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Für Chirurgie begeistern – Einflüsse der Famulatur aus Sicht Studierender auf eine spätere Fachpräferenz

Authors :
Philipp Stieger
Sarah König
Rüdiger C. Braun-Dullaeus
Marc Gottschalk
Frank Meyer
Katrin Werwick
Felix Walcher
Anke Spura
Source :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 142:550-559
Publication Year :
2017
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2017.

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund/Zielsetzung In den chirurgischen Fächern ist seit Jahren ein Nachwuchsmangel festzustellen. Wegen des abnehmenden Interesses an Chirurgie bereits im Studium empfehlen die Fachgesellschaften u. a. eine Stärkung der Betreuung während der praktischen Phasen des Medizinstudiums zur Steigerung der Attraktivität des Fachbereichs. Innerhalb der curricularen Praxisphasen des Medizinstudiums nimmt die Famulatur als erste ärztliche Tätigkeit eine besondere Stellung ein. Ziel dieser Studie war es, Bedeutung und Einflüsse von Famulaturerfahrungen für die Fachpräferenz einer Wunschdisziplin bei Famulierenden zu untersuchen. Methoden Es wurden Humanmedizinstudierende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu 4 verschiedenen Zeitpunkten im klinischen Studienabschnitt (n total = 373) über ihre Auswahlkriterien der Famulaturfächer und zu ihren Famulatureindrücken befragt. Hierzu wurden Fragen zu 5 Themenblöcken anhand einer 5-stufigen „Likert-Skala“ von 1 bis 5 (trifft „außerordentlich“ bis „gar nicht“ zu) eingeschätzt. Die Ergebnisse wurden statistisch analysiert. Ergebnisse Die Famulatur hat eine erhebliche Bedeutung für die frühe Laufbahn eines Studierenden. Medizinstudierende nutzen die Famulatur, um gezielt Fächer, die für ihre spätere Weiterbildung infrage kommen, kennenzulernen. Eigene und besonders auch fremde Einschätzungen und Erfahrungen einer Klinik oder von Ausbildern beeinflussen die Entscheidung zu Famulaturfach und -ort. Famulaturvorbereitende Lehrformate können diesen Effekt verstärken. Aus Sicht der befragten Studierenden sollten sich Inhalte der Famulatur an Gelehrtes und Gelerntes des Studiums anschließen. Studierende erwarten Einblick und praktische, bereichsübergreifende, auch interdisziplinär geprägte Mitarbeit in einem Famulaturfach. Aus studentischer Sicht beeinflussen die Famulaturerfahrungen in den chirurgischen Fächern im Gegensatz zu den nicht chirurgischen Erfahrungen eine Weiterbildungspräferenz für operative Fächer und sind somit ein relevanter Prädiktor. Schlussfolgerung Lehre im Spannungsfeld der Famulatur ist als wichtige Komponente für die Orientierung zu einer chirurgischen Laufbahn wirksam. Unterstützende fachspezifische Lehre zur Famulatur kann durch Verbesserung des Praktikumserlebens zu einer zusätzlichen Verstärkung dieses fachpräferenzbildenden Effekts einer Famulatur beitragen. Positive Famulaturerfahrungen werden von Studierenden attraktivitätssteigernd für das Fach wahrgenommen und können so ein Interesse an einer chirurgischen Tätigkeit bereits im Studium stärken.

Details

ISSN :
14389592 and 0044409X
Volume :
142
Database :
OpenAIRE
Journal :
Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Accession number :
edsair.doi...........987607f1b4f39313b9fe653454d5213c
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0043-114732