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Harnblasenkarzinom pT1, G3 Grenzgebiet zwischen Organerhalt und radikaler Tumorchirurgie mit Blasenersatz

Authors :
Garlonta, Victor Teodor
Frohneberg, Detlef
Hillenbrand, Andreas
Publication Year :
2021
Publisher :
Universität Ulm, 2021.

Abstract

Das Blasenkarzinom ist der h��ufigste maligne Tumor im Harntrakt. Im Jahr 2012 wurden weltweit 430 000 Neuerkrankungen diagnostiziert (Ferlay et al., 2012). In Deutschland lag die Inzidenz im Jahr 2010 bei 15 550 Neuerkrankungen, wobei das Verh��ltnis zwischen Frauen und M��nnern ca. 1 : 3 betr��gt. Die Mortalit��t (Sterberate) liegt beim Vergleich zwischen Frauen und M��nnern bei 1,8 : 6,0 (RKI, 2013). Die Erkrankungsh��ufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Eine famili��re H��ufung ist nicht ausgepr��gt (2,4 % der Blasenkarzinome; Turati et al., 2013). Ziel dieser Studie ist es, den Therapieverlauf, den Zeitpunkt bis zur Tumorprogression und die tumorbedingte Sterblichkeit in zwei Patientengruppen mit vorausgegangenem Blasenkarzinom im Tumorstadium pT1, G3, die eine blasenerhaltende Therapie oder radikale Zystektomie (RCX) erhalten hatten, im langj��hrigen klinischen Follow-up vergleichend zu untersuchen. Dabei steht die Frage im Fokus, ob auch bei diesem Tumorstadium eine blasenerhaltende Therapie ausreichend ist, ohne das Gesamt��berleben zu gef��hrden, oder sich umgekehrt die RCX unter bestimmten Umst��nden als notwendig erweist. Das Risiko einer ��bertherapie ist dabei zu ber��cksichtigen. Hierzu wurden 150 Patienten, die in den Jahren zwischen 1999 und 2005 aufgrund eines Urothelkarzinoms im Stadium pT1, G3, N0, M0 behandelt wurden, nachuntersucht. Die Nachbeobachtung dieser Patienten erfolgte unter klinisch ambulanten Bedingungen. Auch gepoolte Daten der retrospektiven Analysen ergeben bis zum heutigen Zeitpunkt kein einheitliches Bild, um eine Diskriminierung der Patienten im Hinblick auf das Tumorrisiko bei Blasenerhalt bzw. bei radikaler Zystektomie eindeutig zu rechtfertigen. ��bereinstimmend finden sich in den vorliegenden Nachuntersuchungen Ergebnisse, die zeigen, dass sowohl das rezidivfreie wie auch das Gesamt��berleben der Patienten in beiden Behandlungsgruppen nicht statistisch signifikant von der Art der durchgef��hrten Therapie zu unterscheiden war. Die Ausnahme ist die Lymphangioinvasion (LVI) des Tumors im Prim��rpr��parat. Sie gilt in der neueren Literatur ��bereinstimmend als Risikofaktor und ist in der untersuchten Patientenkohorte statistisch signifikant bez��glich der Verschlechterung einer Tumorprognose. Das Gesamt- und das rezidivfreie ��berleben der Patienten in beiden Gruppen war im Verlauf der Langzeitnachbeobachtung statistisch nicht signifikant verschieden. Ein Einflussfaktor ist bei konservativer Therapie zweifellos die Sorgfalt und die unbedingte Compliance des Patienten und des Arztes in der Nachbehandlung, um eine ggf. ver��nderte Risikosituation (Tumorprogression/Rezidiv) zeitnah zu erfassen und ggf. einen Wechsel von der konservativen Therapie zur radikalen Zystektomie durchzuf��hren. Die Anzahl der tumorbefallenen Lymphknoten in der Gruppe der zystektomierten Patienten ist das prognostisch ung��nstigste Kriterium hinsichtlich des rezidivfreien Gesamt��berlebens. Da die Auswertung der eigenen Patientendaten vergleichbar mit der in der internationalen Literatur ist und die Unw��gbarkeiten der nahezu vollst��ndigen retrospektiv ermittelten Vergleichsparameter auch in der aktuellen Literatur nicht aufgel��st sind, bleibt die Frage offen, ob eine prospektive randomisierte Studie ohne einen Placeboanteil zu einer besseren Standardisierung der Therapie des high-grade pT1/pT1-G3-Blasenkarzinoms, das zu den Hochrisikotumoren z��hlt, beitragen kann.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....b3205c84f115a794c90a05785a7ae351