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Bedeutung von Vitamin D im Sport: Reduziert ein Mangel die Leistungsfähigkeit?

Authors :
Florian Barvencik
Michael Amling
Peter Ueblacker
Sebastian Butscheidt
Tim Rolvien
Source :
Sportverletzung · Sportschaden. 31:37-44
Publication Year :
2017
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2017.

Abstract

Einleitung Vitamin D spielt eine Rolle in der Kalziumhomoostase und beeinflusst die Expression von uber 900 Genen mit Folgen fur die muskuloskelettale Gesundheit und Funktion. Daruber hinaus konnten durch Nachweis des Vitamin D-Rezeptors (VDR) in vielen Geweben des Organismus weitere Effekte von Vitamin D beobachtet werden. Material und Methoden Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die Literatur im Hinblick auf die Bedeutung von Vitamin D fur die muskuloskelettale Gesundheit und die maximale sportliche Leistungsfahigkeit untersucht. Ergebnisse und Diskussion Die hohe Pravalenz fur einen Vitamin D-Mangel, die bereits aus der Allgemeinbevolkerung bekannt ist, konnte fur Athleten unterschiedlicher Sportarten bestatigt werden. Somit ergibt sich eine Relevanz fur den Leistungssport. Hierfur sind u. a. die geografische Lage, das vorherrschende Klima, die Tages- und Jahreszeit sowie die Sportart (Indoor/Outdoor) verantwortlich. Es konnten Zusammenhange zwischen verschiedenen Serumkonzentrationen von 25-OH-D3 und unterschiedlichen Aspekten des Leistungssports beobachtet werden. So gewahrleistet eine Serumkonzentration oberhalb von 30 ng/ml eine regelrechte Mineralisation der Knochenmatrix und tragt entscheidend zur Knochengesundheit bei. Auch konnte in diesem Bereich ein positiver Zusammenhang mit einer beschleunigten Regeneration der muskularen Kraft gezeigt werden. Hohere Werte, oberhalb von 40 ng/ml, hatten einen protektiven Effekt bei der Genese von Stressfrakturen. Hinsichtlich der Leistungsfahigkeit vermuten Forscher Werte von ≥ 50 ng/ml als Voraussetzung fur die Entwicklung der maximalen korperlichen Leistung. Wahrend der Nutzen von hoheren Serumkonzentrationen umstritten ist, zeigen sich deutliche Defizite der Mineralisation (Rachitis, Osteomalazie) und muskularen Funktion (Reversible Myopathie) bei Unterschreiten einer Konzentration 30 ng/ml. Schlussfolgerung Sportmedizinische Untersuchungen sollten die laborchemische Bestimmung von 25-OH-D3, Kalzium, Kreatinin und Parathormon enthalten und somit die Vitamin D-abhangige Kalziumhomoostase adressieren. Im Falle eines Mangelzustandes kann durch Optimierung der Lebensweise und ggf. orale Substitution von Cholecalciferol eine Normalisierung auf ≥ 30 ng/ml herbeigefuhrt werden. Eine solche Konzentration zeigt einen protektiven und leistungssteigernden Effekt. Sie ist wichtig fur die Wiederherstellung und Erhaltung der muskuloskelettalen Gesundheit und Leistungsfahigkeit.

Details

ISSN :
14391236 and 09320555
Volume :
31
Database :
OpenAIRE
Journal :
Sportverletzung · Sportschaden
Accession number :
edsair.doi...........c79d699dad9ded0d49c9975783448a0e
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0042-121748