Drogenkonsum im Zusammenhang mit einer Großveranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern

Im Zuge des jahrlich auf dem ehemaligen Flughafen Larz stattfindenden Fusion Festivals werden von den lokalen Polizeibehorden rund um den Veranstaltungsort gros angelegte Strasenverkehrskontrollen durchgefuhrt und dabei regelmasig Blutuntersuchungen auf Drogen gemas § 24a Strasenverkehrsgesetz (StVG) in Auftrag gegeben. In den Jahren 2012 und 2013 wurden insgesamt 355 polizeilich angeordnete Blutuntersuchungen auf Betaubungsmittel vom Institut fur Rechtsmedizin Greifswald durchgefuhrt. Dabei kamen immunchemische Screeninguntersuchungen und rechtssichere Bestatigungsuntersuchungen mithilfe der Gaschromatographie mit Massenspektrometriekopplung (GC-MS) zur Quantifizierung zum Einsatz. Im Jahr 2012 waren etwa 65 % und 2013 etwa 50 % der untersuchten Falle positiv gemas § 24a StVG, sodass eine ordnungswidrige Handlung vorliegen sollte. Fur die Zuordnung wurden die von der Grenzwertkommission vorgeschlagenen „Cut-off“-Werte fur die infrage kommenden Wirkstoffe herangezogen. Die Analysen zeigen, dass in abnehmender Haufigkeit Cannabis als Einzeldroge, Cannabis und Amphetamine in Kombination sowie Amphetamine als Einzeldrogen konsumiert wurden. Bei den Amphetaminen bzw. Amphetaminderivaten wurde Ecstasy mit dem Wirkstoff 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) weitaus am haufigsten nachgewiesen. Im Jahr 2013 wurden gegenuber 2012 fast 67 % mehr drogenauffallige Verkehrsteilnehmer im Zusammenhang mit dem Fusion Festival festgestellt, die zwar weniger grenzwertuberschreitende Wirkstoffkonzentrationen im Blut aufwiesen, diese dafur aber haufiger im grenzwertigen Bereich lagen. Es zeigt sich deutlich, dass entgegen den bisher im Einzugsgebiet der Rechtsmedizin Greifswald beobachteten Konsumtrends Ecstasy, neben der Einnahme von Amphetamin und Methamphetamin, im Zusammenhang mit dem Festival besondere Bedeutung zukommt.