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Rückfallprävention bipolarer Störungen: ein explorativer, clusteranalytischer Ansatz bei einer randomisierten, kontrollierten Psychotherapiestudie.

Source :
Der Nervenarzt. Aug2024, p1-9.
Publication Year :
2024

Abstract

Zusammenfassung: Anliegen dieser Arbeit ist es, mittels explorativer Auswertungen verschiedene Verlaufstypen bipolarer Störungen und den damit verbundenen Merkmalen zu differenzieren und dabei insbesondere die Rolle von Bipolar-1- und Bipolar-2-Störung sowie den Einfluss der rezidivprophylaktischen Interventionen im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Therapiestudie zu klären. Es konnten 274 der ursprünglich 305 eingeschlossenen Personen untersucht werden. Patienten nahmen entweder an einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen (SEKT) oder unterstützenden, patientenzentrierten (FEST) Gruppentherapie teil, welche sich über 4 Therapietage (entspricht 16 Doppelstunden) in monatlichem Abstand erstreckte. Depressive und manische Symptomatik wurde anhand des LIFE jeweils für die zurückliegenden 6 Monate bezogen auf jede Woche vor und nach der Interventionsphase sowie 6 und 12 Monate katamnestisch beurteilt. Die Effekte beider Gruppentherapien erwiesen sich als vergleichbar. Statistisch signifikant wurden in einem multivariaten Proportional-Hazards-Modell jedoch der Faktor Bipolar 1 und 2 sowie die Interaktion von Therapie mit Bipolar 1 und 2. Insbesondere profitierten Bipolar-2-Patienten von der SEKT-Intervention deutlich schlechter als von FEST. Es ergaben sich 3 Cluster, die Bipolar 1 (SEKT, keine Komorbidität, mehrheitlich keine Rezidive, jüngere Patienten) von Bipolar 2 (FEST, keine Komorbidität, mindestens 1, oft 2 Rezidive, ältere Patienten) und von einer heterogenen Gruppe (beide Interventionen, Komorbidität) trennten. Die Unterscheidung von Bipolar-1- und Bipolar-2-Störung ist wichtig und bislang unzureichend berücksichtigt. Bipolar-2-Störungen zeigen generell einen schlechten Verlauf und sprechen auf eine kognitive Verhaltenstherapie (SEKT) besonders schlecht an. Eine offene, unstrukturierte, unterstützende, patientenzentrierte Psychotherapie (FEST) ist generell wirksam. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Details

Language :
German
ISSN :
00282804
Database :
Academic Search Index
Journal :
Der Nervenarzt
Publication Type :
Academic Journal
Accession number :
179155859
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00115-024-01720-7