Zeitgrenzen nichttemperaturbasierter Faktoren der Komplexmethode zur forensischen Todeszeitdiagnostik

Zur Todeszeitdiagnostik im fruhen postmortalen Intervall wird die sog. Komplexmethode angewandt, die sowohl temperaturbasierte als auch nichttemperaturbasierte Faktoren berucksichtigt. Die nichttemperaturbasierten Komponenten der Komplexmethode und ihre Zeitgrenzen wurden im Wesentlichen aus empirischen Daten alterer Literaturquellen abgeleitet; neuere systematische Studien fehlten bislang. Die vorgestellten Untersuchungen uber die Auslosbarkeit mehrerer nichttemperaturbasierter Faktoren fuhrten zur Verifizierung (idiomuskulare Kontraktion und Wegdruckbarkeit von Leichenflecken) sowie zur Falsifizierung (Neubildung der Leichenstarre, pharmakologische Beeinflussbarkeit der Pupillomotorik) bisher mitgeteilter forensisch relevanter Post-Mortem-Zeitgrenzen. Sie tragen damit zur erhohten Sicherheit der forensischen Beurteilung bei.