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Neue Erkenntnisse beim leichten Schädel-Hirn-Trauma

Authors :
E. Matser
Th. Schneider
William L. Maxwell
Nicola Biasca
Jennifer E. Slemmer
P. Piccininni
M. R. Lovell
R. Agosti
St. Wirth
John T. Weber
Source :
Zentralblatt für Chirurgie. 131:506-508
Publication Year :
2006
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2006.

Abstract

__Einleitung__ Das leichte Schadel-Hirn-Trauma (leichtes SHT, engl. „minor traumatic brain injury, mTBI”) wird im Sport oft bagatellisiert. Definiert ist das leichte SHT hauptsachlich als eine klinisch transiente globale Hirnfunktionsstorung durch aussere Krafteinwirkung unter Abwesenheit von fokalen neurologischen Ausfallen und spezifischen neurologischen Befunden. Die wesentlichen Merkmale sind Bewusstseinsverlust fur maximal 20-30 Minuten, ein Glasgow Coma Scale (GCS) Score von 13-15, keine intrakranialen Abnormalitaten in der Computertomographie des Schadels, sowie Verwirrung und/oder Amnesie fur weniger als 24 Stunden. Der behandelnde Arzt geht meist davon aus, dass es sich hierbei um eine nicht-strukturelle Hirnverletzung handelt, die in jedem Fall eine blande Prognose hat. Im folgenden Artikel wird aufgezeigt, dass es sich auch beim leichten Schadel-Hirn-Trauma um eine behandlungsbedurftige strukturelle Hirnschadigung mit potentiell akut lebensbedrohlichen Folgen handelt. __Methodik__ Dieser Kurzbericht basiert auf dem „First International Meeting on Minor Traumatic Brain Injury” vom 28. Februar bis 4. Marz 2005 in Samedan/Schweiz unter der Leitung von Dr. Biasca. __Ergebnisse__ Das leichte SHT ist eine Verletzungsform, die bei allen Sportarten, bei welchen Geschwindigkeit und Kraft zusammenwirken, insbesondere durch Beschleunigung mit abrupten Rotationsbewegungen vorkommen kann. Die typischen sZeichen sind Verwirrtheit und Amnesie. Der Bewusstseinsverlust ist nicht obligatorisch. Warnsymptome sind Kopfschmerz, Schwindel oder Ubelkeit. Der Schweregrad eines leichten SHTs kann klinisch am besten anhand dem Auftreten und der Lange einer Amnesie beurteilt werden. Jegliche Form einer retrograden Amnesie ist mit einem 10-fach hoheren Risiko eines schlechteren Krankeitsverlaufs assoziiert. Dagegen scheint kein Pradilektionswert fur den Bewusstseinsverlust im Hinblick auf die Prognose nach einer mTBI vorzuliegen.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
131
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie
Accession number :
edsair.doi...........68452aa556b7adaa38449643bf3643e7
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-2006-956176