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Behandlungsstrategien des Typ 2 Diabetes in der Hausarztpraxis - Ergebnisse einer repräsentativen bundesweiten Erhebung

Authors :
L Merker
K Schoene
B Gallwitz
B Waldeck
Source :
Diabetologie und Stoffwechsel. 7
Publication Year :
2012
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2012.

Abstract

Fragestellung: Um Daten zur Pravalenz der Nierenerkrankung bei Typ 2 Diabetes zu bekommen, fuhrten wir eine prospektive Querschnittsuntersuchung an 2541 Menschen mit Diabetes Typ 2 aus 245 Hausarztpraxen durch. Dabei wurden auch Daten zur aktuellen antidiabetischen Behandlung erhoben, die eine Aussage uber die aktuellen Behandlungsstrategien in der Hausarztpraxis erlauben. Methodik: Mittels Fragebogen wurde im Rahmen dieser Studie die aktuelle blutzuckersenkende Behandlung jedes eingeschlossenen Patienten erhoben. Die Studie wurde zwischen Februar und Juli 2011 nach GCP-Richtlinien durchgefuhrt, ein positives Ethikvotum lag vor. Die statistischen Analysen waren deskriptiv. Ergebnisse: Es konnten Daten von 2530 Patienten ausgewertet werden. Die Studienpopulation ist wie folgt zu beschreiben (Durchschnittwerte): Alter 69,5 Jahre, BMI 30,5kg/m2, HbA1c 6,7%, Diabetesdauer 8,3 Jahre. Die Betroffenen wurden wie folgt antidiabetisch behandelt: nicht-medikamentos/nur diatetisch 642 Patienten (26,4%), 1 oral verabreichbares Antidiabetikum (OAD) 1126 Patienten (46,3%), 2 OAD 559 Patienten (23%), 3 OAD 95 Patienten (3,9%), 4 OAD 8 Patienten (0,4%). Insgesamt bekamen 59,3% (1501) der Patienten nur OAD, 6,6% (167) nur Insulin und 8,7% (220) eine Kombination aus Insulin und OAD. In der Kombination mit Insulin wurden hiervon behandelt: Insulin und 1 OAD 161 Patienten (73,1%), Kombination mit 2 OAD 54 Patienten (24,5%), Kombination mit 3 OAD 5 Patienten (2,3%), Kombination mit 4 OAD 0 Patienten (0%). Von den 387 mit Insulin behandelten Patienten erhielten 317 (81,9%) eine Insulinart (Basal-, Misch- oder kurzwirksames Insulin), 69 (17,8%) wurden mit 2 Insulinarten und 1 Patient (0,3%) mit 3 Insulinarten behandelt. Von den Kombinationsbehandlungen mit Metformin erhielten Metformin und Sulfonylharnstoff (SU) 189 Patienten, Metformin und Glinid 18, Metformin und Pioglitazon 22, Metformin und DPP-4-Hemmer 206, Metformin und GLP-1-Mimetikum 18, Metformin und Glukosidaseinhibitor 8 Betroffene. 31 Patienten wurden mit einer 3fach-Kombination aus Metformin, DPP-4-Hemmer und SU behandelt. Metformin allein wurde mit Insulin wie folgt kombiniert: mit Basalinsulin bei 47, mit Mischinsulin bei 17, mit kurzwirksamem Insulin bei 33 und mit nicht naher benannten Insulinarten bei 5 Patienten. Schlussfolgerungen: Etwa ein Viertel der von Diabetes Betroffenen wird in der Hausarztpraxis rein diatetisch behandelt, die meisten Patienten erhalten nur 1 oral verabreichbares Antidiabetikum. Bei der Behandlung mit 2 OAD ist in der Regel Metformin als Basistherapeutikum anzutreffen, die Kombination mit DPP-4-Hemmern hat die Kombination mit Sulfonylharnstoffen in der Hausarztpraxis zahlenmasig schon abgelost. Die Kombinationstherapie mit Insulin erfolgt eher selten und erfolgte meist mit Basalinsulin.

Details

ISSN :
18619010 and 18619002
Volume :
7
Database :
OpenAIRE
Journal :
Diabetologie und Stoffwechsel
Accession number :
edsair.doi...........bd6ddf0b9703323a4408b70222f5f40e
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0032-1314772