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The LBK site of Vráble in Southwestern Slovakia: Selected results of the excavation season 2016

Authors :
Müller-Scheeßel, Nils
Cheben, Ivan
Filipović, Dragana
Hukeľová, Zuzana
Furholt, Martin
Publication Year :
2020
Publisher :
Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, 2020.

Abstract

Der vorliegende Aufsatz präsentiert selektive Ergebnisse der Grabungskampagne 2016 in der südöstlichen der drei bandkeramischen Siedlungen von Vráble/Südwestslowakei . Auf einer Fläche von insgesamt 2283 m² wurden fünf band- keramische Langhäuser mit ihren charakteristischen Pfostenreihen und hausbegleitenden Längsgruben ganz oder teilweise aufgedeckt, dazu vier Vorratsgruben und ein mögliches Grubenhaus . Zahlreiche 14C-Daten sowie stratigraphische Überlagerungen zeigen, dass die ausgegrabenen Häuser nicht, wie ursprünglich vermutet, zeitgleich in Benutzung waren, sondern eine Zeittiefe von bis zu 200 Jahren repräsentieren . Das Fundspektrum umfasst typische Artefakte der Linearbandkeramik wie Keramik, geschlagene Steingeräte, Felsgesteingeräte und Knochengeräte, wobei zwischen den Häusern durchaus Unterschiede in der Fundzusammensetzung bestehen . Artefakte aus Obsidian sowie einige Scherben der sogenannten „Bükker Keramik“ verweisen auf Fernkontakte in die Ostslowakei . Als herausragender Fund wurde aus einem der Pfostenlöcher ein Kern aus Obsidian gebor- gen, der dort bei Anlage oder Abbruch des Hauses deponiert worden sein muss . In einer Längsgrube fand sich ein weitgehend vollständiges menschliches Skelett . Das männli- che, 20–35jährige Individuum lag offensichtlich längere Zeit offen, wie Dislokationen der Knochen zeigen . Die insgesamt schlecht erhaltenen archäobotanischen Überreste sind dominiert von Einkorn, Emmer kommt wesentlich seltener vor . Der Aufsatz schließt mit Überlegungen zu den sozialen Beziehungen zwischen den drei weitgehend gleichzeitigen Siedlungen von Vráble, die sich bei allen Ähnlichkeiten offenbar auch bewusst gegenein- ander abgrenzten . Besonders deutlich wird dies am Grabenwerk um die südwestliche Sied- lung, das zu den beiden anderen Siedlungen keine Eingänge aufweist . Dies könnte die Reaktion auf „fission-and-fusion“-Prozesse sein, bei denen soziale Spannungen durch die konstante Neuarrangierung der sozialen Beziehungen aufgelöst oder abgemildert werden . Zugehörige Forschungsdaten finden Sie hier.<br />Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, Bd. 97 2016(2020): Bericht der Römisch-Germanischen Kommission

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi...........279de7c43c1c72ae4bd2bea266f70a33
Full Text :
https://doi.org/10.11588/berrgk.2016.0.76637