Problemstellung: Oft werden Kinder irrtümlicherweise mit Legasthenie diagnostiziert, obwohl das eigentliche Problem mit einem orthoptischen Krankheitsbild in Verbindung steht. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Legasthenie orthoptischen Krankheitsbildern gegenübergestellt. Des Weite-ren wird untersucht, wie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Orthoptist*innen und Legasthenietherapeut*innen aussehen kann. Methoden: Im Zuge dieser Bachelorarbeit erfolgte eine intensive Literaturrecherche in Fachbüchern, Fachzeitschriften und Studien. Dabei erwiesen sich die bekannten Datenbanken PubMed, SpringerLink, Google Scholar, sowie die Thieme E-Book Library und die elektronische Suchmaschine der Bibliothek der FH Campus Wien als sehr hilfreich. Zu Beginn der Re-cherche wurden bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien festgelegt, um die Suche einzu-schränken. Ergebnisse: Aus den gesammelten Daten geht hervor, dass einige orthoptische Krankheitsbilder, die, wie die Legasthenie, zu einer Lese-Rechtschreib-Schwäche führen. Zu den besagten Krankheitsbildern gehören die Hypoakkommodation, die Exophorie, die über die akkom-modative Konvergenz kompensiert wird und unausgeglichene Fehlsichtigkeiten, wie eine unkorrigierte Hyperopie oder ein Astigmatismus. Diskussion/Schlussfolgerung: Bei bestehendem Verdacht auf eine Legasthenie wird empfohlen, den*die Patient*in zual-lererst zu einem*r Ophthalmolog*in beziehungsweise einem*r Orthoptist*in zu überweisen. Vor allem bei asthenopen Beschwerden muss nach einem okulären Grund gesucht wer-den. Stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um eine okuläre Störung handelt, muss auch die geringste Fehlsichtigkeit korrigiert und ausgeglichen werden. Objective: Children are frequently diagnosed with dyslexia although the actual problem is related to an orthoptic clinical picture. In this thesis, dyslexia is set in relation to orthoptic disorders. Fur-thermore, it is investigated how an interdisciplinary cooperation between orthoptists and dyslexia therapists can look like. Methods: In the course of this bachelor thesis, an intensive literature search in reference books, jour-nals and studies was conducted. The well-known databases PubMed, SpringerLink, Google Scholar, as well as the Thieme E-Book Library and the electronic search engine of the library of the FH Campus Wien proved to be very helpful. At the beginning of the search, certain inclusion and exclusion criteria were defined to narrow down the search. Results: From the data collected, it appears that some pathologies are existing which, like dyslexia, lead to reading difficulties. These conditions include hypoaccommodation, exophoria com-pensated by accommodative convergence, and unbalanced refractive errors such as un-corrected hyperopia or astigmatism. Discussion/Conclusions: If dyslexia is suspected, it is recommended to refer the patient to an ophthalmologist or orthoptist first. Especially in the case of asthenopic complaints, an ocular cause must be excluded. If it turns out that an ocular disorder is indeed present, each, even the smallest finding, should be corrected and compensated first.