Vom Nutzen und Nachteil der Historie für eine rechtsstaatliche Justiz.

Und wenn dem einen oder anderen Leser das von den Autoren gezeichnete Bild jener Zeit u. U. im Einzelfall widersprüchlich erscheinen sollte, vielleicht mal zu "negativ" oder mal "zu positiv" (Stichwort: Normalität), so sei das nicht kritisch angemerkt, sondern hierin würden sich nur die Widersprüchlichkeit der Epoche und die Unterschiedlichkeit der agierenden Personen widerspiegeln. Im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse der Untersuchung werden in einem weiteren Abschnitt die "für die Bewertung richterlichen Handelns maßgeblichen Aspekte" genannt: So betonen die Autoren hier erneut, dass den Richtern dauerhafter I offener i Widerstand nicht möglich gewesen sei, ihnen aber aufgrund ihres erlernten "Handwerks" Spielräume verblieben seien, etwa unter Berufung auf die an sich fortbestehende, wenn auch, wie schon zuvor angemerkt, von den "rechtswissenschaftlichen" Wortführern des Systems infrage gestellten Gesetzesbindung; der ihnen ihre Unabhängigkeit gewährleistenden Weimarer Verfassung hätten sie jedoch weitgehend ablehnend gegenübergestanden. Auf jenem, von Klein veranstalteten "Festakt" wurde folgerichtig, soweit bekannt, von keinem der eingeladenen "hervorragenden Vertreter" der Rechtswissenschaft die Frage der Wiedergutmachung oder gar die Aufhebung der auf den "Finanztod" der Opfer zielenden Rechtsprechung des RFH angesprochen - von einer evtl. noch möglichen Einladung an diese, soweit noch lebend, ganz abgesehen. [...] Wir kennen die Gröse unsers Berufs, wir wissen, dass wir hier, auf der Welt, neben Euer Hochfürstlichen Durchleucht auch Höchstdero Land und Kaiser und Reich für die Verwaltung der Justiz Rechenschaft geben müssen und dass nach dem Tod ein Richter auf uns wartet, der unparteyisch richten, und (eine) Entschuldigung [...]nicht annehmen wird. [Extracted from the article]