Rolle der Strahlentherapie in der Behandlung des CUP-Syndroms

Das CUP-Syndrom („cancer of unknown primary origin“) wird definiert als eine heterogene Gruppe von Karzinomerkrankungen. Die Diagnose metastasiertes Karzinom bei unbekanntem Primarius ist im onkologischen Alltag mit Unsicherheiten sowohl diagnostischer als auch therapeutischer Natur assoziiert. Auf der Grundlage von Literaturrecherchen sowie klinischer Expertise wurden die Moglichkeiten einer Strahlenbehandlung bei CUP beschrieben. Fur die Planung der Strahlentherapie sind Histologie, Lokalisation und Ausdehnung der Tumormanifestationen entscheidend. Unerlasslich fur eine zielgerichtete und effektive Strahlentherapie sind moderne bildgebende Verfahren zum pratherapeutischen Staging und zur Zielvolumendefinition. Die Strahlentherapie eroffnet in Verbindung mit operativen und medikamentosen Ansatzen therapeutische Moglichkeiten zum organerhaltenden und kurativen Vorgehen bei axillarem und zervikalen CUP. In palliativer Situation bietet die Strahlentherapie Optionen zur Pravention und Behandlung krankheitsassoziierter Komplikationen und zur Aufrechterhaltung der Lebensqualitat (z. B. ossare und zerebrale Metastasen). Die Behandlung von Patienten mit CUP-Syndrom stellt eine interdisziplinare Herausforderung dar. Strahlentherapie bietet kurative Therapieansatze bei lokalisiertem CUP. Sie ist wirksam bei symptomatischen Metastasen.