Same same but different - Relationen zwischen Frauenbewegungen und politischen Institutionen im globalen Süden.

Anhand der Fallstudien zu Brasilien und Kenia arbeitet der Beitrag Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Relation zwischen politischen Institutionen und Frauenbewegung heraus und beschreibt damit kontextspezifische Besonderheiten und kontextübergreifende Tendenzen im globalen Süden. Im Fokus stehen die spezifischen Geschlechterpolitiken und die institutionellen Interaktionsräume sowie die Allianzen für die Interaktion mit politischen Institutionen. Die Analyse zeigt, dass Frauenbewegungen in einem vergleichbaren politischen Kontext agieren, denn beide Länder werden durch eine Überlappung der gesellschaftlichen und politischen Sphäre geprägt. Ebenso greifen Frauenbewegungen in beiden Ländern auf intermediäre Protestformen zurück und sind von ähnlichen geschlechtsspezifischen Machtmechanismen im Zugang zum politischen System geprägt. Jenseits der Gemeinsamkeiten kristallisieren sich kontextspezifische Aspekte heraus und somit Unterschiede, welche Brasilien als „partizipative Demokratie" charakterisieren und Kenia als „politische Gesellschaft". Drawing on a selection of case studies, this article analyses differences und commonalities between Brazil and Kenya regarding the type of relations that persist between political institutions and the women's movement. The article thus accounts for contextual and supra-contextual specificities and trends in the global South. In particular, the article focuses on the politics of gender, the institutional setting and alliances that facilitate interaction with political institutions. The analysis shows that the two case studies similarly contextualize women's movements as both the social and the political sphere overlap in both countries. Furthermore, women's movements use intermediary protest forms and face comparably gendered power dynamics within both political systems. Beyond such similarities, the two cases vary in that Brazil can be described as „participatory democracy", and Kenya as „political society". [ABSTRACT FROM AUTHOR]