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Ärztlich assistierte Selbsttötung

Authors :
Schildmann, Jan
Junghanß, Christian
Oldenburg, Michael
Schuler, Ulrich
Wörmann, Bernhard
Trümper, Lorenz
Winkler, Eva
Source :
Die Onkologie; 20230101, Issue: Preprints p1-7, 7p
Publication Year :
2023

Abstract

Hintergrund: Krebspatient*innen stellen einen beachtlichen Anteil der Antragstellenden für ärztlich assistierten Suizid (ÄAS). Dieses Manuskript liefert Daten über die Praktiken und Ansichten deutscher Onkolog*innen in Bezug auf ÄAS. Methoden: Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hat im März 2021 eine Umfrage unter ihren Mitgliedern zu ÄAS durchgeführt. Es wurden eine deskriptive Analyse und eine bivariate logistische Regression der quantitativen Daten zu soziodemografischen und anderen Determinanten, die möglicherweise mit den Ansichten der Befragten zu ÄAS in Verbindung stehen, sowie eine Inhaltsanalyse der qualitativen Daten durchgeführt. Ergebnisse: Etwa 57,1 % (n= 425) der Befragten (n= 745) gaben an, dass sie von Patient*innen um Informationen über ÄAS gebeten worden waren. 29,9 % (n= 223) gaben an, um ein tödliches Medikament gebeten worden zu sein, und 3,0 % (n= 22) gaben an, Beihilfe zur Selbsttötung geleistet zu haben. 47,0 % (n= 350) lehnten es ab, ÄAS anzubieten, während 45,9 % (n= 339) sich dazu bereit erklärten. Informationen über palliative (92,7 %; n= 651) und psychologische Betreuung (85,6 %; n= 598) wurden bei ÄAS-Anträgen als am wichtigsten erachtet. Mehr als die Hälfte der Befragten (57,6 %; n= 429) sprach sich für eine formelle Begutachtung der Entscheidungsfähigkeit durch Expert*innen aus, und etwa 33,4 % (n= 249) befürworteten eine Zeitspanne von 14 Tagen zwischen der Beratung und der Verschreibung eines tödlichen Medikaments. Es gab keinen Zusammenhang zwischen den Teilnehmer*innen, die mehr Anfragen erhielten, und einer Präferenz für die öffentliche Bekanntgabe ihrer Bereitschaft zur Beihilfe zur Selbsttötung. Die Mehrheit der Befragten forderte Maßnahmen zur Qualitätssicherung (71,3 %; n= 531). Schlussfolgerung: Nach Ansicht der Befragten erfordert die Regulierung von ÄAS sorgfältige Verfahren zur Beurteilung der Entscheidungsfähigkeit und Beratung. Die Entwicklung angemessener und praktikabler Kriterien zur Bewertung der Qualität der Praktiken ist eine wichtige Aufgabe.

Details

Language :
English
ISSN :
27317226 and 27317234
Issue :
Preprints
Database :
Supplemental Index
Journal :
Die Onkologie
Publication Type :
Periodical
Accession number :
ejs64828529
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00761-023-01441-7