von bis zu 28 Tagen verwendet werden durfen. Die vorgelegte Untersuchung zeigt, dass solche Systeme bei nicht sachgerechter Handhabung, Befullung und Wiederverwendung massive bakterielle Verkeimungen aufweisen konnen. Unter den gefundenen Arten befanden sich Acinetobacter- und Pseudomonasspezies sowie Achromobacter xylosoxidans.

Eine Dialysebehandlung erfordert pro Patient zwischen 200 und 400 l Wasser. Im Laufe eines Jahres mussen daher pro Patient bis zu 30 m 3 Wasser, welches die Grundlage der Dialyseflussigkeit bildet, in einwandfreier Qualitat zur Verfugung gestellt werden. Derartige Mengen werden mittels Umkehr-Osmose-Anlagen hergestellt. Deren Technologie und Besonderheiten sind Gegenstand dieser Ubersicht.

Aussagen zur Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegenuber HIV, Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren basieren zurzeit in aller Regel auf den Ergebnissen von Suspensionsversuchen. Die Beschreibungen der entsprechenden Prufmethoden findet man als Europaische Norm (EN) zur Desinfektionsmittelprufung oder aber als Leitlinie der Deutschen Vereinigung zur Bekampfung der Viruskrankheiten und des Robert Koch-Instituts (DVV/RKI). Deren Ergebnisse werden in aller Regel als Anwendungsempfehlungen der Mittel in die Praxis ubernommen, obgleich die Richtlinien eine solche Vorgehensweise nur bedingt zulassen. Den Anwendern ist nicht bewusst, dass die Ergebnisse eines Suspensionstestes gegen Viren von Fachgesellschaften wie auch vom RKI nur sehr bedingt akzeptiert werden – und zwar nur dann, wenn es keinen anderen Stand der Technik gibt. Fur Flachendesinfektions-mittel fur den humanmedizinischen Bereich hat sich diese Situation seit Mai 2012 grundlegend geandert. Dies geschah durch die Veroffentlichung eines Keimtrager-Test-Verfahrens, welches es erlaubt, die Wirksamkeit von Flachendesinfektionsmitteln fur den humanmedizinischen Bereich nun auch an Oberflachen zu prufen. Das neue Prufverfahren wurde zuvor in einem umfangreichen Ringversuch getestet. Es erwies sich als geeignet, um zuverlassige Angaben fur die Anwendungsweise von viruzidwirksamen Flachendesinfektionsmitteln unter Praxisbedingungen zu machen.

Zusammenfassung Bei den durch die Trinkwasserverordnung geforderten regelmasigen Legionellenuntersuchungen der Hauswasserversorgung eines Klinikums wurden im Rahmen regelmasiger amtlicher Kontrollen erhohte Legionellenkontamination gefunden. Dies fuhrte zu einer sofortigen Stilllegung eines besonders gefahrdeten Teilbereichs und zur Durchfuhrung von generellen Sanierungsmasnahmen. Die nachfolgende Analyse vor Ort ergab ein, dem Gesundheitsamt zuvor nicht gemeldete Anderung bei der Heiswasserversorgung und weitere Mangel. Erstere wurde ohne Information des Gesundheitsamtes auf einen neuen Versorger umgestellt. Am Beispiel dieses Falles werden Praventions- und Sanierungsmasnahmen zur Verhinderung von Legionellenkontaminationen aufgezeigt.

Legionellen finden sich in allen Suswassersystemen und damit sowohl im Kalt- wie auch Warmwasserversorgung von Hausinstallationen. Der Hauptubertragungsweg lauft uber Wasseraerosole. Hauptsachlich betroffen von der schweren Verlaufsform, der Legionarskrankheit (einer schweren atypischen Pneumonie), sind altere sowie abwehrgeschwachte Menschen und damit auch Dialysepatienten. Nach der Trinkwasserverordnung ist einmal jahrlich der Leitungsstrang fur Trinkwasser auf Legionellen zu untersuchen. Die durch Legionellen hervorgerufenen Krankheitsbilder und ihre Bedeutung in Deutschland werden dargestellt.

