Lymphknotentuberkulose als Erstmanifestation eines Morbus Hodgkin

Zusammenfassung: Anamnese und klinischer Befund:: Eine 63-jhrige Patientin stellte sich mit Verdacht auf Reaktivierung einer Lymphknotentuberkulose (LK-Tbc) in der Klinik der Autoren vor. Eine im Vorjahr diagnostizierte LK-Tbc war erfolgreich behandelt worden. Klinisch zeigten sich akut eine Verschlechterung des Allgemeinzustands, zervikale Lymphknoten-(LK-)Schwellungen, Nachtschwei, Dyspnoe und eine oberflchliche Inflammation der rechten Brust.Untersuchungen:: Computertomographie von Hals, Thorax und Abdomen mit Kontrastmittel: ausgedehnte LK-Vergrerung zervikal, axillr, mediastinal und retroperitoneal. Multiple intrapulmonale nodulre Lsionen mit einem Durchmesser bis zu 6 mm. Ausgeprgter Pleuraerguss rechts.Therapie und Verlauf:: Unter der Annahme einer Reaktivierung der vorbekannten LK-Tbc wurde die Patientin initial mit einer erweiterten antituberkulsen Therapie behandelt. Nach klinischer Progredienz erfolgte eine erneute LK-Biopsie aus der linken Axilla, welche nunmehr den Nachweis eines Morbus Hodgkin vom Mischtyp mit teils histiozytr nekrotisierender, teils tuberkuloider Begleitreaktion ohne Nachweis surefester Stbchen erbrachte. Die daraufhin eingeleitete Chemotherapie nach dem ABVD-Schema fhrte zu einer raschen Verbesserung der klinischen Beschwerdesymptomatik.Schlussfolgerung:: Sowohl bei dem Verdacht als auch bei gesicherter Diagnose einer LK-Tbc sollte differentialdiagnostisch ein Lymphom ausgeschlossen werden. Dieser Abwgung kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als der Morbus Hodgkin charakteristischerweise mit einem T-Zell-Defekt assoziiert ist, welcher zu einer Tbc prdestiniert.