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Entwicklung eines hausärztlich-pharmakologischen Curriculums: Identifizierung und Charakterisierung von hausärztlich relevanten Wirkstoffen mit oraler Applikation
- Source :
- Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. 122:41-47
- Publication Year :
- 2017
- Publisher :
- Elsevier BV, 2017.
-
Abstract
- Zusammenfassung Hintergrund Hausarzte zahlen zu den Facharztgruppen mit den haufigsten Medikamenten-verordnungen. Die Vertiefung pharmakologischer Kenntnisse ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der hausarztlichen Fort- und Weiterbildung. Das hausarztliche Selbstverstandnis, als erster Ansprechpartner bei allen Gesundheitsproblemen zu helfen, macht es zu einer Herausforderung, Weiterbildungsinhalte zu definieren und zu erwerben. Wahrend das von der Deutschen Gesellschaft fur Allgemeinmedizin entwickelte „Kompetenzbasierte Curriculum Allgemeinmedizin" essentielle Diagnosen, Beratungsanlasse und Kompetenzen fur die hausarztliche Tatigkeit definiert, fehlt eine solche Orientierung fur den pharmakologischen Bereich. Ziel dieser Arbeit ist, Wirkstoffe zu identifizieren und zu charakterisieren, die jeder Hausarzt so gut beherrschen sollte, dass er dazu beraten und Monitoringmasnahmen einleiten und durchfuhren kann. Methodik Es wurden die Verordnungen von Privat- und Kassenrezepten aller am CONTENT-Projekt teilnehmenden Praxen des Zeitraums 2009 bis 2014 analysiert. Die Analyse wurde auf oral applizierbare Wirkstoffe beschrankt, die von mindestens 25% (n=11) der Hausarztpraxen mindestens einmal verordnet wurden. Wahrend die hundert am haufigsten verordneten Wirkstoffe, die bereits uber 80% der Gesamtverordnungen ausmachten, aufgrund ihrer Verordnungshaufigkeit eingeschlossen wurden, wurden die weniger haufig verordneten Wirkstoffe in einem Rating-Verfahren zusatzlich nach ihrem Risikopotential und der hausarztlichen Relevanz beurteilt. Die auf dieser Basis eingeschlossenen Wirkstoffe wurden nach Beratungsanlassen/Diagnosen klassifiziert dargestellt. Ergebnisse Es wurden 1.912.896 Einzelverordnungen auf Basis der anatomisch-therapeutisch-chemischen Klassifikation (ATC) aus 44 Hausarztpraxen von 112.535 Patienten analysiert. Nach Anwendung der Einschlusskriterien verblieben 453 Wirkstoffe, von denen 302 Wirkstoffe als hausarztlich-relevant eingeschatzt wurden. Diese konnten 45 Beratungsanlassen/Diagnosen zugeordnet werden. Schlussfolgerung Das Ergebnis dieser Arbeit kann als Entwicklungsversion eines hausarztlich-pharmakologischen Curriculums gesehen werden und perspektivisch das kompetenzbasierte Curriculum Allgemeinmedizin sinnvoll erganzen.
Details
- ISSN :
- 18659217
- Volume :
- 122
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen
- Accession number :
- edsair.doi...........5c2e89cf6bf8bd25c48cb4d26b6c2344
- Full Text :
- https://doi.org/10.1016/j.zefq.2017.02.002