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Hat die ökonomische Macht von Unternehmen in Österreich zugenommen?

Authors :
Reiner, Christian
Bellak, Christian
Publication Year :
2022
Publisher :
Linz: Johannes Kepler University Linz, Institute for Comprehensive Analysis of the Economy (ICAE), 2022.

Abstract

Dieser Beitrag thematisiert die ökonomische Macht von Unternehmen in Österreich und stellt die Frage, ob diese - wie auch in anderen OECD-Ländern - zugenommen hat. Konzeptuell wird eine neuartige Differenzierung zwischen ökonomischer und politischer Macht sowie zwischen Marktmacht im engeren Sinne und Macht als Folge von Unternehmensgröße (Skalenmacht) zur Diskussion gestellt. Eine Synthese der historischen Literatur über Marktmacht in Österreich dokumentiert die mangels empirischer Evidenz oft ungerechtfertigte Annahme der Wettbewerbsinduzierung in Österreich unter anderem durch Ostöffnung bzw, EU-Beitritt. Auf Basis unterschiedlicher Methoden, Indikatoren und Daten liefert dieser Beitrag empirische Schätzungen zu Markups und damit die Grundlage für eine aktuelle Einschätzung der Entwicklung von Marktmacht österreichischer Unternehmen im internationalen Vergleich. Die Evidenz auf Basis der Markups wird mittels einer Vielzahl weiterer Indikatoren, wie Konzentrationsraten, Unternehmensdynamik oder Profitabilität ergänzt, Zusammengenommen lässt sich - mit entsprechender Vorsicht - schlussfolgern, dass die Macht von Unternehmen in Österreich in der jüngsten Vergangenheit gestiegen ist. Die Markups österreichischer Unternehmen sind nicht nur vergleichsweise hoch, sondern zeigen auch einen positiven Trend. Insbesondere die ebenfalls zunehmenden Profitindikatoren zeigen, dass die höheren Markups nicht nur wegen steigender Fixkosten zugenommen haben. Die Einbettung der heimischen Entwicklungen in die internationale Debatte über Unternehmensmacht zeigt nicht nur viele Parallelen zu einigen anderen europäischen Ländern sowie den USA, sondern beweist zweitens die Notwendigkeit einer Debatte für Österreich. This contribution asks whether the economic power of firms has increased in Austria in parallel with many other OECD countries. A new conceptualization of corporate power is proposed, It draws a distinction between economic and political power, as well as between economic power due to firm size (termed "scalepower") and market power in the traditional, more narrow sense. Synthesizing the historical literature on market power in Austria provides evidence of an in some cases unjustified assumption of increased competition intensity, stimulated by events such as the fall of the iron curtain or EU accession. Based on various methods, indicators and data, we provide estimations of markups and of various competition indicators like profitability, concentration rates and firm dynamics to highlight recent changes in the market power of Austrian firms in international comparison. The evidence suggests not only rather large markups of Austrian firms, but also that markups have increased. Together with the results such as rising profit rates, we tentatively conclude that the power of Austrian firms has increased. Drawing on long lasting and still ongoing debates in Europe and the US shows some parallels and documents the necessity of a policy debate on corporate power in Austria.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.dedup.wf.001..1de7a4cf08bf84bfe78f9b9091a928e3