Eine EHEC-Epidemie hat 2011 in Deutschland nahezu 4000 Krankheitsfalle verursacht. Die Mehrzahl der Patienten litt an einer schweren Gastritis, 855 entwickelten ein hamolytisch-uramisches Syndrom, das in 50 Fallen letal verlief. In diesem Artikel werden pathogene Escherichia coli (insbesondere EHEC), das klinische Bild, die Therapie und Praventionsmasnahmen vorgestellt.

Aus der Anderung des Infektionsschutzgesetzes von 2011 und die dadurch ergangenen Hygieneverordnungen der einzelnen Bundeslander von 2012 ergeben sich einige wichtige Neuerungen auch fur Dialyseeinrichtungen im Umgang mit der Hygiene. Dieser Artikel gibt einen Uberblick uber die erforderlichen Masnahmen im Sinne der gesetzlichen Anforderungen und vorhandener Empfehlungen.

Bovine bone fat and beef tallow are widely used as raw material for oleochemical processes. Due to high temperature and pressure these processes are supposed to have an excellent inactivation potential for prions, i.e. the agent of BSE and other transmissible spongiform encephalopathies. To experimentally prove the destruction of the pathogenic prion protein aggregates under technically relevant conditions, oleochemical processes were emulated in the laboratory in reduced scale. Fat samples were spiked with highly infectious ex vivo prion rods and aliquots were taken before and after the processes. From these aliquots, undegraded prion protein was precipitated and determined by a sensitive Western blot assay. Degradation factors of 2 x 10 3 - 10 4 for catalytic fat hydrogenation and 10 7 for fat hydrolysis represent acceptable safety limits. With these experimental prion protein degradation factors the risk of human exposure to oleochemical products of bovine origin can be assessed, Assuming worst-case scenarios, the annual risk for human consumption of hydrogenated beef tallow is less than 6.8 x 10 -7 and for skin application of fatty acid derivatives is less than 7.0 × 10 -10 . Both values are smaller than the background risk of contracting sporadic Creutzfeldt-Jakob disease (1 x 10 -6 per annum). La graisse d'os bovin et le suif de boeuf sont des matieres premieres couramment utilisees dans les procedes oleochimiques. Ces procedes se deroulant a haute temperature et pression presentent un excellent potentiel d'inactivation des prions agents de l'encephalopathie spongiforme bovine (ESB). On montre que l'hydrogenation catalytique des graisses et la lipolyse detruisent efficacement la proteine du prion. Par consequent les produits oleochimiques d'origine bovine sont sans danger vis-a-vis de l'ESB.

Prion rods, i.e. insoluble infectious aggregates of the N-terminally truncated form of the prion protein, PrP 27–30, and the corresponding recombinant protein, rPrP(90–231), were autoclaved in water, bovine lipid or lipid–water mixtures for 20 min at temperatures from 100 to 170 °C. A protocol was developed for the quantitative precipitation of small amounts of protein from large excesses of lipid. PrP remaining undegraded after autoclaving was quantified by Western blot and degradation factors were calculated. The Arrhenius plot of the rate of degradation vs temperature yielded linear relationships for prion rods in water or lipid–water as well as for rPrP(90–231) in lipid–water. The presence of lipids increased the heat stability of prion rods, especially at lower temperatures. Prion rods had a much higher thermal stability compared to rPrP. Autoclaving of prion rods in pure lipid gave different results – not simple degradation but bands indicative of covalently linked dimers, tetramers and higher aggregates. The heat stability of prion rods in pure lipid exceeded that in lipid–water mixtures. Degradation factors larger than 104 were reached at 170 °C in the presence of lipids and at 150 °C in the absence of lipids. The linear correlation of the data allows cautious extrapolation to conditions not tested, i.e. temperatures higher than 170 °C. A factual basis for assessing the biological safety of industrial processes utilizing potentially BSE-or scrapie-contaminated animal fat is provided.