Geomorphologische Analyse zur Erkennung und Bestimmung des mobilisierbaren Volumens von Murgängen (WP 4)

In diesem Bericht werden die wichtigsten geomorphologischen und geomorphometrischen Analysen zur Erkennung und Bestimmung des mobilisierbaren Volumens von Murgängen in Einzugsgebieten von Gebirgsregionen vorgestellt. Abschnitt 1enthält die grundlegenden Definitionsgrundlagen von Murgangereignissen. Außerdem werden die wichtigsten Klassifizierungssysteme für Murgänge sowie die Schlüsselelemente geomorphologischer und morphometrischer Ansätze zur Unterscheidung zwischen Murgängen und anderen Feststofftransportprozessen beschrieben. Abschnitt 2befasst sich mit der Bewertung von mobilisierbarem Material in den Einzugsgebieten von Murgangereignissen. Hierbei wird zunächst die Identifizierung und Charakterisierung von Sedimentquellgebieten im Untersuchungsgebiet vorgenommen (Unterabschnitt 2.1). Die Kartierung der Sedimentquellgebiete wird durch die Erfassung von Daten aus den Bodenuntersuchungen validiert und ergänzt. Im Rahmen des SedInOut-Projekts wurde ein Erhebungsgbogen entwickelt, der auf eine Standardisierung der Datenerfassung abzielt.Unterabschnitt 2.1enthält die Leitlinien für die Verwendung des Erfassungsbogens. InUnterkapitel 2.3wird dagegen ein geomorphologischer Ansatz zur Abschätzung der mobilisierbaren Volumina aus den kartierten Sedimentquellgebieten beschrieben, während im anschließendenUnterkapitel 2.4die Nützlichkeit historischer Murganggrößen, empirischer Formeln und Skalenbeziehungen als Vergleichselement zu geomorphologisch fundierten Abschätzungen dargelegt wird. InAbschnitt 3werden zwei geomorphometrische Verfahren beschrieben. Diese Methoden sind für die Analyse des Verbindungsgrades von Sedimentquellen mit dem Hauptgewässernetz (Unterabschnitt 3.1) geeignet. Außerdem dienen sie der Erfassung erodierbarer Volumina auf Grundlage multitemporaler digitaler Modellanalysen. Diese sind in der Lage geomorphologische Veränderungen zu quantifizieren, die durch ein oder mehrere Ereignisse von besonderer Intensität eingetreten sind. Es wird davon ausgegangen, dass die Kombination der in diesem Bericht beschriebenen Methoden dazu beitragen kann, die oft beträchtlichen Unsicherheiten bei der Abschätzung des mobilisierbaren Volumens in Einzugsgebieten von Murgangereignissen zu verringern.