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Belastungsbegleitende Muskelvolumetrie der Oberschenkel von Ultraläufern mittels mobilem MRT während eines transkontinentalen Ultramarathon über 4487,7km
- Publication Year :
- 2023
- Publisher :
- Universität Ulm, 2023.
-
Abstract
- Die MRT (Magnetresonanztomographie) basierte Muskelvolumetrie ist aktuell die genaueste und zuverlässigste Methode (Gold Standard). Sie konnte hier, trotz des hohen technischen, zeitlichen und logistischen Aufwandes, mobil verwendet werden, um erstmalig Einblicke in die Muskelvolumenveränderungen der Oberschenkelmuskulatur von 18 Läufern zu gewinnen, die einen transkontinentalen Ultramarathon (TEFR) über fast 5000 km ohne Tagespausen erfolgreich beendet haben. Im Verlauf des TEFR kommt es zu einem signifikanten Verlust des Muskelvolumens (MV) der gesamten Oberschenkelmuskulatur (links -8%, rechts: -7,5%), aller funktionellen Muskelgruppen und der Einzelmuskeln (mit Ausnahme des M. rektus femoris bds. und des M. gracilis rechts). Durch den anhaltenden Katabolismus unter der extremen Belastung (Laufpensum täglich im Schnitt 70,1 km) kommt es zu einem Abbau der Arbeitsmuskulatur am Oberschenkel. Diese erfährt einen ähnlich hohen relativen Verlust wie das Körpergewicht (body mass, BM) oder der body mass index (BMI). Der M. rektus femoris zeigt als einziger Muskel eine Zunahme des MV zu Beginn des TEFR (Messintervall (MI) t1 +2%) und einen deutlich geringeren Verlust im Verlauf als die anderen Muskeln. Normiert zum BM (oder zum BMI) ist er der einzige Muskel, der über den ganzen Verlauf eine MV-Zunahme aufweist, die zwischenzeitlich (zum MI t4) signifikant ist. Im Gegensatz zu Sprintläufern, bei denen die Hüftextensoren eine Sonderrolle einnehmen, scheint sich nach den Ergebnissen dieser Studie eine Sonderrolle bei (Ultra-)Ausdauerläufern für den M. rektus femoris zu ergeben. Auch wenn aufgrund der Ergebnisse keine biomechanische Analyse erfolgen kann, lassen sich dennoch aufgrund der disproportionalen MV-Veränderungen im Verlauf des TEFR Schlüsse über die notwendigen Anpassungen und Mechanismen der (Lauf)Optimierung an eine solche 10-wöchige Ultrabelastung ziehen. In Zukunft wird sich zeigen, inwieweit Belastungs-/Sportart-spezifische bzw. optimierte Muskelgrößen und Massenverhältnisse existieren und wie stark diese zusammen mit weiteren Faktoren die Leistungen bei Ultramarathonläufen oder anderen Sportarten beeinflussen.
Details
- Language :
- German
- Database :
- OpenAIRE
- Accession number :
- edsair.doi.dedup.....a25fbe96bd05054431e0ad4701752768
- Full Text :
- https://doi.org/10.18725/oparu-47092