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Die Rolle des Mikrobioms in der Urologie

Authors :
Julian Marcon
C.G. Stief
Yannic Volz
Lennert Eismann
Giuseppe Magistro
Source :
Der Urologe. 59:1463-1471
Publication Year :
2020
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2020.

Abstract

Im Verlauf des letzten Jahrzehnts erlaubten uns neue molekulare Techniken Einblicke in die hoch komplexen Interaktionen des menschlichen Mikrobioms zu gewinnen, die einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und Krankheitsentstehung leisten. Das Sterilitatskonzept des Harntraktes wurde nun langst verworfen und man verfolgt jetzt das Ziel, die unterschiedlichen mikrobiellen Signaturen zu entschlusseln, die mit bestimmten Erkrankungen assoziiert sind. Dabei ruckt immer mehr das Konzept der Dysbalance des Mikrobioms in den Vordergrund, wenn unausgeglichene mikrobielle Profile einhergehen mit krankhaften Storungen von Organsystemen. Unlangst kann dies auch eindrucklich fur maligne Erkrankungen wie das Prostata‑, Nierenzell-und Harnblasenkarzinom gezeigt werden. Sowohl neue praventive und therapeutische Angriffspunkte als auch neue Biomarkersysteme stehen nun in Aussicht. Fur benigne Erkrankungen wie die interstitielle Zystitis, die Dranginkontinenz oder die chronische Prostatitis/das chronische Beckenschmerzsyndrom galt bislang eine mikrobielle Genese als ausgeschlossen. Doch beweist die molekulare Analyse des Mikrobioms auch hier, dass der mikrobielle Beitrag fur die Pathogenese und den Krankheitsverlauf eine entscheidende Rolle einzunehmen scheint.

Details

ISSN :
14330563 and 03402592
Volume :
59
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Urologe
Accession number :
edsair.doi...........bef30d1e315da3bf186e99733a2b54a5
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00120-020-01368-6