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Biochemisch modifiziertes Bakteriorhodopsin als Baustein in Bio-to-Nano-Systemen

Authors :
Keller, Katja
Hampp, N. (Prof. Dr.)
Publication Year :
2006
Publisher :
Philipps-Universität Marburg, 2006.

Abstract

In der Natur gibt es vielfältige hoch interessante Phänomene, die man sich nur durch die Kombination von biologischem und technischem Wissen erklären kann. Zum Beispiel der so genannte „Lotuseffekt“, wobei es durch die Nano-Strukturierung der Oberflächen der Pflanze zu einem Selbstreinigungsprozess derselben kommt. Der Mensch hat nun begonnen, dieses vorhandene Wissen zu studieren, zu ergründen und sich letztendlich nutzbar zu machen. Daraus resultiert eine neue wissenschaftliche Fachrichtung, „Bionik“ genannt. Eine Schlüsseltechnologie bei der Anwendung der Bionik für unser tägliches Leben ist die so genannte Nanotechnologie. Dabei werden auf verschiedenste Weisen (chemisch, physikalisch, biologisch) nanoskalige Strukturen hergestellt beziehungsweise geschaffen um im Sinne der Bionik in unserem Alltag Verwendung zu finden. Das Ziel der Nanotechnologie kann als die Möglichkeit beschrieben werden, aus Molekülen Objekte zu generieren und Objekte wiederum in Moleküle zu zerlegen. Die Natur wird hierbei als Vorbild verwendet, da der Aufbau biologischer Systeme durch nanoskalige Prozesse geleitet wird, die über Jahrmillionen evolutionär optimiert wurden. In diesem System hat die Nanobiotechnologie in den letzten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, biologisch interessante Systeme grundlegend zu verstehen und nanoskalige funktionale Einheiten kontrolliert zu generieren. Um die Nanobiotechnologie im Speziellen besser überblicken zu können, wurde innerhalb der VDI eine Einteilung in Nano-to-Bio-Systeme und Bio-to-Nano-Systeme vorgenommen, die im Detail nachfolgend Verwendung findet und erklärt wird. „Nano-to-Bio“-Systeme beschreiben nanotechnologische Verfahren und Materialien, die zur Manipulation biologischer Systeme eingesetzt werden. Im Gegensatz dazu beschreiben „Bio-to-Nano“-Systeme Prinzipien der Biologie, die, in technische Systemen übertragen, jetzt nutzbar gemacht werden. Wie gesagt ist die Nanobiotechnologie die Kernwissenschaft, um die evolutionär optimierten natürlichen Systeme für technische Anwendungen nutzbar zu machen. Auch mit Hilfe der heutigen Gentechnik ist es möglich, biologische Materialien gezielt auf die beabsichtigte technische Anwendung hin zu modifizieren. Ein solches biologisch wie technisch interessantes System mit einem hohen Grad an Anwendungspotential, in zum Beispiel der Dokumentessicherung und der Druckfarbentechnik, ist das seit nunmehr 30 Jahren bekannte Transmembranprotein Bakteriorhodopsin, das für diese Art der Anwendungen quasi als Prototyp angesehen werden kann. Das Protein zeigt mit seiner natürlichen Funktion der Photosynthese, für nano(bio)technologische Anwendungen interessante Eigenschaften. Aufgrund seiner optischen und photochemischen Eigenschaften und der Stabilität gegen chemische und physikalische Einflüsse ist Bakteriorhodopsin für den Einsatz in der optischen Informationspeicherung und -verarbeitung, der Energieumwandlung und der Optoelektronik besonders geeignet. Auch in der Sicherheitstechnik konnte gezeigt werden, dass modifiziertes Bakteriorhodopsin als farbgebendes photochromes Pigment ein großes Anwendungspotential besitzt. Im Gegensatz zu dieser Verwendung des membranintegrierten Bakteriorhodopsins in nicht „Bio-to-Nano“-Systemen, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Untersuchung der Anwendungsmöglichkeiten des membranintegrierten Bakteriorhodopsin in Bio-to-Nano-Systemen. Die thematische „Hauptausrichtung“ liegt dabei in der Vertiefung des Konzepts der gerichteten Stapelung von Purpurmembranfragmenten zum Aufbau von zum Beispiel elektrooptischen Schalteinheiten. Die Eigenschaft des Bakteriorhodopsins, eine Photospannung über die Membran hinweg erzeugen zu können, soll mittels gerichteter Stapelung mehrerer Purpurmembranen, so genutzt werden, dass sich die erzeugte Spannung additiv erhöht. Als Konzept wird versucht mittels zweier komplementärer ssOligonucleotid-Stränge, die Purpurmembranfragmente gerichtet zu stapeln. Ein weiteres interessantes „Bio-to-Nano“-System mit entsprechendem möglichen Wachstumspotential ist das sogenannte „nanowiring“. Dabei wird ein miniaturisierter, elektronisch funktionsfähiger Schaltkreis auf DNA-Basis durch einen Selbst-assemblierungsprozess generiert. Um die notwendige elektrische Funktionalität im Schaltkreis zu erreichen, kombiniert man die gute Leitfähigkeit des Goldes mit der natürlichen Affinität von komplementären ssDNAs zueinander. Damit ist es möglich über Selbstassemblierung hoch-komplexe Strukturen von Schaltkreisen zu generieren. Aufbauend auf die bereits etablierte Möglichkeit der Gold-Bindung an PM und der Dekoration von Gold-Nanoteilchen mit bis zu 7 verschiedenen ssDNA-Strängen, soll an dieser Stelle gezeigt werden, dass es möglich ist, ssOligo an PM zu binden, das mit Gold-Nanopartikeln aktiviert ist. Das angebundene ssOligo wird anschließend mit dem entsprechenden Komplementär hybridisiert.