Entwicklung und Umwandlung lysosomaler Funktionsformen unter besonderer Ber�cksichtigung des glatten endoplasmatischen Reticulum

24 weibliche, 240–340 g schwere Wistarratten erhalten wahrend einer achtwochigen Versuchsperiode phenacetinhaltiges Futter (2,5% ig) bis zu einer Gesamtmenge von maximal 61 g/kg Korpergewicht. Eine Gruppe der Versuchstiere wird in Intervallen von einem Tag und bis zu 8 Wochen wahrend der Phenacetinfutterung getotet. Eine weitere Gruppe wird nach Umstellung auf Normalfutter in wochentlichen Intervallen untersucht. Zu Versuchsbeginn last sich in den Zellen des proximalen Tubulus ein vermehrtes focales Auftreten von glattem endoplasmatischem Reticulum beobachten. Wenig spater erscheinende homogene Pigmentkorper wandeln sich zu inhomogenen Pigmentkorpern um und verschmelzen mit Cytolysosomen. Dabei kann oft eine Entstehung von Myelinfiguren beobachtet werden. Nach Absetzen des Phenacetin entstehen Kondensationsformen, die ins Tubuluslumen ausgestosen werden. Die Bedeutung des glatten endoplasmatischen Reticulum unter physiologischen und pathologischen Bedingungen wird diskutiert. Die Moglichkeit einer Mitbeteiligung des glatten endoplasmatischen Reticulum bei der Membranbiosynthese sowie bei der Bereitstellung von lysosomalen Permenten im Sinne einer aktiven Anpassung der geschadigten Tubuluszellen wird in Betracht gezogen.