Tachykardie mit breitem QRS-Komplex bei einem 60-jährigen Patienten

Zusammenfassung: Die ARVC ist eine wichtige Differenzialdiagnose bei Patienten mit ventrikulären Tachykardien ohne evidente strukturelle Herzerkrankung. Die Diagnosestellung orientiert sich weiterhin an den seit 1994 gültigen Task-Force-Kriterien. Eine allgemein akzeptierte Modifikation dieser Kriterien unter Berücksichtigung moderner bildgebender Verfahren existiert bisher nicht. In der vorliegenden Kasuistik wird über einen 60-jährigen Patienten mit anhaltender ventrikulärer Tachykardie berichtet. Die MRT lieferte bei diesem Patienten entscheidende Hinweise für das Vorliegen einer ARVC trotz des untypisch hohen Alters bei Erstmanifestation. Unter Einsatz eines 3-dimensionalen Mappingsystems konnte in einer elektrophysiologischen Untersuchung die Lokalisation des pathologischen Befundes im inferioren RV bestätigt, dessen Eigenschaft als morphologisches Substrat der ventrikulären Tachykardie nachgewiesen und eine Katheterablation erfolgreich durchgeführt werden. Die Kasuistik illustriert die zunehmende Bedeutung bildgebender Verfahren für Diagnostik und Therapieplanung bei Patienten mit ventrikulären Tachykardien.