1. Spezifik und Zeitpunkt schwerwiegender Verletzungen und Überlastungen der Schulter im Elite-Wasserball.
- Author
-
Götz, Lars-Peter and Cassel, Michael
- Abstract
Wasserball kombiniert die Belastungen einer Überkopf- und Wurfsportart mit denen einer Kontaktsportart, was im Elite- und Profibereich mit einem hohen Aufkommen an Schulterverletzungen assoziiert ist. Die Frage nach der Möglichkeit der Vermeidung schwerer Schulterverletzungen ist Hintergrund dieses Verletzungs-Monitorings. Bei jährlich 20 Elite-Wasserballern wurde über 96 Monate ein prospektives Verletzungs-Monitoring durchgeführt. Einbezogen wurden schwerwiegende Schulterschäden mit einer Trainings- und Wettkampfpause von mindestens 28 Tagen. Für diese Verletzungen wurden folgende Parameter registriert: saisonaler Zeitpunkt des Auftretens, exakte Spezifikation der Diagnose mit Unterscheidung zwischen traumatischer Verletzung und Überlastungsschaden sowie Zuordnung zu Diagnose-Clustern, Erfassung von konservativer und operativer Therapie sowie Dauer der Trainings- und Wettkampfpause. Häufigkeiten und Time loss der spezifischen Schulterverletzungen wurden absolut und kumuliert dargestellt. Der statistische Vergleich auf Gruppenunterschiede im Gesamtzeitraum und im Saisonverlauf erfolgte durch Wilcoxon-Test, Chi-Quadrat-Test und exakten Test nach Fisher. Bei insgesamt 51 schweren Schulterverletzungen waren 11 traumatische Verletzungen und 40 Überlastungsschäden festzustellen. Jährlich bestand ein Median von 6 (Spanne 3–10) schweren Ereignissen, die zu einem mittleren Time loss von 328 Tagen führten. Überlastungen (n = 40) traten häufiger auf als traumatische Verletzungen (n = 11). In 9 Fällen war eine operative Therapie erforderlich. Traumatische Verletzungen traten am häufigsten im Mai und im Juli auf; die kumulierte Sportunterbrechung dadurch summierte sich auf 1033 Tage und betrug durchschnittlich 94 Tage (35–189) pro Verletzung. Die überproportional im September auftretenden Überlastungsschäden führten zu einem kumulierten Time Loss von 1592 Tagen in der Kohorte – durchschnittlich 40 Tage (29–119) pro Verletzung. Im Elite-Wasserball sind schwere Schulterverletzungen häufig und führen zu erheblichen Ausfallzeiten. Traumatische Schulterverletzungen häufen sich zu den saisonalen Wettkampfhöhepunkten und stellen zumeist Indikationen zur operativen Behandlung dar. Überlastungsschäden führen zu insgesamt höheren Ausfallzeiten und ereignen sich überproportional häufig während der Saisonvorbereitung. Diese könnten durch Präventionsprogramme erfolgreich reduziert werden. Waterpolo combines the strain of throwing, overhead and contact in sports. This leads to high range of shoulder injuries - especially in elite waterpolo players. The question after the possibility to avoid severe shoulder injuries is the reason of this report. A prospective cohort study with annually 20 elite waterpolo athletes over 96 months was conducted. Severe shoulder injuries with a time loss from at least 28 days were involved. Following parameters were recorded: moment of injury, specific diagnosis and organize clusters with distinction in traumatic or overuse injury, operative or nonoperative treatment and reading of time loss. Frequency and time loss of the specific shoulder injuries were represented absolutely and collected. Statistical comparison of group differences was made by Wilcoxon-test, Chi-quadrat-test and Fisher exact test. From over all 51 severe shoulder injuries 11 were traumatic and 40 were overuse injuries. A median of 6 (range 3–10) severe events per year was registered, resulting in a mean time loss of 328 days. In 9 cases a surgery was necessary. Traumatic injuries occured frequently in may and july with 1033 days of time loss in total and 94 (35–189) days on average. Overuse injuries occured in september over comperatively and showed a time loss from 1592 days in total and from 40 (29–116) days on average. Severe shoulder injuries frequently occur in water-polo and have a high level of time loss for the athletes. Traumatic shoulder injuries accumulate during the seasonal competition peaks and are mostly indications for surgical treatment. The more frequent arising overuse injuries lead to higher level of time loss in total and take place predominant in the presaison. For that reason the influence on these injuries with prevention programms is promising. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
- Published
- 2024
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