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Zusammenhang zwischen Geburtsverlauf und stoffwechselrelevanten Parametern im peripartalen Zeitraum beim Rind

Authors :
W. A. Albanat
A. Einspanier
A. Hüller
G Köller
J. Gottschalk
M. Fürll
Source :
Tierärztliche Praxis Ausgabe G: Großtiere / Nutztiere. 41:353-360
Publication Year :
2013
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2013.

Abstract

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Zur differenzierten Beurteilung metabolischer Belastungen bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum wurden mögliche Zusammenhänge zwischen Geburtsverlauf und stoffwechselrelevanten Parametern (Insulin-like Growth Factor 1 [IGF-1], Cortisol und freie Fettsäuren [FFS]) untersucht. Material und Methoden: In die Studie wurden 28 adulte hochträchtige Kühe (13 primi pare, 15 multipare) mit Normalbzw. Schwergeburt einbezogen. Die Analyse von IGF-1, FFS und Cortisol im Blutserum erfolgte zwischen dem 14. Tag ante partum (a. p.) und 14 Tagen post partum (p. p.). Die IGF-1- und Cortisolkonzentration wurde auch bei den neugeborenen Kälbern gemessen. Ergebnisse: Für alle Färsen bestand vor allem zum Zeitpunkt der Geburt eine verstärkte Stresssituation, da die IGF-1-Konzentrationen im Blut niedriger lagen als bei den Milchkühen (114 ± 11 vs. 158 ± 28 ng/ml), die FFS- und Cortisol-Werte jedoch höher (896 ± 76 vs. 705 ± 58 µmol/l, p = 0,05 bzw. 6,51 ± 1,14 vs. 4,67 ± 0,46 ng/ml, p = 0,039). Bei allen Tieren mit Schwergeburt ließen sich für den gesamten Untersuchungszeitraum Stoffwechselstörungen bestätigen, basierend auf signifikant niedrigeren IGF-1- (p = 0,003; Färsen: p < 0,001), signifikant höheren FFS-Werten (zur Geburt p = 0,05) und höheren Cortisol-Konzentrationen im Vergleich zu Tieren mit normaler Geburt. Wie die Muttertiere hatten die neugeborenen Kälber von Färsen mit erschwerter Geburt signifikant höhere Cortisolspiegel (p = 0,003) zur Geburt und postpartal niedrigere IGF-1-Werte (p = 0,002) im Vergleich zu den Kälbern aus komplikationslosen Geburten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Erkennung und Vermeidung von Geburtsstörungen bei Hochleistungsrindern ist ein wichtiger Beitrag für die Tiergesundheit. In der Studie spiegelten sich gestörte Geburtsabläufe in veränderten Blutserumkonzentrationen an IGF-1, FFS und Cortisol wider, die somit eine verstärkte Stresssituation im peripartalen Zeitraum reflektieren. Ferner kann aus den erhobenen Daten abgeleitet werden, dass Färsen mit Geburtsstörungen hauptsächlich antepartal, multipare Kühe mit Schwergeburt hingegen vor allem postpartal von einer erhöhten metabolischen Belastung betroffen sind.

Details

ISSN :
25675834 and 14341220
Volume :
41
Database :
OpenAIRE
Journal :
Tierärztliche Praxis Ausgabe G: Großtiere / Nutztiere
Accession number :
edsair.doi...........db4823da36d7fad9a4c25c7534946724
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0038-1623197