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Pädiatrischer Schlaganfall – ein kinderneurologischer Notfall

Authors :
Ingo Borggraefe
Florian Heinen
Karl Reiter
Steffen Berweck
Karin Kurnik
Thomas Nicolai
Martin Olivieri
Lucia Gerstl
A. S. Schröder
Source :
Monatsschrift Kinderheilkunde. 165:408-415
Publication Year :
2016
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2016.

Abstract

Der Schlaganfall im Kindesalter ist ein Notfall mit hoher Mortalitat und Morbiditat. Er hat – in Abhangigkeit von der zugrunde liegenden Atiologie – ein klinisch bedeutsames Rezidivrisiko. Die Atiologie ist vielfaltig. Vaskulopathien, Infektionen, kardiale Probleme und Koagulopathien spielen pathophysiologisch eine wesentliche Rolle. Die atiologische Abklarung muss umfassend sein – der kindliche Schlaganfall ist eine „Multiple-Risk-Erkrankung“. Klassische Leitsymptome sind die akute Hemiparese, die faziale Parese und die Sprachstorung: Sie bestehen bei ca. 75 % der betroffenen Kinder. Aufgrund der mannigfaltigen, teils unspezifischen Symptome, der breiten Differentialdiagnosen und des fehlenden Bewusstseins fur den kindlichen Schlaganfall wird die Diagnose mittels Bildgebung oft erst nach einer erheblichen Zeitverzogerung gestellt (im Mittel nach 24 h). Die in speziellen Fallen moglichen Therapien wie die Thrombolyse oder die mechanische Thrombektomie konnen dabei grundsatzlich nur innerhalb weniger Stunden nach dem Ereignis eingesetzt werden – sie sind spezialisierten Zentren vorbehalten. Als neurologisches Residualsymptom steht die Hemiparese im Vordergrund, je nach betroffenem Infarktareal treten cerebrale Krampfanfalle, Sprachstorungen etc. auf. Die Auswirkungen auf Kognition und Verhalten werden in der Versorgungspraxis oft ubersehen und unterschatzt.

Details

ISSN :
14330474 and 00269298
Volume :
165
Database :
OpenAIRE
Journal :
Monatsschrift Kinderheilkunde
Accession number :
edsair.doi...........158b58a60c04b80721608f9704598747
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00112-016-0119-6