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Stillen und mögliche Geschmacksprägung

Authors :
Mathilde Kersting
Erika Sievers
Source :
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 61:971-976
Publication Year :
2018
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2018.

Abstract

Muttermilch bietet neben spezifischen nutritiven und funktionellen Vorteilen auch eine grosere sensorische Variabilitat als industriell hergestellte Sauglingsnahrung. Geruchs- und Geschmacksstimuli aus der Ernahrung der Mutter konnen schon pranatal in das Fruchtwasser und postnatal in die Muttermilch ubergehen und vom Fetus und Saugling wahrgenommen werden. Dem Stillen wird eine „Bruckenfunktion“ von der pranatalen sensorischen Exposition zur Geschmacksvielfalt der Beikost und anschliesenden Kinder- und Familienernahrung zugesprochen. Es fehlen aber uberzeugende Daten, um diese Annahme zu bestatigen. Die notwendigen randomisierten Interventionsstudien mit ausreichend langem Follow-up sind in der Umsetzung schwierig und kaum zu realisieren. Dass anhaltende Auswirkungen fruher sensorischer Erfahrungen uber die Muttermilch moglich sind, wurde bisher meist nur fur das 1. Lebensjahr und mit intensiver Intervention gezeigt, die bei ublicher mutterlicher Ernahrung kaum umsetzbar scheint. Die praktische Relevanz einer positiven sensorischen Pragung durch das Stillen bleibt somit offen. Davon unabhangig kann eine ausgewogene variationsreiche Kost in Schwangerschaft und Stillzeit nicht nur aus ernahrungsphysiologischen, sondern auch aus sensorisch-hedonischen Grunden empfohlen werden.

Details

ISSN :
14371588 and 14369990
Volume :
61
Database :
OpenAIRE
Journal :
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Accession number :
edsair.doi...........82f532310f57f29ee2912dc84a837fbd