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Klonale Hämatopoese – Bedeutung für die Zelltherapie

Authors :
Raphael Teipel
Malte von Bonin
Friedrich Stölzel
Johannes Schetelig
Christian Thiede
Martin Bornhäuser
Source :
Die Innere Medizin. 63:1126-1132
Publication Year :
2022
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2022.

Abstract

ZusammenfassungDer Nachweis klonaler Hämatopoese (CH) bei Patient*innen mit hämatologischen Neoplasien, die mit einer zellulären Therapie behandelt werden, ist häufig. Zu den gängigen, in der klinischen Routine verwendeten zellulären Therapieverfahren zählen die autologe und allogene Stammzelltransplantation (SZT) und seit Kurzem die CAR-T-Zell-Therapie (CAR chimärer Antigenrezeptor). Alle drei Verfahren unterscheiden sich fundamental im Hinblick auf Gewinnung, Verarbeitung und Einsatz des jeweiligen Zellprodukts. Deshalb ist die Bedeutung der CH in Bezug auf das jeweilige Therapieverfahren grundsätzlich unterschiedlich zu bewerten und einzuordnen. Bei der autologen SZT trägt das Ausmaß der zytotoxischen Vortherapie maßgeblich zur hohen CH-Prävalenz bei. Der klinisch bedeutsamste Aspekt ist hier die Entwicklung von Sekundärneoplasien aus einer präexistenten CH sowie das potenziell erhöhte Risiko kardiovaskulärer Nebenwirkungen. Bei der allogenen SZT bestimmt die Auswahl der Spender*innen im Hinblick auf das Alter die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer CH. Die Entwicklung von Sekundärmalignomen spielt verglichen mit der autologen SZT nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr scheinen die Induktion eines Graft-versus-Host(GvH)- bzw. eines Graft-versus-Leukemia(GvL)-Effekts und deren Einfluss auf Rezidivfreiheit und Überleben von möglicher klinischer Relevanz. Die CAR-T-Zell-Therapie ist in ihrer Wirkungsweise und in Bezug auf das Nebenwirkungsprofil eng verknüpft mit Inflammationsreaktionen. Auch hier besteht ein potenzieller Zusammenhang zwischen CH sowie Wirkung und Nebenwirkung einer CAR-T-Zell-Therapie. Erste Daten berichten über eine hohe Prävalenz von CH bei Patient*innen vor CAR-T-Zell-Therapie und deuten auf eine erhöhte Rate an inflammatorischen Nebenwirkungen hin, wenngleich sich bisher kein negativer Effekt auf das Überleben zeigt.

Details

ISSN :
27317099 and 27317080
Volume :
63
Database :
OpenAIRE
Journal :
Die Innere Medizin
Accession number :
edsair.doi...........dfb41c7e795423d5c0b98c1cfb897282