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H�mostaseologische Labordiagnostik in der Intensivmedizin und Stellenwert der Point-of-care-Diagnostik

Authors :
Peter Hellstern
Source :
Intensivmedizin und Notfallmedizin. 38:I2-I8
Publication Year :
2001
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2001.

Abstract

Die hamostaseologische Basisdiagnostik in der Intensivmedizin umfasst Thrombozytenzahlung, Quickwert (Q), aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT), Fibrinogen, D-Dimere und Antithrombin. Mit Ausnahme der Thrombopathien, fur deren Nachweis bislang kein geeigneter Screeningtest zur Verfugung steht, kann dieses Basisprogramm nahezu alle klinisch relevanten Hamostasestorungen erfassen und im Verlauf kontrollieren. Der Intensivmediziner muss alle Ursachen einer Verminderung des Q oder einer verlangerten APTT kennen, um aufgrund von Fehlinterpretationen keine falschen Schlussfolgerungen zu ziehen. Hohe Heparindosen, das Lupus-Antikoagulanz und hohe Fibrin(ogen)-Spaltprodukt-Konzentrationen konnen den Q vermindern oder die APTT verlangern, ohne dass ein Gerinnungsfaktorenmangel zugrunde liegt. Die Differenzierung zwischen Faktorenmangel und anderen Ursachen gelingt mit einem modifizierten Q. Die Sensitivitat der Q- und APTT-Reagenzien gegenuber den verschiedenen Einflussgrosen schwankt von Reagenz zu Reagenz und von Charge zu Charge. Deshalb ist die APTT zum Monitoring einer hochdosierten Heparintherapie weniger gut geeignet als der Heptest, der spezifischer und besser reproduzierbar die antikoagulatorische Anti-Faktor-Xa-Aktivitat erfasst. Unter Streptokinasetherapie und beim primaren Hyperfibrinolysesyndrom werden falsch zu niedrige Fibrinogenspiegel gemessen, wenn die Clauss-Methode benutzt wird. Die Massivtransfusion erfordert Kenntnisse uber Storungen der Ergebnisse hamostaseologischer Laboruntersuchungen durch Hypothermie und durch Hydroxyethylstarken oder Dextrane. Bei der akuten disseminierten intravasalen Gerinnung mussen Gerinnungsanalysen engmaschig in 6-stundlichen Abstanden erfolgen. Wegen mangelhafter Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der Routinediagnostik und weiterer erheblicher Nachteile hat die Point-of-care-Gerinnungsdiagnostik bislang noch keine wesentliche Verbreitung gefunden.

Details

ISSN :
14351420 and 01753851
Volume :
38
Database :
OpenAIRE
Journal :
Intensivmedizin und Notfallmedizin
Accession number :
edsair.doi...........9abfe09c1eccba1995d56c2f9dccbb00
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s003900170002