Back to Search
Start Over
Operativer und interventioneller Einsatz von Radiofrequenzstrom: gibt es Interferenzen mit implantierbaren Cardioverter/Defibrillatoren?
- Source :
- Zeitschrift für Kardiologie. 91:548-556
- Publication Year :
- 2002
- Publisher :
- Springer Science and Business Media LLC, 2002.
-
Abstract
- Im Rahmen operativer oder interventioneller Eingriffe konnen Interferenzen zwischen implantierbaren Cardioverter/Defibrillatoren (ICD) und Elektrokautern bzw. der Radiofrequenz-Katheterablation auftreten. Daraus konnen die Fehlabgabe von Stimulations- und Schocktherapien bzw. die Inaktivierung des ICDs resultieren und eine Gefahrdung des Patienten darstellen. Methodik Wir untersuchten deshalb die intraoperativen Interaktionen bei 23 konsekutiven Patienten mit einem ICD (KHK n=15, DCM n=5, sonstige n=3, Alter 67±13Jahre) im Rahmen unterschiedlicher operativer und interventioneller Eingriffe. Es wurden 16 operative Eingriffe (allgemeinchirurgische OP n=7, urologische OP n=5, abdominelle OP n=2, gynakologische OP n=1, Thorax-OP n=1) sowie 7 interventionelle Therapieverfahren (RF-Katheterablation n=5, ERCP mit Papillotomie n=2) durchgefuhrt. Die ausschlieslich pektoral implantierten ICD-Systeme (Medtronic n=16, Guidant CPI n=7) bestanden aus 15 Einkammer- sowie 8 Zweikammer-Defibrillatoren. Praoperativ erfolgte eine Inaktivierung der ICD-Therapien, die Tachyarrhythmie-Detektion (VF 295±21ms, VT 370±55ms) der Aggregate wurde aktiv belassen (Uberwachungsmodus). Die Position der intraoperativen, indifferenten Elektrode des Elektrokauters/RF-Generators wurde ermittelt (med. Oberschenkel rechts n=18, mittlere BWS dorsal n=5). Nach durchgefuhrtem Eingriff wurden der ICD-Speicher auf Detektionen bzw. die Programmierung auf Veranderungen uberpruft sowie eine Funktionskontrolle durchgefuhrt. Ergebnis In keinem Fall kam es durch den Einsatz eines Elektrokauters oder durch eine RF-Ablation zu einer Fehldetektion durch den ICD oder zu einer Umprogrammierung. Schlussfolgerung Trotz der nicht nachweisbaren Interaktionen zwischen dem Einsatz von Radiofrequenzstrom und implantierbaren Defibrillatoren sollten ICDs prainterventionell inaktiviert werden, um eine maximale Patientensicherheit zu gewahrleisten. Sollte sich jedoch diese Inaktivierung als ineffektiv oder als nicht kontrollierbar erweisen, so sind mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Interferenzen zu befurchten. Auf jeden Fall sollte aber postinterventionell eine Funktionskontrolle des ICDs mit Uberprufung der Stimulations- und Sensingfunktion durchgefuhrt werden.
Details
- ISSN :
- 14351285 and 03005860
- Volume :
- 91
- Database :
- OpenAIRE
- Journal :
- Zeitschrift für Kardiologie
- Accession number :
- edsair.doi...........f44a2ee2428a807e982507b99c6434cd
- Full Text :
- https://doi.org/10.1007/s00392-002-0800-8