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In Kommunen wird die Gesundheit der Bewohner*innen durch Lebensumstände geschützt, gefördert oder gefährdet. Kommunale Gesundheitsförderung (KoGeFö) findet in und mit der Kommune statt. In der Kommune konzentrieren sich Programme und Maßnahmen auf Endpunkte der Morbidität und Mortalität. Die Krankheitslast soll reduziert, sowie die individuelle Lebensqualität gestärkt werden. Mit der Kommune will Gesundheitsförderung die „gesunde Kommune“ entwickeln. Wann ist eine Kommune „gesund“? Welche Absichten werden in der Gesundheitsförderung mit der Kommune jenseits von Programmen verfolgt, die auf die Reduktion der Inzidenz und Prävalenz nicht-ansteckender Erkrankungen zielen, indem sie die Bewohner*innen motivieren und unterstützen, sich gesundheitsfördernd zu verhalten? Vor dem Hintergrund „großer gesellschaftlicher Herausforderungen“ und mit Rückgriff auf sozialökologische Ansätze wird erörtert, was eine „gesunde Kommune“ ausmacht, worauf die Gesundheitsförderung mit der Kommune zielt. Die „gesunde Kommune“ entwickelt sich in der intersektoralen Zusammenarbeit von Akteur*innen der Politik, von Verwaltungseinheiten, der Zivilgesellschaft und der Bewohner*innen. Die „gesunde Kommune“ ist als faire Umgebung gestaltet. Sie öffnet den Einzelnen Möglichkeitsräume für dessen Handeln und gewährt Verwirklichungschancen für persönlich wichtige Ziele. Die bevorzugte sozialökologische Perspektive schärft den Blick für die dynamische Interaktion von Umwelt- und Personenfaktoren. Mit Fairness, Möglichkeitsräumen und Verwirklichungschancen sind drei Kriterien benannt, die sich als Gradmesser für den Endpunkt „gesunde Kommune“ einer Gesundheitsförderung mit der Kommune eignen., Projekt DEAL

Minderjährige sind in Österreich jenes Segment, welches am stärksten von Armut bedroht ist. Kinderarmut drückt sich nicht nur durch mangelnde materielle Ressourcen aus, sondern stellt eine mehrdimensionale und existenzielle Gefahr für die Betroffenen dar. Diese Bachelorarbeit setzt sich mit den Verwirklichungschancen armutsbetroffener Kinder auseinander. Als zentrale Fragestellung wird anhand einer Literaturrecherche bearbeitet, inwiefern der Capability Approach bei der Betrachtung von Verwirklichungschancen in der Kinderarmut unterstützen kann. In Österreich erfolgt die Armutsmessung anhand monetärer Indikatoren, wodurch subjektive Realitäten außer Acht gelassen werden. Hier setzt der Capability Approach an, da er Geld nur als Mittel zum Zweck betrachtet, um an den tatsächlichen Chancen der Menschen zu arbeitet. Dies ermöglicht eine Armutsbekämpfung, die sich an den individuellen Bedürfnissen armutsbetroffener Minderjähriger richtet. In Austria minors are the segment most at risk of poverty. Child poverty is not only expressed by a lack of material resources but represents a multidimensional and existential danger for those affected. This bachelor thesis tackles the chances of realization for children affected by poverty. Based on a literature review, this thesis addresses the question if the capability approach can support the analysis for life opportunities in child poverty. In Austria poverty is measured based on sheer monetary indicators, which often neglect personal realities. In contrast the Capability Approach considers money only as a way to work on people's actual opportunities. This approach makes it possible to fight child poverty by addressing the individual needs of minors while simultaneously increasing their chances in life.

Der Band dokumentiert konzeptionelle Grundlagen, Ergebnisse und Erfahrungen eines Projekts forschenden Lernens zu Lebenssituation und Perspektiven Geflüchteter in Deutschland. Aufbauend auf Amartya Sens Capability-Ansatz wurde mit insgesamt 76 Geflüchteten in qualitativen Interviews erörtert, was ihnen für ihr Leben wichtig ist, was sie davon erreichen können und mit welchen Einschränkungen sie sich konfrontiert sehen. Hierauf aufbauend lassen sich Rückschlüsse auf Verwirklichungschancen (Capabilities) und Handlungsfähigkeit Geflüchteter, aber auch auf integrationspolitischen Handlungsbedarf ziehen. Zudem werden der Einsatz des Capability-Ansatzes als Analyserahmen für Fluchtmigration erörtert und die Ergebnisse aus migrationsethischer und methodischer Perspektive diskutiert. Nicht zuletzt werden die Erfahrungen der am Projekt beteiligten Studierenden sowie der Kultur- und Sprachmittler/innen aufgezeigt.

Mechanismen der Beschämung von armutsbetroffenen Menschen im politischen Diskurs in Österreich. In Österreich gelten 16,9% der Bevölkerung als armuts- bzw. ausgrenzungsgefährdet, sieht man Armut als Mangel an Verwirklichungschancen, so können auch Menschen von Armut betroffen sein, die nicht offiziell zu dieser Gruppe gehören. Erwiesenermaßen ist Armutsbetroffenheit eng mit Scham verbunden. Das hat damit zu tun, dass Armutsbetroffene aus vielfältigen Gründen nicht in der Lage sind, positiv bewertete soziale Normen zu erfüllen. Diese Normabweichung geht oft mit Beschämung der armutsbetroffenen Menschen einher. Beschämung kann von politischer Seite genutzt werden, um Normen zu etablieren und um gesellschaftliche Ungleichheiten bzw. die eigene Machtposition zu stärken. Um diesen Prozess genauer zu verstehen, widmet sich diese Arbeit der Fragestellung, in welcher Form sich Beschämung von armutsbetroffenen Menschen im parlamentarischen Diskurs in Österreich findet. Um dies zu beantworten werden zunächst die Themen Armut, Armutsbekämpfung, Scham und Beschämung theoretisch behandelt. Daraufhin werden Beschämungsmechanismen aus der Fachliteratur extrahiert, die anhand von Zitaten aus österreichischen Nationalratssitzungen exemplarisch belegt werden. Es können fünf konkrete Mechanismen festgemacht werden: Leistungsdiskurs, othering von Armutsbetroffenen, Individualisierung von Armutsursachen, Androhung von schärferen Sanktionen und Automatisierung von Entscheidungsprozessen bzw. ein hoher Ermessensspielraum. Strategies of humiliation of people experiencing poverty in Austrian political discourse. In Austria, 16.9% of the population are at risk of poverty or social exclusion. If poverty is looked at as capability deprivation, this number further increases to include people not officially part of that group. There is scientific evidence, that poverty is closely connected to shame. This is in some part because people affected by poverty are, for various reasons, unable to meet social norms. This social deviance is frequently leading to the humiliation of the affected persons. Humiliation can be used politically to establish social norms, further inequality and increase political power. To better understand this process, this thesis investigates strategies of humiliating the poor in Austrian parliamentary discourse. To address this, theoretical knowledge of poverty and shame are outlined first. Then, strategies of political humiliation are presented and illustrated with examples taken from Austrian parliamentary discourse. Five Mechanisms of humiliation can be found: emphasizing the importance of performance, othering of poor people, individualizing the causes of poverty, threatening sanctions and either automating the social security process, or giving it at individual discretion.