<br />In nature there are various highly interesting phenomena, which one can explain oneself only by the combination of biological and technical knowledge. For example „the Lotuseffekt in such a way specified “, whereby it comes by the nano-structuring of the surfaces of the plant to a self purification process the same. Humans began now to study this existing knowledge to fathom and finally make themselves usable. From this a new scientific field results, „to bionics “mentioned. A key technology with the application of the bionics for our daily life is the nano-technology in such a way specified. To find manufactured in most diverse ways (chemically, physically, biologically) nanoskalige structures and/or production over in the sense of the bionics in our everyday life use. The goal of the nano-technology can be described as the possibility of generating from molecules of objects and of dividing objects again into molecules. Nature is used here as model, since the structure of biological systems is led by nanoskalige processes, which were evolutionary optimized over millions of years. In this system the nano-biotechnology contributed in the last years considerably to understand biologically interesting systems fundamentally and to generate nanoskalige functional units controlled. In order to be able to grasp the nano-biotechnology in the special one better, within the VDI an organization into nano-raving IO systems and bio ton nano-systems was made, which finds use in the following in the detail and one explains. „Nano-ton bio “- systems describe nano-technological procedures and materials, which are used for the manipulation of biological systems. In contrast to it „bio ton nano “- systems describe principles of biology, which transfer, into technical systems, now to be made usable. As the nano-biotechnology the core science is said, in order to make the evolutionary optimized natural systems for technical applications usable. Also with the help of the today's genetic engineering it is possible to modify biological materials purposefully at intended technical application. Such biologically like technically interesting system with a high degree at application potential, in for example the document safety device and the printing ink technology, is for now 30 years the well-known Transmembranprotein Bakteriorhodopsin, which can be regarded for this kind of applications quasi as prototype. The protein shows technological applications interesting characteristics with its natural function of photosynthesis, for nano (bio). Due to its optical and photochemical characteristics and stability against chemical and physical influences Bakteriorhodopsin for the employment is particularly suitable in the optical Informationspeicherung and - processing, the energy conversion and optoelectronics. Also in the safety engineering it could be shown that modified Bakteriorhodopsin possesses a large application potential as colorgiving photo chrome pigment. Contrary to this use of the diaphragm-integrated Bakteriorhodopsins in not „bio ton nano “- systems, the available work concerns itself with the investigation of the application possibilities of the diaphragm-integrated Bakteriorhodopsin in bio ton nano-systems. The topic tables „“is appropriate for main adjustment thereby in the recess of the concept of the arranged stacking of magenta diaphragm fragments for the setting up from for example electrooptical Schalteinheiten. The characteristic of the Bakteriorhodopsins to be able to produce a photoelectric voltage over the diaphragm away is to be thus used by means of arranged stacking of several magenta diaphragms, that the produced tension additive increases. As concept tried by means of two complementary ssOligonucleotid strands to stack the magenta diaphragm fragments arranged. A further interesting „bio ton nano “- system with appropriate possible growth potential is the so-called „nanowiring “. A miniaturized, electronically functional circuit on DNA basis is generated by a self assembly process. In order to achieve necessary electrical functionality in the circuit, one combines the good conductivity of the gold with the natural affinity of complementary to each other ssDNAs. Thus it is to be generated possible over self assembly high-complex structures from circuits to. Constructing on the possibility of the gold connection at PM and the decoration of gold nano-particles with up to 7 different ssDNA strands, already established, it is to be demonstrated here that it is possible to bind ssOligo at PM which is activated with gold nano-particles. The tied up ssOligo is hybridized afterwards with the appropriate complementary.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....bfbb4f70651cccb4c9561bd2ad947d26
Full Text :
https://doi.org/10.17192/z2006.0508