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Prävention von Scheidung: Ergebnisse einer 25-Jahres-Follow-up-Studie.
- Source :
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Verhaltenstherapie . Jun2019, Vol. 29 Issue 2, p85-97. 13p. - Publication Year :
- 2019
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Abstract
- Hintergrund: Vor dem Hintergrund hoher Scheidungsraten, einer insgesamt mit zunehmender Partnerschaftsdauer sin-kenden Beziehungszufriedenheit und den zahlreichen damit einhergehenden negativen Folgen für die Betroffenen und ihre Familien sollte die Prävention von Partnerschaftsstörungen eine immer größere Bedeutung für den Public-Health-Bereich gewinnen. Fragestellung: In dieser Studie sollte zum einen die 25-Jahres-Wirksamkeit des EPL-I-Trainings (Ein Partnerschaftliches Lernprogramm für heiratswillige Paare) zur Verhinderung von Scheidung untersucht werden. Zum anderen sollten die Auswirkungen des Trainings auf die langfristige Partnerschaftszufriedenheit und die nachhaltige Nutzung der EPL-Kommunikationsregeln der Partner be stimmt werden. Methode: Im Jahr 1988 wurden N = 96 Paare für die quasi-experimentelle Studie rekrutiert. n = 64 Paare entschieden sich für eine Teilnahme am EPL-I, n = 32 Paare wurden der Kontrollgruppe (KG) zugeteilt. Die Paare wurden vor und nach dem Training und 1,5, 3, 5 und 25 Jahre später erneut untersucht. Ergebnisse: Nach 5 und 25 Jahren hatten die EPL-I-Paare eine signifikant niedrigere Scheidungsrate (4%/5%) als die Paare der Vergleichsgruppe (24%/26%). Nach 25 Jahren gaben ca. 60% der Partner an, die im EPL-Training vermittelten Sprecher- und Zuhörer-Kommunikationsregeln noch oft bzw. sehr oft im Alltag zu benutzen. Über 98% würden das EPL weiterempfehlen. Insgesamt wa-ren von den noch zusammenlebenden Paaren 83% (EPL) und 72% (KG) der Partner mit ihrer Beziehung zufrieden. Für die Partnerschaftszufriedenheit (Locke-Wallace MAT) über den 25-Jahresverlauf zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen EPL- und KG-Partnern. Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt auch international zum ersten Mal, dass kurze, auf aktivem Training beruhende kognitiv-verhaltenstherapeutische Präventionsprogramme sehr langfristige, nachhaltige Wirkungen in Bezug auf die Partnerschaftsstabilität erzielen können. Deshalb sollten solche Interventionen fester Bestandteil von Public-Health-Strategien sein. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Details
- Language :
- German
- ISSN :
- 10166262
- Volume :
- 29
- Issue :
- 2
- Database :
- Academic Search Index
- Journal :
- Verhaltenstherapie
- Publication Type :
- Academic Journal
- Accession number :
- 136867935
- Full Text :
- https://doi.org/10.1159/000489094