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Therapie und Prophylaxe der infektiösen Endokarditis

Authors :
Plicht, B.
Naber, C.K.
Erbel, R.
Source :
Der Internist; 20240101, Issue: Preprints p1-11, 11p
Publication Year :
2024

Abstract

Zusammenfassung: Die infektiöse Endokarditis ist eine in der Regel durch Bakterien verursachte Infektion kardiovaskulärer Strukturen, die trotz aller medizinischen Fortschritte eine hohe Letalität von 20–25% aufweist und unbehandelt zum Tode führt. Eine erfolgreiche Behandlung ist abhängig von klinischen Faktoren, dem verantwortlichen Erreger, der zeitnahen Diagnosestellung und einer adäquaten Therapie. Die Diagnose stützt sich auf den Erregernachweis durch Blutkulturen und den echokardiographischen Nachweis einer Endokardbeteiligung. Bei negativer Blutkultur könnten serologische Verfahren oder die Polymerasekettenreaktion an Bedeutung gewinnen. Therapeutisch ist es entscheidend, nach erfolgter mikrobiologischer Diagnostik zeitnah eine erregergerechte, ausreichend hochdosierte Antibiotikatherapie zu initiieren. Von Beginn an ist ein interdisziplinäres Vorgehen zwischen Kardiologen, Herzchirurgen und Mikrobiologen bzw. Infektionsspezialisten zu empfehlen, um ein adäquates Management mit rechtzeitiger Einleitung einer chirurgischen Sanierung bei komplizierten Verläufen zu ermöglichen. Aufgrund der hohen Letalität der infektiösen Endokarditis erscheint eine Prophylaxe sinnvoll. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht gut belegt. Selbst unter der Annahme einer hohen Wirksamkeit wäre die Zahl zu behandelnder Patienten mit geringem individuellem Risiko sehr hoch. Daher fordern aktuelle Leitlinien eine Antibiotikaprophylaxe nur noch für Risikoeingriffe bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf einer Endokarditis.

Details

Language :
English
ISSN :
00209554 and 14321289
Issue :
Preprints
Database :
Supplemental Index
Journal :
Der Internist
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs16603120
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00108-008-2205-x