Back to Search Start Over

Familiengründung bei Medizinerinnen und Medizinern bereits im Studium? Ergebnisse einer Pilotstudie zur Familienfreundlichkeit im Studium der Humanmedizin an der Universität Ulm

Authors :
Liebhardt, H
Stolz, K
Mörtl, K
Prospero, K
Niehues, J
Fegert, J
Source :
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; VOL: 28; DOC14 /20110204/
Publication Year :
2011
Publisher :
German Medical Science GMS Publishing House, 2011.

Abstract

Zielsetzung: Die Ulmer Studie zur Familienfreundlichkeit des Medizinstudiums ermittelte Faktoren für eine erfolgreiche Kombination von Medizinstudium und Familie. Sie zeigt, inwieweit das Studium als richtiger Zeitpunkt für eine Familiengründung geeignet ist. Die Ergebnisse der Studie dienen als Grundlage einer evidenzbasierten Curriculumreform nach familienfreundlichen Kriterien. Methodik: Im Jahr 2009 wurde eine qualitative Interviewstudie mit 37 der 79 Medizinstudierende mit Kindern der Universität Ulm durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Auf Grundlage der festgestellten Problem- und Lösungsfaktoren wurde eine quantitative Fragebogenerhebung durchgeführt, an der 45 studierende Eltern und 53 Lehrende in der Medizin teilnahmen. Ergebnisse: Studierende Eltern der Ulmer Humanmedizin sind durchschnittlich älter, häufiger verheiratet und haben bereits häufiger als andere Studierende eine Erstausbildung absolviert. Knapp ein Drittel der befragten Studierenden und Lehrenden sehen keinen idealen Zeitpunkt für die Familiengründung im Arztberuf. Allerdings wird die Vereinbarkeit von Familie und Studium mehrheitlich leichter eingeschätzt (61% der befragten Studierenden) als die Vereinbarkeit im Arztberuf, insbesondere während der Facharztausbildung. Die Ulmer Interviewdaten zeigen, dass sich vor allem das Ende des Studiums – idealerweise mit Geburtstermin in den Semesterferien – zur Familiengründung ohne größeren Zeitverlust eignet. Schlussfolgerung: Sowohl die Lebensbiographien als auch die Ausbildungs- und Berufsprofile von studierenden Eltern weisen Besonderheiten auf. Die Universitäten und Kliniken sind gefordert, Vereinbarkeitsfragen nicht mehr nur der Verantwortung der jungen Nachwuchskräfte in der Medizin zu überlassen, sondern verlässliche Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen die Familienphase parallel zur Ausbildungsphase zu beginnen. Hierzu gehören neben dem Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten auch die stärkere Unterstützung der Universitäten im Bereich Studienberatung und Karriereförderung.<br />GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 28(1):Doc14; ISSN 1860-3572

Details

Language :
German
ISSN :
18603572
Database :
OpenAIRE
Journal :
GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; VOL: 28; DOC14 /20110204/
Accession number :
edsair.doi.dedup.....68255a9dc4b9500a45263c99dbcd4a1f
Full Text :
https://doi.org/10.3205/zma000726