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Der Lichen planus des Ösophagus – Eine unterschätzte Erkrankung

Authors :
Annegrit Decker
Carmen Monasterio
Franziska Schauer
N Büttner
A Schmidt
Annette Schmitt-Gräff
Wolfgang Kreisel
Source :
Aktuelle Dermatologie. 49:164-173
Publication Year :
2023
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2023.

Abstract

ZusammenfassungEine Beteiligung des Ösophagus bei der Hauterkrankung Lichen planus wurde erstmals 1982 beschrieben und fast 30 Jahre lang als eine Rarität angesehen. Untersuchungen der letzten 10 Jahre aber zeigen, dass diese Erkrankung weniger selten ist als angenommen. Es ist sogar anzunehmen, dass der ösophageale Lichen planus (Esophageal Lichen planus, ELP) häufiger ist als die Eosinophile Ösophagitis (EoE). Die Ösophagusbeteiligung betrifft meist Frauen im mittleren Alter. Das Hauptsymptom ist eine Dysphagie. Endoskopisch erkennt man in der Speiseröhre eine charakteristische Schleimhautablösung, eine Trachealisierung, und gelegentlich Hyperkeratosen und bei langem Bestehen auch Stenosen. Wegweisend ist die Histologie mit einer subepithelialen Ablösung sowie einem bandförmigen Infiltrat aus T-Lymphozyten, dem Nachweis von apoptotischen Keratinozyten (Civatte Bodies) und Dyskeratosen. Die direkte Immunfluoreszenz zeigt Fibrinogen-Ablagerungen entlang der Basalmembran. Eine etablierte Therapie gibt es bisher nicht. Die Behandlung mit topischen Steroiden ist in 2/3 der Fälle wirksam. Eine Therapie wie beim klassischen Lichen planus scheint unwirksam zu sein. Bei symptomatischen Stenosen kann eine Dilatation indiziert sein. Der ELP reiht sich in die Gruppe der „neuen“ immunologisch vermittelten Erkrankungen des Ösophagus ein.

Details

ISSN :
1438938X and 03402541
Volume :
49
Database :
OpenAIRE
Journal :
Aktuelle Dermatologie
Accession number :
edsair.doi.dedup.....f4198fd0030c650bcd88684c64318d97
Full Text :
https://doi.org/10.1055/a-1753-7120