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Absolute und relative Kraftausdauer der Kniebeuge- und -streckmuskulatur: eine Reliabilitätsstudie unter Verwendung des IsoMed 2000-Dynamometers

Authors :
Johannes Dirnberger
Erich Müller
Alexander Kösters
Hans-Peter Wiesinger
Thomas Stöggl
Source :
Sportverletzung · Sportschaden. 26:142-147
Publication Year :
2012
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2012.

Abstract

Hintergrund: Isokinetische Gerate nehmen im Bereich der Kraftdiagnostik einen hohen Stellenwert ein. Das breite Angebot entsprechender Produkte am Markt wurde in den letzten Jahren um das IsoMed 2000 erweitert. Bevor ein Gerat in der Diagnostik Verwendung finden kann, mussen Informationen uber die Reliabilitat fur spezifische Anwendungen vorliegen. Wahrend es fur das IsoMed 2000 diesbez. bereits einzelne Studien hinsichtlich der Maximalkraft gibt, fehlen diese bislang ganzlich fur den Bereich der Kraftausdauer. Das Ziel dieser Studie bestand darin, die Reliabilitat mehrerer Methoden der Quantifizierung der Kraftausdauer am IsoMed 2000 zu untersuchen. Methode: Eine Stichprobe von 33 sportlich aktiven gesunden Probanden (Alter: 23,8 ± 2,6 J.) partizipierte an einem Gewohnungs- und zwei Testterminen, mit 3–4 Tagen Abstand zwischen den Terminen. Der Test umfasste eine Serie von 30 maximal durchgefuhrten konzentrischen Beuge- und Streckbewegungen des rechten Knies bei einer Winkelgeschwindigkeit von 180 °/s. Ausgehend von den Parametern maximales Drehmoment und Arbeit fur jede Einzelwiederholung wurden Indizes der absoluten (KADabs) und relativen (KADrel) Kraftausdauer abgeleitet. Die KADabs wurde anhand des Mittelwerts uber alle Testwiederholungen, die KADrel auf zwei Arten berechnet: zum einen als prozentueller Abfall zwischen den ersten und letzten 5 Wiederholungen (KADrelA), zum anderen als negative Steigung der linearen Regressionsgleichung uber alle Wiederholungen (KADrelB). Systematische Fehler wurden anhand gepaarter t-Tests gepruft, die relative und absolute Reliabilitat anhand des Intraklassenkorrelationskoeffizienten (ICC 2.1) bzw. des Standardmessfehlers (SEM%). Ergebnisse / Schlussfolgerung: Zusammenfassend wurden fur die Extension sowohl hinsichtlich der Messung der KADabs als auch – in etwas abgeschwachter Form – fur die KADrel durchweg hohe ICCWerte von 0,76–0,89 verbunden mit akzeptablen SEM%-Werten von 1,2–5,9 % gefunden. Fur die Flexion gilt dies lediglich fur die KADabs, wahrend die Ergebnisse fur die KADrel mit ICC- und SEM%-Werten von 0,42–0,62 bzw. 9,6–17,7 % deutlich schlechter ausfielen und Zweifel an der klinischen Verwertbarkeit aufwerfen. Sollte die KADrel fur die Flexion dennoch erhoben werden, so empfiehlt es sich – angesichts der jeweils etwas hoheren Reliabilitat – (i) die KADrelB und (ii) den Parameter Arbeit heranzuziehen sowie – angesichts der festgestellten betrachtlichen Lernund Gewohnungseffekte von ≈10 % – (iii) eine Gewohnungsphase durchzufuhren, die uber den in dieser Studie praktizierten Gewohnungstermin hinausgeht.

Details

ISSN :
14391236 and 09320555
Volume :
26
Database :
OpenAIRE
Journal :
Sportverletzung · Sportschaden
Accession number :
edsair.doi...........deefd5f449f002f86be78f4867f90c8e
Full Text :
https://doi.org/10.1055/s-0032-1329361