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Kenntnisstand und Früherkennung maligner Keimzelltumoren des Hodens unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Authors :
Sandra Mühlstädt
Jennifer Kranz
Paolo Fornara
Petra Anheuser
Joachim Steffens
Klaus-Peter Dieckmann
Source :
Der Urologe. 58:1331-1337
Publication Year :
2019
Publisher :
Springer Science and Business Media LLC, 2019.

Abstract

Maligne Keimzelltumoren des Hodens sind die haufigste Tumorerkrankung des jungen Mannes und betreffen den Zeitraum seiner reproduktiven Phase und einer komplexen Lebenssituation. Die Therapie beinhaltet je nach Umfang das Risiko der Entstehung von Zweitneoplasien und Langzeitfolgen. Doch gerade in dieser Altersgruppe ist das Wissen uber diese Erkrankung und deren Risikofaktoren gering, Vorsorgeuntersuchungen stehen nicht zur Verfugung oder werden nicht oder nur unzureichend wahrgenommen. Zur Evaluierung des Wissensstandes zu Hodentumoren bei Jugendlichen wurde im Zeitraum von Januar bis April 2019 an 6 Gymnasien in Hamburg bei Schulern der Klassen 11 und 12 eine Wissenserhebung durchgefuhrt. Diese erfolgte mit einem 15 Punkte umfassenden Fragebogen, der analysiert und auch geschlechtsspezifisch ausgewertet wurde. Nur vollstandig ausgefullte Fragebogen wurden erfasst. Der Anteil korrekt beantworteter Fragen betrug insgesamt 60,04 %. Aufgeschlusselt nach Geschlecht waren es bei den Schulerinnen 60,18 % und bei den Schulern 59,14 %, das Geschlechterverhaltnis war 52,2 und 47,8 % zugunsten der Schulerinnen bundesdurchschnittlich verteilt. Spezielle Fragen zum Hodentumor wurden von den Schulerinnen mit 59,7 %, von den Schulern mit 54,8 % richtig beantwortet, bei allgemeinen Fragen zu Bau und Funktion der mannlichen Geschlechtsorgane dagegen schnitten die Schuler mit 64,9 % um 4,5 % besser ab. Dabei war eine statistische Signifikanz bei einzelnen Fragen in beiden Komplexen vorhanden. Die Erhebung zeigt ein geschlechtsspezifisches Wissensdefizit zum Thema Hodentumoren, das gerade bei Jungen ausgepragter ist. Eine intensivierte Wissensvermittlung zu diesem Thema ist notwendig, allein aber nicht ausreichend. Eine individuelle, risikogerechte und bedarfsadaptierte Vorsorge ware eine sinnvolle und anzustrebende Masnahme.

Details

ISSN :
14330563 and 03402592
Volume :
58
Database :
OpenAIRE
Journal :
Der Urologe
Accession number :
edsair.doi...........e7642484557a4e58716ac63bc7d08e79
Full Text :
https://doi.org/10.1007/s00120-019-01029-3