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Prävalenz, Risikogruppen und Motive der Solariennutzung in Deutschland

Authors :
Tatiana Görig
Katharina Diehl
Sven Schneider
Rüdiger Greinert
E. W. Breitbart
Source :
Der Hautarzt. 67:226-233
Publication Year :
2016
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2016.

Abstract

Solarienstrahlung wurde jungst von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als krebserregend eingestuft. Anders als in anderen Nationen war die Datenlage zu diesem dermatologisch wichtigen Risikofaktor in Deutschland bis zuletzt mangelhaft. Ziel der SUN-Study 2012 (Sunbed-Use: Needs for Action Study) war daher die Ermittlung epidemiologischer Pravalenzdaten zu diesem vollig vermeidbaren Risikofaktor. Es wurden 4851 Personen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren zufallig und reprasentativ aus der bundesdeutschen Bevolkerung ausgewahlt und mittels standardisierter Telefoninterviews befragt. Der Befragungszeitraum wurde in eine Sommer- und eine Winterwelle gesplittet, um mogliche Jahreszeiteffekte zu berucksichtigen. Vier von 10 Deutschen im Alter von 14 bis 45 Jahren [39,2 % (95 %-KI: 37,8–40,6 %)] waren schon einmal in einem Solarium. Innerhalb des letzten Jahres hatten 14,6 % (95 %-KI: 13,6–15,6 %) ein Solarium besucht. Die durchschnittliche Nutzung lag bei derzeitigen Nutzern bei 6 Besuchen pro Jahr. Unter den derzeitigen Solariennutzern hatte jeder Zwanzigste eine familiare Vorgeschichte eines malignen Melanoms bei Verwandten ersten Grades. Uber 5 % aller Minderjahrigen besuchen trotz des bundesweiten Verbots zurzeit Solarien – meist an unbeaufsichtigten Standorten. Die Halfte dieser Minderjahrigen kannte das gesetzliche Solarienverbot fur Minderjahrige nicht. Unsere Studie belegt, dass die Solariennutzung als ein wichtiger Risikofaktor fur Hautkrebs weit verbreitet ist. In der deutschen Bevolkerung bestehen zudem deutliche Informationsdefizite uber die Gesundheitsrisiken von Solarien.

Details

ISSN :
14321173 and 00178470
Volume :
67
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Hautarzt
Accession number :
edsair.doi...........c3f1e44bbb5c9d89d16c70fbec703be8
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00105-015-3753-3