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Die Eingriffe in der Speiseröhre

Authors :
O. Kleinschmidt
Source :
Allgemeine und Spezielle Chirurgische Operationslehre ISBN: 9783642890550
Publication Year :
1934
Publisher :
Springer Berlin Heidelberg, 1934.

Abstract

Die Tatsache, das es moglich ist, ein starres gerades Instrument durch den Mund und Rachen in die Speiserohre bis in den Magen einzufuhren, war zwar lange bekannt durch die Vorfuhrungen der Degenschlucker. Man glaubte wohl zuerst, das bei den Degenschluckern besondere anatomische oder Reflexverhaltnisse vorliegen musten. Trendelenburg hat aber schon 1872 die Einfuhrung langer gerader Instrumente zur Entfernung von Fremdkorpern empfohlen und benutzt. Er gelangte auch in den Magen und konnte einen Fremdkorper herausziehen. Solche Beobachtungen mogen wohl auch ursprunglich den Anlas dazu gegeben haben, mit rohrformigen Instrumenten das Innere der Speiserohre und weiterhin des Magens zu besichtigen. Notwendige Voraussetzung fur das Gelingen des Versuches war das Beschaffen einer ausreichenden Lichtquelle, und tatsachlich ist wohl erst, seitdem eine solche erfunden worden ist (Leiter, Wien), der Wunsch, ein brauchbares Osophagoskop zu konstruieren, in Erfullung gegangen. Vorversuche sind schon im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts gemacht worden und haben auch schon zu Erfolgen gefuhrt [Bevan (1868), Waldenburg (1870), Stoerk (1881 und 1887) und besonders Kussmaul (1868]), der an dem verwendeten starren Rohr bereits eine kiinstliche Lichtquelle anbringen lies, wahrend Waldenburg und Stoerk mit dem indirektem Licht des Kehlkopfspiegels arbeiteten. Eine planmasige Durchfuhrung der Osophagoskopie beginnt aber erst mit v. Mikulicz, der im Jahre 1881 uber seine ausgedehnten Untersuchungen von Magen und Osophagus mit seinem Instrument berichtete. Es war von Leiter ahnlich dem Zystoskop, mit der Beleuchtung am unteren Ende, gebaut. Angeregt durch diese Versuche haben sich Gottstein, dann aber auch besonders v. Hacker und sein Schuler Lotheissen mit der Osophagoskopie beschaftigt. An v. Hackers Osophagoskop wird das Licht einer am oberen Ende angebrachten Gluhlampe durch einen Spiegel in die Rohrlichtung geleitet, wahrend von seinen Vorgangern meist eine im Rohr befindliche Lichtquelle benutzt worden war. In Deutschland haben sich um die Verbreitung der Osophagoskopie Rosenheim, Kirstein und besonders Killian und Brunings hervorragende Verdienste erworben. Mit einzelnen Ausnahmen waren zur Osophagoskopie und Gastroskopie starre Rohre verwendet worden. Die Einfuhrung eines starren Rohres geht zwar immer unter gewissen Schwierigkeiten vor sich, besonders wenn sie nicht unter Leitung des Auges durchgefuhrt werden kann. Um diese Schwierigkeit zu uberwinden, wurden daher Rohre konstruiert, die biegsam eingefuhrt, nach der Einfuhrung in ein starres Rohr verwandelt werden konnten (Stoerk, Kelling).

Details

ISBN :
978-3-642-89055-0
ISBNs :
9783642890550
Database :
OpenAIRE
Journal :
Allgemeine und Spezielle Chirurgische Operationslehre ISBN: 9783642890550
Accession number :
edsair.doi...........732e702f6fddeb643a4c268a90582bfb
Full Text :
https://doi.org/10.1007/978-3-642-90911-5_4