Verallgemeinerbarkeit und Engführung von Gütekriterien. Replik auf den Kommentar „Jenseits der Lagerbildung".

In diesem Beitrag setzen wir uns mit den Anmerkungen von Franz Erhard und Robert Schäfer zu unserem Artikel „Gütekriterien in der Soziologie" auseinander. Wir gehen auf vier Aspekte ein: (1) die Frage, ob allgemeine, transdisziplinäre Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens in einen Gütekriterienkatalog gehören und ob der Gegenstandsbereich der Soziologie disziplinspezifische Kriterien erfordert; (2) den Einwand, dass die Kopplung unseres Theorieverständnisses an kausale Erklärungen eine problematische Engführung der Gütekriterien mit sich bringt; (3) die Frage, ob Formen des Generalisierens in der qualitativ-interpretativen Forschung eine Ausdifferenzierung unseres Gütekriteriums zur Generalisierung nötig machen; (4) den Vorschlag, die Rückbindung empirischer Studien an Gesellschaftstheorien zu einem allgemeinen Gütekriterium zu erheben. Wir zeigen, dass sich einige dieser Punkte mit unseren Gütekriterien vereinbaren lassen und dass andere wenig überzeugend sind. In this article, we discuss Franz Erhard's and Robert Schäfer's comments on our article "Quality criteria in sociology". We address four aspects: (1) the question of whether general, transdisciplinary requirements of scientific research belong in a catalog of quality criteria and whether the subject area of sociology requires discipline-specific criteria; (2) the objection that the coupling of our understanding of theory to causal explanations entails a problematic narrowing of quality criteria; (3) the question of whether forms of generalization in qualitative-interpretive research necessitate a differentiation of our quality criterion for generalization; (4) the proposal to establish the linking of empirical studies to theories of society as a general quality criterion. We show that some of these points can be reconciled with our quality criteria and that others are less convincing. [ABSTRACT FROM AUTHOR]