Ovartransposition vor Radiatio und Ovartransplantation nach Kryokonservierung

Fertilitatsprotektive Masnahmen spielen aufgrund steigender Uberlebensraten bei Krebserkrankungen sowie aufgrund der Fortschritte in der Reproduktionsmedizin zunehmend eine Rolle. Abhangig vom Alter der Patientin, der geplanten onkologischen Therapie und ihrer Dringlichkeit sowie vom Partnerstatus kommen verschiedene Masnahmen infrage, um die Fruchtbarkeit der betroffenen Frau zu erhalten. Ziel dieses Beitrags ist es, einen Uberblick uber die aktuellen Methoden und Ergebnisse der Ovartransposition und Ovartransplantation zu geben. Zudem soll bei den medizinischen Vertrauenspersonen der betroffenen Patientinnen das Bewusstsein fur diese Masnahmen gescharft werden. Sichtung und Diskussion der aktuellen Literatur. Die Ovartransposition vor Radiatio und die autologe Ovartransplantation nach Kryokonservierung sind etablierte fertilitatsprotektive Masnahmen, die betroffenen Patientinnen eine gute Chance bieten, die Fertilitat zu erhalten bzw. wiederherzustellen sowie ihren Kinderwunsch nach einer Krebserkrankung zu erfullen. Die Transposition der Ovarien aus dem Bestrahlungsfeld reduziert das Risiko einer radiogenen Ovarialinsuffizienz. Die Erfolgsrate bezuglich einer erhaltenen Ovarialfunktion liegt laut Literatur bei >80 %. Bei der Kryokonservierung von Ovarialgewebe mit anschliesender Retransplantation konnen Geburtenraten pro Transplantation von etwa 23–30 % erzielt werden. Die operativen Risiken sind bei beiden Verfahren gering. Die Ovartransposition vor Radiatio und die autologe Ovartransplantation nach Kryokonservierung sind wirksame fertilitatsprotektive Masnahmen, die den Patientinnen angeboten werden sollten.