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Alterationen hirnversorgender Arterien bei Kindern und Jugendlichen – aktuelle Aspekte von Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Outcome und Nachsorge inkl. repräsentativem Fallbericht

Authors :
Zuhir Halloul
Frank Meyer
H. Krause
Udo Barth
Source :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 139:525-534
Publication Year :
2013
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2013.

Abstract

Einleitung: Gefasalterationen – strukturimmanent oder von extern – treten im Kindes- und Jugendalter nur sehr selten auf. In einem narrativen Review mit kommentierender Einbeziehung eines konkreten reprasentativen Falles und seines erfolgreichen Behandlungsverlaufs soll die Problematik der Gefasalterationen im Kindes- und Jugendalter diskutiert werden. Komplexe patienten- und befundassoziierte Aspekte: – Dissektionen hirnversorgender Arterien: In der Atiopathogenese finden sich externe Faktoren oder primare Arterienwanderkrankungen. Die Behandlung erfolgt durch Antikoagulation oder chirurgisch, ggf. endovaskular, bei rezidivierenden ischamischen Symptomen. – Aneurysmen der A. carotis: Die Versorgungsmoglichkeiten umfassen die operative Behandlung oder die interventionelle Therapie. Die operative Therapie ist immer individuell, jedoch lassen sich Rekonstruktionsalternativen aus der Klassifikation nach de Jong et al. ableiten. Reprasentativer Fallbericht: Bei einem 11-jahrigen Jungen wurde (am ehesten nach Schlag auf den Hals) eine intrakranielle Dissektion der A. vertebralis sinistra diagnostiziert und nach anfanglicher Antikoagulation (6 Monate) mit nachfolgender chirurgischer (Entlastungstrepanation und Umscheidung des Aneurysma dissecans der A. vertebralis sinistra) und spaterhin interventioneller Behandlung (16. Lebensjahr; mittels Coil-Embolisation wegen Grosenzunahme des Aneurysmas dissecans der A. vertebralis sinistra) aufgrund der Nachsorgebefunde versorgt. Mit 16 Jahren wurde ein Aneurysma der A. carotis interna dextra im Rahmen der regelmasigen Nachsorge detektiert, welches mit komplikationslosem postoperativen Verlauf chirurgisch (V.-saphena-Interponat) therapiert wurde. Schlussfolgerung: Gefaslasionen wie Dissektion und Aneurysma hirnversorgender Arterien bei Kindern und Jugendlichen stellen anspruchsvolle Befundkonstellationen dar. Eine Dissektion sollte zunachst mit Antikoagulation behandelt werden. Bei rezidivierenden ischamischen Symptomen oder Druckerscheinungen mit neurologischen Storungen ist eine interventionelle oder chirurgische Therapie indiziert. Bei Nachweis eines Aneurysmas der A. carotis besteht die Indikation zur operativen Therapie. Bei Kindern und Jugendlichen steht die Verwendung eines Veneninterponats und die Einzelknopfnahttechnik im Vordergrund. Die anspruchsvolle Befundkonstellation und periinterventionelle Betreuung erfordert eine interdisziplinare Expertise.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
139
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........5d8d9269d03772b3a88d8aed8c0f919d
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0033-1350679