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Frühergebnisse nach peripherem Gefäßersatz mit einer biosynthetischen Kollagenprothese bei Protheseninfektionen
- Source :
- Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 139:546-551
- Publication Year :
- 2013
- Publisher :
- Georg Thieme Verlag KG, 2013.
-
Abstract
- Einleitung: Protheseninfektionen in der peripheren Bypasschirurgie stellen ein hochsignifikantes Risiko hinsichtlich Morbiditat und Extremitatenverlust dar. Bei fehlendem Venenmaterial stellt sich die Frage nach einem geeigneten Gefasersatz. Silberprothesen, Homografts bzw. die Verwendung tiefer Venen ist mit zusatzlichen Risiken behaftet. Die Verwendung einer biosynthetischen Prothese aus Schafskollagen auf einer Dacron-Matrix („Omniflow-II®“) wurde als Alternativverfahren untersucht und die Erlossituation analysiert. Material und Methoden: In der Zeit von Dezember 2010 bis Dezember 2011 wurden 8 Patienten aufgrund eines klinisch, laborchemisch und durch Bildgebung nachgewiesenen Infekts einer funktionell offenen bzw. akut verschlossenen Gefasprothese in peripherer Lokalisation zur Behandlung aufgenommen. Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen eine In-situ-Rekonstruktion der infizierten Prothese moglich war. Das infizierte Material wurde in toto entfernt, eine mikrobiologische Probe gewonnen und bei fehlenden korpereigenen oberflachlichen Venen eine biosynthetische Kollagenprothese („Omniflow-II®“) implantiert. Das Follow-up der Patienten wurde anhand der Dokumentation aufgearbeitet. Die Erlossituation wurde vor und nach Optimierung untersucht. Ergebnisse: Die technische Durchfuhrbarkeit war in allen Fallen gegeben. Ein mikrobiologischer Nachweis von Erregern gelang in 5 von 8 Fallen. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 8 Monaten zeigten 7 von 8 Patienten eine klinische Ausheilung des Infekts. Die primare Offenheitsrate betragt 63 %, die sekundare 75 %, der Beinerhalt liegt bei 88 %. Ein Patient musste bei drohender Sepsis oberschenkelamputiert werden, ein weiterer wurde nach 12 Monaten frustran thrombektomiert. Bei 4 PET-CT-Verlaufsuntersuchungen zeigte sich eine deutliche Minderung der Glukoseutilisation im betroffenen Bereich. Zur ausreichenden Erlosgenerierung ist differenziertes Kodierungswissen im DRG-Kontext notig. Diskussion: Die Behandlung des Protheseninfekts in der peripheren Bypasschirurgie stellt bei fehlendem korpereigenen Material in leicht zuganglicher Lokalisation hohe Anspruche an das zu verwendende Ersatzmaterial. Die vorliegende Untersuchung zeigt ermutigende Ergebnisse bei der Verwendung einer biosynthetischen Kollagenprothese. Bei fehlenden Langzeitergebnissen sollte das Verfahren jedoch nur nach entsprechender Aufklarung des Patienten durchgefuhrt werden. Der zu erreichende Erlos deckt die hoheren Kosten des Transplantats.
Details
- ISSN :
- 14389592 and 0044409X
- Volume :
- 139
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
- Accession number :
- edsair.doi...........41c9521aaa9a35d9788d7293d3ee8ca0
- Full Text :
- https://doi.org/10.1055/s-0032-1327968